Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Ersatz bei nach­träg­li­chem Mangel an einer Kauf­sache

    Ein kürz­lich gekauftes Pro­dukt geht plötz­lich und unvor­her­ge­sehen kaputt. Da stellt sich oft die Frage: Wer ist für den Mangel ver­ant­wort­lich und kann vom Ver­käufer Ersatz ver­langt werden? Zunächst wird beim Erwerb eines Pro­dukts auto­ma­tisch ein Kauf­ver­trag abge­schlossen. Dieser ver­pflichtet den Ver­käufer, dem Käufer das Eigentum an einer man­gel­freien Sache zu ver­schaffen. Tritt später ein…

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  • Fahr­ten­buch­auf­lage – zu späte Bekannt­gabe des Fahr­zeug­füh­rers gegen­über Buß­geld­stelle

    Ent­spre­chend der Stra­ßen­ver­kehrs-Zulas­sungs-Ord­nung kann die nach Lan­des­recht zustän­dige Behörde gegen­über einem Fahr­zeug­halter u.a. für ein oder meh­rere auf ihn zuge­las­sene Fahr­zeuge die Füh­rung eines Fahr­ten­buchs anordnen, wenn die Fest­stel­lung eines Fahr­zeug­füh­rers nach einer Zuwi­der­hand­lung gegen Ver­kehrs­vor­schriften nicht mög­lich war. Die Richter des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts stellten in ihrem Beschluss v. 7.5.2024 klar, dass die Fest­stel­lung eines Fahr­zeug­füh­rers…

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  • Wirk­sam­keit eines vor der Ehe­schlie­ßung geschlos­senen Erb­ver­trags nach spä­terer Schei­dung

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte zu ent­scheiden, ob ein meh­rere Jahre vor einer Ehe­schlie­ßung geschlos­sener Erb­ver­trag auf­grund der spä­teren Schei­dung unwirksam ist. Dabei han­delte es sich um den nach­fol­genden Sach­ver­halt: Im Jahr 1995 schlossen der Erb­lasser und die Erb­las­serin, die zu diesem Zeit­punkt in einer nicht­ehe­li­chen Lebens­ge­mein­schaft lebten, einen Erb­ver­trag und setzten sich gegen­seitig als Allein­erben…

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  • Zugang einer Kün­di­gung per Ein­wurf-Ein­schreiben

    Wird der Zugang einer schrift­li­chen Erklä­rung (hier Kün­di­gung) bestritten und beruft sich der Absender, der die Beweis­last trägt, auf einen Zugang beim Emp­fänger per Ein­wurf-Ein­schreiben der Deut­schen Post AG, begründet die Kom­bi­na­tion von Ein­lie­fe­rungs­beleg der Post und Sen­dungs­status der Post noch keinen Beweis des ersten Anscheins für den Zugang. Ach­tung: Das Urteil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Baden-Würt­tem­berg ist…

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  • Eigen­be­darfs­kün­di­gung gilt nicht für Cousin

    Ein Ver­mieter kann nur kün­digen, wenn er ein berech­tigtes Inter­esse an der Been­di­gung des Miet­ver­hält­nisses hat. Ein sol­ches liegt ins­be­son­dere z.B. vor, wenn der Ver­mieter die Räume als Woh­nung für sich, seine Fami­li­en­an­ge­hö­rigen oder Ange­hö­rige seines Haus­halts benö­tigt. Der Bun­des­ge­richtshof hat sich nun dazu geäu­ßert, welche Per­sonen unter den Begriff „Fami­li­en­an­ge­hö­rige“ fallen. Dieser Begriff umfasst…

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  • Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht für Gar­ten­teich

    Nach den in der Recht­spre­chung ent­wi­ckelten Grund­sätzen muss der­je­nige, der eine Gefah­ren­quelle schafft oder andauern lässt, alle nach Lage der Ver­hält­nisse not­wen­digen und zumut­baren Vor­keh­rungen treffen, um eine Schä­di­gung anderer mög­lichst zu ver­hin­dern. So muss also jeder Grund­stücks­ei­gen­tümer wirk­same und auf Dauer ange­legte Schutz­maß­nahmen ergreifen, um Kinder vor Unfällen als Folge ihrer Uner­fah­ren­heit und Unbe­son­nen­heit…

