Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Nach­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­verbot

    Nach den im Han­dels­ge­setz­buch zum Aus­druck gekom­menen Rechts­grund­sätzen sind Wett­be­werbs­ver­bote nur dann zulässig, wenn sie dem Schutze eines berech­tigten Inter­esses des Gesell­schafts­un­ter­neh­mens dienen und nach Ort, Zeit und Gegen­stand die Berufs­aus­übung und wirt­schaft­liche Betä­ti­gung des Geschäfts­füh­rers nicht unbillig erschweren. Wobei der inso­fern vor­zu­neh­mende Inter­es­sen­aus­gleich eine umfas­sende Berück­sich­ti­gung der jewei­ligen Umstände des Ein­zel­falles erfor­dert, ins­be­son­dere auch…

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  • Qua­ran­täne wegen Covid-19 – keine Anrech­nung auf Jah­res­ur­laub

    Das Uni­ons­recht ver­langt nicht, dass ein Arbeit­nehmer, der wäh­rend seines bezahlten Jah­res­ur­laubs auf­grund eines Kon­takts mit einer mit einem Virus infi­zierten Person unter Qua­ran­täne gestellt worden ist, den Jah­res­ur­laub auf einen spä­teren Zeit­raum über­tragen kann. Der bezahlte Jah­res­ur­laub bezweckt, es dem Arbeit­nehmer zu ermög­li­chen, sich von der Aus­übung der ihm nach seinem Arbeits­ver­trag oblie­genden Auf­gaben…

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  • Sog. „Pool-Arzt“ nicht auto­ma­tisch selbst­ständig

    Allein die Teil­nahme am ver­trags­zahn­ärzt­li­chen Not­dienst zwingt nicht auto­ma­tisch zur Annahme einer selbst­stän­digen Tätig­keit. Viel­mehr ist auch dann eine Gesamt­ab­wä­gung der kon­kreten Umstände vor­zu­nehmen. In dem ent­schie­denen Fall über­nahm ein Zahn­arzt in den Jahren nach seinem Pra­xis­ver­kauf über­wie­gend am Wochen­ende immer wieder Not­dienste, die von der Kas­sen­zahn­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung orga­ni­siert wurden. Sie betrieb ein Not­dienst­zen­trum, in…

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  • Nut­zungs­än­de­rung eines Gas­tro­no­mie­be­triebs

    Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Nie­der­sachsen hatte über den nach­fol­genden Sach­ver­halt zu ent­scheiden: In einem Wohn- und Geschäfts­haus wurde eine Piz­zeria betrieben. Für die ent­spre­chenden Räume liegt eine Bau­ge­neh­mi­gung aus dem Jahr 1983 zum Betrieb einer Eis­diele vor. Auf­grund von Nach­bar­be­schwerden über Lärm­be­läs­ti­gungen wurde der wei­tere Betrieb der Piz­zeria unter­sagt. Der Restau­rant­be­treiber legte dagegen Beschwerde ein. Eine für…

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  • Tes­ta­ments­aus­le­gung bei Aus­sage „bis zu meinem Tod pflegt und betreut“

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt in Mün­chen ent­schie­denen Fall errich­tete eine kin­der­lose und ver­wit­wete Erb­las­serin im April 2011 ein hand­schrift­li­ches Tes­ta­ment fol­genden Inhalts: „Mein letzter Wille! Die Person, die mich bis zu meinem Tode pflegt und betreut, soll mein gesamtes Ver­mögen bekommen! Zur­zeit ist es: Frau xy, wohn­haft … Ich bin im Voll­be­sitz meiner geis­tigen Kräfte.…

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  • Haf­tung bei Sturz über abge­stellte E‑Roller

    In einem Fall aus der Praxis musste das Ober­lan­des­ge­richt Bremen (OLG) über die Haf­tung nach einem Unfall mit auf einem Bür­ger­steig abge­stellten E‑Rollern ent­scheiden. Die E‑Roller waren von einer Ver­leih­firma auf einem 5,50 Meter breiten Gehweg im 90°-Winkel zur angren­zenden Haus­wand par­allel neben­ein­ander abge­stellt worden, wobei die Lenker zum Gehweg zeigten. Ein blinder Fuß­gänger stürzte…

