Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Haus­rat­ver­si­che­rung – Fahr­räder nicht immer mit­ver­si­chert

    Über eine Haus­rat­ver­si­che­rung sind Fahr­räder und Pedelecs grund­sätz­lich nur gegen Ein­bruch­dieb­stahl abge­si­chert. Der Dieb­stahl muss also aus ver­schlos­senen Räumen (z.B. abge­schlos­sene Garage bzw. Keller) erfolgen. Der Schutz gilt dabei rund um die Uhr, auch wäh­rend der Nacht. Auch Pedelecs mit einer Motor­leis­tung bis 250 Watt sind mit­ver­si­chert, da sie recht­lich als Fahr­räder gelten. Ist im…

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  • Erstat­tung von Miet­wa­gen­kosten auch bei abge­lau­fenem TÜV des kaputten Fahr­zeugs

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof ent­schie­denen Sach­ver­halt führte ein Ver­kehrs­un­fall am 5.11.2018 bei einem Pkw zu einem Total­schaden. Die volle Haf­tung des Unfall­ver­ur­sa­chers war unstrittig. Zum Zeit­punkt des Unfalls war für das Fahr­zeug der Termin zur Haupt- und Abgas­un­ter­su­chung um mehr als ein halbes Jahr über­schritten; dieser hätte im März 2018 statt­finden müssen. Der Pkw-Besitzer mie­tete…

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  • Pflicht zu E‑Ladesäulen auf Park­plätzen

    Bereits im Jahr 2021 ist das Gesetz zum Aufbau einer gebäu­de­inte­grierten Lade- und Lei­tungs­in­fra­struktur für die Elek­tro­mo­bi­lität (GEIG) in Kraft getreten. Hier ist gere­gelt, wie z.B. der Ausbau auf Park­plätzen von Wohn­ge­bäuden und Nicht­wohn­ge­bäuden, also gewerb­lich genutzten Gebäuden, von­stat­ten­gehen soll. Seit dem 1.1.2025 gelten jedoch fol­gende neue Pflichten, die z.B. auch Park­plätze von Gewer­be­trieben betreffen:…

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  • Rei­se­ver­mitt­lungs­portal – Infor­ma­ti­ons­pflicht zum Tran­sit­visum

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a.M. (OLG) ent­schie­denen Fall ver­mit­telte eine Online-Buchungs­platt­form Pau­schal- und Ein­zel­rei­se­dienst­leis­tungen anderer Anbieter. Ver­trags­partner der Ver­brau­cher werden die von ihr ver­mit­telten Anbieter. Der Rei­se­ver­mittler infor­mierte die Ver­brau­cher auf seinem Portal aber nicht über evtl. not­wen­dige Durch­rei­se­au­tori­sie­rungen. Findet ein Buchungs­pro­zess für eine Reise aus­schließ­lich über ein Ver­mitt­lungs­portal statt, ist der Ver­mittler ver­pflichtet,…

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  • Ent­schä­di­gung bei Ver­stoß gegen das All­ge­meine Gleich­be­hand­lungs­ge­setz

    Im All­ge­meinen Gleich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG) ist fest­ge­legt, dass Arbeit­geber geeig­nete, erfor­der­liche und ange­mes­sene Maß­nahmen zum Schutz ihrer Beschäf­tigten ergreifen müssen, wenn diese bei der Aus­übung ihrer Tätig­keit durch Dritte – etwa wegen ihres Geschlechts – benach­tei­ligt werden. So ent­schieden die Richter des Lan­des­ar­beits­ge­richts Baden-Würt­tem­berg, dass den o.g. Rege­lungen nach­zu­kommen ist, wenn eine poten­ti­elle Kundin nicht von…

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  • Rück­zah­lungs­klau­seln – Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen Kün­di­gungs­gründen

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­denen Fall war in einer ver­trag­lich ver­ein­barten Rück­zah­lungs­klausel u.a. Fol­gendes ver­ein­bart: Der vom Aus­bil­denden bezahlte Gesamt­be­trag, bestehend aus der Stu­di­en­zu­lage, dem Stu­di­en­ent­gelt, den Stu­di­en­ge­bühren sowie den not­wen­digen Fahrt- und Unter­kunfts­kosten beim Besuch einer aus­wär­tigen Hoch­schule, ist von den Stu­die­renden oder den ehe­mals Stu­die­renden zurück­zu­er­statten: … b) bei Been­di­gung des aus­bil­dungs­in­te­grierten dualen…

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  • Ehren­amt­liche Tätig­keit im Museum nicht bei­trags­pflichtig

    Ein gemein­nüt­ziger Verein, der ein Museum betreibt, zahlte 4 Per­sonen, die abwech­selnd im Bereich des Ein­lasses und der Kasse tätig waren, 5 € pro Stunde. Die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung bewer­tete die über der jähr­li­chen Ehren­amts­pau­schale von 720 € gezahlten Beträge als Arbeits­ent­gelt. Hierfür sollte der Verein sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­liche Bei­träge nach­zahlen. Das Sozi­al­ge­richt wie auch das Hes­si­sche Lan­des­so­zi­al­ge­richt ver­neinten…