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  • Sturm­schaden in der Kfz-Ver­si­che­rung

    Grund­sätz­lich muss ein Ver­si­che­rungs­nehmer den Nach­weis des Ein­tritts eines Ver­si­che­rungs­falls erbringen. Beruft sich der Ver­si­che­rungs­nehmer auf Schäden durch einen Sturm, muss er dar­legen und beweisen, dass zum Zeit­punkt der Beschä­di­gung tat­säch­lich ein Sturm mit der ent­spre­chenden Wind­stärke geherrscht hat. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die gel­tend gemachten Schäden grund­sätz­lich durch eine bestimmte Natur­ge­walt…

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  • Nach­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­verbot eines GmbH-Geschäfts­füh­rers

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall unterlag ein GmbH-Geschäfts­führer auf­grund seines Anstel­lungs­ver­trags einem zwei­jäh­rigen nach­ver­trag­li­chen Wett­be­werbs­verbot. Gemäß Ver­trag wurden alle Unter­nehmen als Kon­kur­renz­un­ter­nehmen ange­sehen, die räum­lich und gegen­ständ­lich im Geschäfts­zweig der GmbH tätig sind oder werden können. Als Ent­schä­di­gung für dessen Ein­hal­tung sah der Ver­trag für die Dauer des Wett­be­werbs­ver­bots eine Zah­lung von monat­lich…

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  • Auf­wen­dungs­aus­gleichs­ge­setz – keine Erstat­tung von Lohn­fort­zah­lungs­kosten an GmbH-Geschäfts­führer

    Das U1-Ver­fahren (Aus­gleich des Arbeit­ge­bers für Ent­gelt­fort­zah­lungen) regelt die Erstat­tung von Lohn­kosten, die ein Unter­nehmen – mit nicht mehr als 30 Arbeit­neh­mern – tragen muss, wenn seine Mit­ar­beiter auf­grund von Krank­heit aus­fallen. Dabei zahlt das Unter­nehmen einen bestimmten Bei­trag zur Kran­ken­kasse und im Gegenzug können sie einen Teil der Lohn­fort­zah­lungs­kosten zurück­er­halten. Der Fremd­ge­schäfts­führer einer GmbH…

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  • Arbeit­neh­mer­haf­tung bei Unfall mit einem Fir­men­fahr­zeug

    Kommen die Grund­sätze zur pri­vi­le­gierten Arbeit­neh­mer­haf­tung zum Tragen, hat ein Arbeit­nehmer vor­sätz­lich ver­ur­sachte Schäden in vollem Umfang zu tragen, bei leich­tester Fahr­läs­sig­keit haftet er dagegen nicht. Mitt­lere Fahr­läs­sig­keit liegt vor, wenn der Arbeit­nehmer die im Ver­kehr erfor­der­liche Sorg­falt außer Acht gelassen hat und der miss­bil­ligte Erfolg bei Anwen­dung der gebo­tenen Sorg­falt vor­her­sehbar und ver­meidbar gewesen…

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  • Auf­klä­rungs­pflicht vor einer Ope­ra­tion

    Es ent­spricht stän­diger Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs und des Bür­ger­li­chen Gesetz­buchs, dass ärzt­liche Heil­ein­griffe grund­sätz­lich der Ein­wil­li­gung des Pati­enten bedürfen, um recht­mäßig zu sein. Die wirk­same Ein­wil­li­gung des Pati­enten setzt dabei dessen ord­nungs­ge­mäße Auf­klä­rung voraus. Die Auf­klä­rung soll dem Pati­enten eine zutref­fende Vor­stel­lung davon ver­schaffen, worauf er sich ein­lässt, wenn er der vor­ge­se­henen Behand­lung zustimmt und…

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  • Keine Kos­ten­er­stat­tung für ope­ra­tive The­rapie eines grauen Stars im Aus­land

    Das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nie­der­sachsen-Bremen (LSG) hat ent­schieden, dass die ope­ra­tive The­rapie eines grauen Stars im Aus­land nicht als Not­fall­be­hand­lung zulasten der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung qua­li­fi­ziert werden kann. In dem Fall aus der Praxis litt eine tür­kisch­stäm­mige Frau (geb. 1965) seit dem Jahr 2015 an einem begin­nenden grauen Star der Augen. Wäh­rend eines Urlaubs in der Türkei im…