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  • „Düs­sel­dorfer Tabelle“ ab dem 1.1.2024

    Die vom Ober­lan­des­ge­richt Düs­sel­dorf her­aus­ge­ge­bene „Düs­sel­dorfer Tabelle“ wurde zum 1.1.2024 geän­dert. Im Wesent­li­chen sind die Bedarfs­sätze min­der­jäh­riger und voll­jäh­riger Kinder, die Ein­kom­mens­gruppen und der dem Unter­halts­pflich­tigen zu belas­sende Eigen­be­darf geän­dert worden. Die „Düs­sel­dorfer Tabelle“ stellt eine bloße Richt­linie dar und dient als Hilfs­mittel für die Bemes­sung des ange­mes­senen Unter­halts im Sinne des Bür­ger­li­chen Gesetz­buchs. Eine…

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  • Kün­di­gung eines Prä­mi­en­spar­ver­trags durch die Bank

    Die Richter des Bun­des­ge­richts­hofs (BGH) hatten sich mit einem Fall zu befassen, in dem eine Spar­kasse eine jähr­liche Prämie auf die Jah­resspar­leis­tung eines Spa­rers gewährte, die vom dritten bis zum fünf­zehnten Spar­jahr stetig auf 50 % anstieg. Bei einem Prä­mi­en­spar­ver­trag, bei dem die Prä­mien auf die Spar­bei­träge stu­fen­weise bis zu einem bestimmten Spar­jahr steigen, ist…

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  • GmbH-Geschäfts­führer – unwirk­same Beschrän­kung einer varia­blen Ver­gü­tung

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen ent­schie­denen Fall ent­hielt ein Geschäfts­führer-Dienst­ver­trag u.a. fol­gende Klau­seln: „Der Geschäfts­führer erhält ein Jah­res­grund­ge­halt von EUR 190.000,- € brutto, wel­ches in zwölf glei­chen Raten zum Ende eines jeden Monats aus­ge­zahlt wird. Dar­über hinaus erhält der Geschäfts­führer wäh­rend der Dauer seiner Bestel­lung ein varia­bles Jah­res­ge­halt. Die Höhe des varia­blen Jah­res­ge­halts ist abhängig…

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  • Betriebs­über­gang – Geschäfts­führer mit Arbeits­ver­trag

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch tritt bei einem Betriebs­über­gang der neue Inhaber in die Rechte und Pflichten aus den im Zeit­punkt des Über­gangs bestehenden Arbeits­ver­hält­nissen ein. Im Falle eines Geschäfts­füh­rers ent­schieden die Richter des Bun­des­ar­beits­ge­richts in ihrem Urteil v. 20.7.2023: „Liegt der recht­li­chen Bezie­hung zwi­schen Organ (Geschäfts­führer) und Gesell­schaft ein Arbeits­ver­hältnis zugrunde, geht bei einem Betriebs­über­gang…

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  • Erhö­hung der Min­dest­ver­gü­tung für Aus­zu­bil­dende

    Seit dem 1.1.2020 gilt eine Min­dest­ver­gü­tung für Aus­zu­bil­dende, die außer­halb der Tarif­bin­dung liegen. Die Höhe der monat­li­chen Min­dest­ver­gü­tung nach dem Berufs­bil­dungs­ge­setz wurde nun fort­ge­schrieben. Hier eine Über­sicht der Min­dest­ver­gü­tungen von 2020 bis 2024 vom 1.1. bis 31.12. des jewei­ligen Jahres: Aus­bil­dungs­be­ginn 1. Aus­bil­dungs­jahr 2. Aus­bil­dungs­jahr 3. Aus­bil­dungs­jahr 4. Aus­bil­dungs­jahr 2024 649,00 € 766,00 € 876,00…

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  • Sozi­al­ver­si­che­rung bei Selbst­stän­dig­keit und gleich­zei­tiger Beschäf­ti­gung