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  • Hecken­höhe – Rege­lung im Lan­des­nach­bar­recht

    In Hessen stritten zwei Grund­stücks­ei­gen­tümer über eine Bam­bus­hecke, die auf einer Auf­schüt­tung ent­lang der gemein­samen Grund­stücks­grenze gepflanzt wurde. Diese Hecke erreichte eine Höhe von 6 bis 7 m. Der Nachbar for­derte den Besitzer auf, sie auf 3 m zurück­zu­schneiden und künftig nicht über diese Höhe hin­aus­wachsen zu lassen. Er argu­men­tierte, dass die Hecke auf­grund ihrer Höhe nicht mehr…

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  • Ver­stoß gegen hälf­tige Ver­tei­lung des Mak­ler­lohns

    Ein Ehe­paar erwarb ein mit einer Dop­pel­haus­hälfte bebautes Grund­stück. Mit der Ver­mitt­lung des Ver­kaufs hatte die Ver­käu­ferin ein Mak­ler­un­ter­nehmen beauf­tragt. Für die Ver­mitt­lung der Immo­bilie ent­stand zugunsten des Mak­lers gegen­über der Ver­käu­ferin ein Mak­ler­lohn­an­spruch i.H. von 25.000 €. Der im Exposé zunächst vor­ge­se­hene Kauf­preis wurde um einen Betrag in dieser Höhe redu­ziert. Zugleich ver­pflich­teten sich…

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  • Handy am Steuer – Start-Stopp-Auto­matik schützt nicht vor Buß­geld

    Wer ein Fahr­zeug führt, darf sein Mobil­te­lefon nur benutzen, wenn es dabei weder auf­ge­nommen noch gehalten wird – oder wenn der Motor voll­ständig aus­ge­schaltet ist. In einem vom Kam­mer­ge­richt Berlin ent­schie­denen Fall stand ein Auto­fahrer an einer Ampel und bediente sein Handy. Das wurde bemerkt und er erhielt einen Buß­geld­be­scheid. Der Han­dy­nutzer gab jedoch an,…

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  • Auto­ma­ti­siertes Scoring-Ver­fahren – Recht auf Info zur Ent­schei­dungs­fin­dung

    In einem vom Euro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) ver­han­delten Fall ver­wei­gerte ein Mobil­funk­an­bieter einer Kundin den Abschluss eines Ver­trags, da ihre Bonität als nicht aus­rei­chend ein­ge­stuft wurde. Er stützte sich dafür auf eine Boni­täts­be­ur­tei­lung der Kundin, die von einem auf die Erstel­lung von sol­chen Beur­tei­lungen spe­zia­li­sierten Unter­nehmen auto­ma­ti­siert durch­ge­führt worden war. Der Ver­trag hätte die Kundin zu…

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  • Kein Erstat­tungs­an­spruch bei pushTAN-Frei­gabe an Dritte am Telefon

    In der Praxis kommt es leider immer wieder zu Situa­tionen, in denen Betrüger ver­su­chen, u.a. tele­fo­nisch an sehr sen­sible Bank­daten zu gelangen. So auch in dem fol­genden vom Ober­lan­des­ge­richt Braun­schweig (OLG) am 6.1.2025 ent­schie­denen Fall: Eine Frau unter­hielt mit ihrer Bank einen Giro­ver­trag und authen­ti­fi­zierte sich beim Online-Ban­king mit dem pushTan-Ver­fahren. Bei diesem Ver­fahren wird…

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  • Per­so­nen­be­dingte Kün­di­gung wegen häu­figer Kurz­erkran­kungen

    Mehr­fache Kurz­erkran­kungen eines Arbeit­neh­mers pro Jahr können eine per­so­nen­be­dingte Kün­di­gung recht­fer­tigen, wenn auch wei­terhin mit häu­figen Erkran­kungen zu rechnen ist (nega­tive Gesund­heits­pro­gnose). Zusätz­lich muss die Arbeits­un­fä­hig­keit zu erheb­li­chen betrieb­li­chen Beein­träch­ti­gungen führen und eine Inter­es­sen­ab­wä­gung ergeben, dass dem Arbeit­geber die Fort­set­zung des Arbeits­ver­hält­nisses nicht mehr zumutbar ist. Traten wäh­rend der letzten Jahre jähr­lich meh­rere (Kurz-)Erkrankungen auf,…

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  • Direk­ti­ons­recht des Arbeit­ge­bers bei Widerruf einer Home­of­fice-Erlaubnis

    Wie eine einmal gege­bene Erlaubnis, die Arbeits­leis­tung vom Home­of­fice aus zu erle­digen, ist auch deren Widerruf eine Aus­übung des arbeit­ge­ber­sei­tigen Direk­ti­ons­rechts und muss daher fair und unter Berück­sich­ti­gung der Inter­essen beider Seiten erfolgen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln hatte bezüg­lich des Direk­ti­ons­rechts zu fol­gendem Sach­ver­halt zu ent­scheiden: Ein Arbeit­nehmer war seit 2017 bei einem Auto­zu­lie­ferer beschäf­tigt. Mit…