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  • Ver­jährte Scha­dens­er­satz­for­de­rungen – Auf­rech­nung mit Kau­tion mög­lich

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch ver­jähren die Ersatz­an­sprüche des Ver­mie­ters wegen Ver­än­de­rungen oder Ver­schlech­te­rungen der Miet­sache in sechs Monaten. Die Ver­jäh­rung beginnt mit dem Zeit­punkt, in dem er die Miet­sache zurück­er­hält. Nach der Been­di­gung des Wohn­raum­miet­ver­trags und Rück­gabe der Woh­nung am 8.11.2019 ver­langte der Mieter die Rück­zah­lung der geleis­teten Bar­kau­tion in Höhe von ca. 780 €.…

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  • Kenntnis einer Wohn­flä­chen­ab­wei­chung nicht durch Einzug in die Woh­nung

    In einem Miet­ver­trag war die Wohn­fläche mit 49,18 m² ange­geben. Aus Anlass eines Miet­erhö­hungs­ver­lan­gens ließ der Mieter die Woh­nung ver­messen. Diese Ver­mes­sung ergab eine Größe von nur 42,64 m² (13,3 % weniger als ver­ein­bart) und der Mieter ver­langte dar­aufhin die Rück­zah­lung über­zahlter Miete. Das Gericht bewer­tete den Balkon zusätz­lich nur mit einem Viertel und kam…

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  • Getrennt­leben der Ehe­leute trotz gemein­samer Woh­nung

    Wenn die Schei­dung bean­tragt ist, kann jeder Ehe­gatte von dem anderen Aus­kunft über das Ver­mögen zum Zeit­punkt der Tren­nung ver­langen. Dieser Aus­kunfts­an­spruch soll den Schutz des aus­gleichs­be­rech­tigten Ehe­gatten vor Ver­mö­gens­ma­ni­pu­la­tionen in der Tren­nungs­zeit ver­bes­sern. Zur Pro­ble­matik des Tren­nungs­zeit­punkts lag dem Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a.M. (OLG) fol­gender Sach­ver­halt vor: Die Ehe­leute wohnten gemeinsam mit ihren drei noch…

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  • Gemein­schaft­li­ches Tes­ta­ment – Tes­tier­un­fä­hig­keit

    Der Erb­lasser kann ein Tes­ta­ment durch eine eigen­händig geschrie­bene und unter­schrie­bene Erklä­rung errichten. Zur Errich­tung eines gemein­schaft­li­chen Tes­ta­ments genügt es, wenn einer der Ehe­partner das Tes­ta­ment in der dort vor­ge­schrie­benen Form errichtet und der andere die gemein­schaft­liche Erklä­rung eigen­händig mit­un­ter­zeichnet. Diese bloße Bei­tritts­er­klä­rung bzw. Mit­un­ter­zeich­nung kann aber nicht als eigenes Tes­ta­ment ange­sehen werden. Ferner gilt…

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  • Unfall zwi­schen abbie­gendem Traktor und über­ho­lendem Pkw

    Das Pfäl­zi­sche Ober­lan­des­ge­richt (OLG) hatte bezüg­lich der Haf­tungs­ver­tei­lung nach einem Ver­kehrs­un­fall über den nach­fol­genden Sach­ver­halt zu ent­scheiden: Ein Trak­tor­fahrer steu­erte einen Traktor, der bau­art­be­dingt 40 km/​h schnell fährt. Ein ent­spre­chender Auf­kleber war links hinten ange­bracht. Er beab­sich­tigte, nach links in einen Feldweg ein­zu­biegen und hatte zu diesem Zweck den Blinker links gesetzt. Auf der Strecke…

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  • Prä­mi­en­spar­ver­träge – Refe­renz­zins für Zins­an­pas­sungen