    Nach dem SGB V tritt keine Ver­si­che­rungs­pflicht in der Kranken‑, Pflege- und Ren­ten­ver­si­che­rung ein, wenn haupt­be­ruf­lich eine selbst­stän­dige Erwerbs­tä­tig­keit aus­geübt wird. Eine haupt­be­ruf­liche Tätig­keit liegt vor, wenn diese Tätig­keit von ihrer wirt­schaft­li­chen Bedeu­tung und ihrem zeit­li­chen Auf­wand her die übrigen Erwerbs­tä­tig­keiten zusammen deut­lich über­steigt und den Mit­tel­punkt der Erwerbs­tä­tig­keit dar­stellt. Im ent­schie­denen Fall betrug in dem…

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  • Nut­zung von zwei Stell­plätzen mit mehr als zwei Pkw erlaubt

    In einem all­ge­meinen bzw. reinen Wohn­ge­biet ist es erlaubt, Park­plätze für die Anzahl an Autos zu haben, die durch die nor­malen Akti­vi­täten der dort lebenden Men­schen benö­tigt werden. Auch wenn diese Park­plätze gele­gent­lich von mehr als zwei Autos gleich­zeitig genutzt werden, gilt dies nicht als unzu­läs­sige oder über­mä­ßige Nut­zung für ein Ein­fa­mi­li­en­haus. Es ist also…

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  • Ver­stoß gegen Umgangs­re­ge­lung wegen Urlaubs­reise

    Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Celle (OLG) haben am 2.10.2023 ent­schieden, dass das kurz­fris­tige Absagen eines Besuchs­ter­mins mit dem Kind auf­grund eines Urlaubs eine Ver­let­zung der gericht­lich fest­ge­legten Umgangs­re­ge­lung dar­stellt und somit die Ver­hän­gung von Ord­nungs­mit­teln recht­fer­tigen kann. Dies ist beson­ders wichtig bei Eltern, die sich nicht einig sind. In dem Fall aus der Praxis wurde…

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  • Tes­ta­men­ta­ri­sche Bedin­gung– Haus­verbot für Lebens­ge­fährten der Erbin

    Das Ober­lan­des­ge­richt Hamm (OLG) ent­schied im Juli 2023 über die Gül­tig­keit einer tes­ta­men­ta­ri­schen Bedin­gung, durch die dem Lebens­ge­fährten der Erbin ein Haus­verbot erteilt wurde. Die ein­zige Tochter der Ver­stor­benen erbte ein Fami­li­en­haus. In einer Woh­nung lebte die Ver­stor­bene und in einer wei­teren Woh­nung die Tochter mit der Enkelin. Diese wurde Mit­erbin. Der lang­jäh­rige Lebens­ge­fährte der…

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  • Ver­kehrs­un­fall mit einem Ret­tungs­wagen

    Ein Ret­tungs­dienst­fahrer darf eine Kreu­zung bei Rot nur über­queren, wenn er sich über­zeugt hat, dass er von den anderen Ver­kehrs­teil­neh­mern wahr­ge­nommen wird. Kommt es zur Kol­li­sion mit einem bei Grün que­renden Fahr­zeug, weil dessen Fahrer den Ret­tungs­wagen aus Unacht­sam­keit über­sehen bzw. über­hört hat, kommt eine hälf­tige Scha­dens­tei­lung in Betracht. Zu dieser Ent­schei­dung kam das Ober­lan­des­ge­richt…

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  • Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung – Schäden auf­grund Boden­ab­sen­kung durch Aus­trock­nung

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Dresden ent­schie­denen Fall machte ein Ver­si­che­rungs­nehmer gegen seine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung Gebäu­de­schäden gel­tend. Nach seiner Auf­fas­sung waren diese durch Absen­kung des Bodens durch Aus­trock­nung ent­standen und in der Ver­si­che­rung wären Schäden durch Erd­fall und Erd­rutsch ver­si­chert. Die OLG-Richter folgten dieser Auf­fas­sung nicht und ent­schieden, dass eine durch Aus­trock­nung des Bodens erfol­gende Boden­ab­sen­kung mit…

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  • Lkw-Maut – künftig Staf­fe­lung nach CO2-Aus­stoß

    In seiner Sit­zung v. 20.10.2023 hat nun auch der Bun­desrat den Ände­rungen bei der Lkw-Maut zuge­stimmt. Das Dritte Gesetz zur Ände­rung maut­recht­li­cher Vor­schriften konnte daher weit­ge­hend zum 1.12.2023 in Kraft treten. Nun ent­hält die Maut – zusätz­lich zu den bereits gel­tenden Teil­sätzen für Infra­struktur, Luft und Lärm – einen Teil­satz für ver­kehrs­be­dingte CO2-Emis­sionen. Nach den…

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  • Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung – pau­scha­lierter Insti­tuts­auf­wand ist unzu­lässig

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a.M. (OLG) ent­schie­denen Fall ver­wen­dete eine Bank eine Soft­ware, die bei der vor­zei­tigen Til­gung eines Ver­brau­cher­im­mo­bi­liar-Dar­le­hens in die Berech­nung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung einen pau­scha­lierten sog. Insti­tu­ti­ons­auf­wand von 300 € inte­grierte. Die OLG-Richter kamen zu dem Urteil, dass der hier in Rech­nung gestellte pau­schale Auf­wand für die vor­zei­tige Dar­le­hens­rück­füh­rung in Höhe von…

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  • Leis­tungs­ver­bes­se­rung in der gesetz­li­chen Pfle­ge­ver­si­che­rung

    Die Reform der gesetz­li­chen Pfle­ge­ver­si­che­rung erfolgt in meh­reren Schritten. Zum 1.7.2023 wurde bereits der Bei­trag zur Pfle­ge­ver­si­che­rung ange­hoben, zum Januar 2024 gibt es Leis­tungs­ver­bes­se­rungen und zum 1.1.2025 werden sämt­liche Leis­tungs­be­träge noch­mals ange­hoben. Hier einmal die wich­tigsten Punkte der Leis­tungs­ver­bes­se­rungen zum 1.1.2024:• Erhö­hung des Pfle­ge­gelds und der ambu­lanten Sach­leis­tungs­be­träge um jeweils 5 %. • Das Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs­geld…

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  • Hin­weis auf Energie­effizienz­klassen und Spek­trum der Effi­zi­enz­klassen

    In seinem Beschluss v. 5.10.2023 stellt der Euro­päi­sche Gerichtshof (EuGH) fest, dass die Lie­fe­ranten und Händler eines Pro­dukts in ihrer visuell wahr­nehm­baren Wer­bung oder in ihrem tech­ni­schem Wer­be­ma­te­rial auf die Energie­effizienz­klasse dieses Pro­dukts und das Spek­trum der auf dem Eti­kett der betref­fenden Pro­dukt­gruppe ver­füg­baren Effi­zi­enz­klassen hin­weisen müssen. So können laut EuGH in der Wer­bung die…

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  • Voll­zeit- bzw. Teil­zeit­be­schäf­tigte – Schwel­len­wert für zusätz­liche Ver­gü­tung

    Das mit dem Rechts­streit zwi­schen einem Piloten und einem Luft­fahrt­un­ter­nehmen befasste deut­sche Bun­des­ar­beits­ge­richt hat ein Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen an den Euro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) gerichtet. Es wollte wissen, ob eine natio­nale Rege­lung, nach der ein Teil­zeit­be­schäf­tigter die gleiche Zahl Arbeits­stunden wie ein Voll­zeit­be­schäf­tigter leisten muss, um eine zusätz­liche Ver­gü­tung zu erhalten, eine Dis­kri­mi­nie­rung dar­stellt, die nach dem Uni­ons­recht…

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  • Kein Anspruch auf güns­tige Schicht­zeiten wegen Kin­der­be­treuung

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Meck­len­burg-Vor­pom­mern ent­schie­denen Fall arbei­tete eine Mit­ar­bei­terin 40 Stunden die Woche. Arbeits­ver­trag­lich war sie zur Leis­tung von Sonntags‑, Fei­er­tags- und Mehr­ar­beit ver­pflichtet. In dem Unter­nehmen galt ein 3‑Schicht-Modell. Nach der Geburt ihrer Zwil­linge reichte sie bei ihrem Arbeit­geber den Wunsch ein, ihre Arbeits­zeit auf 35 Stunden wöchent­lich zu begrenzen und aus­schließ­lich von…

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