    Für viele Ver­träge ist ein varia­bler Grund­zins – also ein Zins, der von der Bank an die all­ge­meine Zins­ent­wick­lung am Markt ange­passt werden kann – üblich. Ins­be­son­dere bei Ver­trägen mit einer langen Lauf­zeit müssen solche Zins­ver­ein­ba­rungen trans­pa­rent gestaltet sein. Denn bei Lang­zeit­ver­trägen haben Ver­brau­cher i.d.R. nicht die Mög­lich­keit oder sehen keinen wirt­schaft­li­chen Sinn darin, kurz­fristig…

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  • Scha­den­er­satz­klage gegen Impf­ärztin nach Corona-Schutz­imp­fung – erste ober­ge­richt­liche Ent­schei­dung

    In einem Fall aus der Praxis gab eine Frau an, von der Impf­ärztin nicht aus­rei­chend über die Risiken der Corona-Schutz­imp­fung auf­ge­klärt worden zu sein. Bei einer zurei­chenden Auf­klä­rung hätte sie sich aber schon gar nicht impfen lassen, wes­halb die Ärztin ihr den aus der Imp­fung ent­stan­denen Schaden zu ersetzen und außerdem Schmer­zens­geld zu leisten habe.…

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  • GmbH-Geschäfts­führer haftet für eigen­mäch­tige Gehalts­er­hö­hung

    Mit Wir­kung zum 1.4.2000 wurde in einem Unter­nehmen ein Geschäfts­führer ein­ge­stellt und ver­trag­lich ein Jah­res­ge­halt von 60.000 DM sowie eine jähr­liche Tan­tieme von min­des­tens 12.000 DM ver­ein­bart. Im November 2015 wies der Geschäfts­führer eine Mit­ar­bei­terin an, ihm eine Ein­mal­zah­lung in Höhe von 30.000 € mit dem Gehalt für November Mitte Dezember 2015 abzu­rechnen und aus­zu­zahlen.…

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  • Fremd­ge­schäfts­führer in GmbH der Ehe­frau ist sozi­al­ver­si­che­rungs­pflichtig

    Der Geschäfts­führer einer GmbH kann seine Tätig­keit nur dann selbst­ständig aus­üben, wenn er am Gesell­schafts­ka­pital betei­ligt ist (sog. Gesell­schafter-Geschäfts­führer), wäh­rend bei einem Fremd­ge­schäfts­führer eine selbst­stän­dige Tätig­keit grund­sätz­lich aus­scheidet. Selbst ein Gesell­schafter-Geschäfts­führer ist aber nicht per se kraft seiner Kapi­tal­be­tei­li­gung selbst­ständig tätig, son­dern muss, um nicht als abhängig beschäf­tigt ange­sehen zu werden, über seine Gesell­schaf­ter­stel­lung hinaus…

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  • Kein Urlaub und keine Bezah­lung bei Ver­stoß gegen die Impf­pflicht

    Auf­grund der Rege­lungen zum Immu­ni­täts­nach­weis gegen COVID-19 im Infek­ti­ons­schutz­ge­setz mussten Per­sonen vom 15.3.–31.12.2022 über einen Impf- oder Gene­se­nen­nach­weis ver­fügen, die z.B. in fol­genden Ein­rich­tungen oder Unter­nehmen bzw. Pfle­ge­ein­rich­tungen tätig waren: Kran­ken­häuser, Ein­rich­tungen für ambu­lantes Ope­rieren, Vor­sorge- oder Reha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tungen, Dia­ly­se­ein­rich­tungen, Tages­kli­niken. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) hatte nun zu ent­scheiden, was pas­siert, wenn ein Arbeit­nehmer diesen Nach­weis nicht…

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  • Kün­di­gung bei Stö­rung des Betriebs­frie­dens

    Wie­der­holte, per­sön­liche Angriffe und belei­di­gende Äuße­rungen gegen­über Kol­legen können eine ver­hal­tens­be­dingte Kün­di­gung begründen. Ferner stört ein Arbeit­nehmer nach­haltig den Betriebs­frieden, wenn er ständig vor­gibt, alles besser zu wissen, und dies gegen­über Kol­legen und Vor­ge­setzten kundtut. In einem Fall aus der Praxis äußerte sich eine Arbeit­neh­merin abfällig über Kol­legen bzw. Kol­le­ginnen (Bezeich­nung als faule und schlechte…

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