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  • Fahrt zur Tank­stelle ist kein Arbeitsweg

    Eine Arbeit­neh­merin wollte an einem Morgen von ihrem Wohnort mit dem Motorrad zu ihrer ca. 18 km ent­fernten Aus­bil­dungs­stätte fahren, zuvor aber noch ihr Motorrad an einer in ent­ge­gen­ge­setzter Rich­tung gele­genen Tank­stelle betanken, da ihr Bruder den Tank leer­ge­fahren hatte. Sie ver­un­fallte noch vor Errei­chen der Tank­stelle. Ein Unfall auf dem Weg zu einer Tank­stelle…

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  • Erb­schafts­aus­schla­gung – fälsch­lich ange­nom­mene Über­schul­dung bzw. Irrtum zum Nach­lass­wert

    Die Aus­schla­gung einer Erb­schaft ist ein recht­li­ches Mittel, mit dem ein Erbe die Annahme des Nach­lasses ver­wei­gern kann. Dies kann ins­be­son­dere dann sinn­voll sein, wenn der Nach­lass über­schuldet ist oder wenn der Erbe aus per­sön­li­chen oder finan­zi­ellen Gründen die Ver­ant­wor­tung für das Erbe nicht über­nehmen möchte. In der Praxis kommt es jedoch auch zu Anfech­tungen…

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  • Dichte Bebauung – Ver­schat­tung von Grund­stücks­teilen und Ein­sichts­mög­lich­keiten in Wohn­räume

    Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Sachsen-Anhalt hat klar­ge­stellt, dass in dicht bebauten Gebieten bestimmte Beein­träch­ti­gungen des Wohn­kom­forts hin­zu­nehmen sind. Wenn die dichte Bebauung im vor­deren Bereich benach­barter Grund­stücke dazu bei­trägt, dass Teile eines rück­wär­tigen Grund­stücks ver­schattet werden, kann der betrof­fene Nachbar nicht berech­tig­ter­weise erwarten, dass dieser Bereich vom Nach­mittag bis zum Son­nen­un­ter­gang voll­ständig besonnt bleibt. Ins­be­son­dere in inner­städ­ti­schen…

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  • Ver­trags­lauf­zeiten bei Glas­fa­ser­an­schlüssen – Beginn der Lauf­zeit

    Eine Ver­brau­cher­zen­trale monierte vor Gericht, dass ein Glas­fa­ser­an­bieter – wie viele Mit­be­werber – Ver­träge mit einer Min­dest­lauf­zeit von 2 Jahren anbot. Dabei begann die Ver­trags­lauf­zeit jedoch nicht mit dem Abschluss des Ver­trags, son­dern erst mit der Frei­schal­tung des Glas­fa­ser­an­schlusses. Diese Praxis, die sich in der Branche eta­bliert hatte, wurde von der Ver­brau­cher­zen­trale vor dem Han­sea­ti­schen Ober­lan­des­ge­richt…

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  • Min­de­rung der Ver­gü­tung und Kos­ten­vor­schuss­an­spruch bei Män­geln

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof ent­schie­denen Fall for­derte ein Bau­herr nach der Fer­tig­stel­lung eines Ein­fa­mi­li­en­hauses eine Min­de­rung der Ver­gü­tung wegen Schall­schutz­män­geln von der beauf­tragten Bau­firma. Das Gericht wies diesen Anspruch jedoch zurück. In der Beru­fungs­in­stanz änderte der Bau­herr seine For­de­rung und ver­langte statt­dessen einen Kos­ten­vor­schuss zur Besei­ti­gung der Mängel. Nach den Rege­lungen im Bür­ger­li­chen Gesetz­buch kann…

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  • Aus­gleichs­zah­lung wegen Flug­ver­spä­tung – Ent­ei­sung eines Flug­zeugs

    Der Bun­des­ge­richtshof hatte am 27.8.2024 über fol­genden Sach­ver­halt zu ent­scheiden: Eine Frau wollte Ende 2021 von Min­nea­polis über Ams­terdam nach Düs­sel­dorf fliegen. Der Abflug in Min­nea­polis ver­zö­gerte sich, da das Flug­zeug ent­eist werden musste. Auf­grund der Ver­spä­tung ver­passte die Frau ihren Anschluss­flug in Ams­terdam und erreichte Düs­sel­dorf etwa 4 Stunden später als geplant. Dar­aufhin for­derte sie…

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  • Ent­gelt­ab­rech­nungen als elek­tro­ni­sches Doku­ment

    Der Arbeit­geber hat dem Arbeit­nehmer bei Zah­lung des Arbeits­ent­gelts eine Abrech­nung in Text­form zu erteilen. Diese Ver­pflich­tung kann er grund­sätz­lich auch dadurch erfüllen, dass er die Abrech­nung als elek­tro­ni­sches Doku­ment zum Abruf in ein pass­wort­ge­schütztes digi­tales Mit­ar­bei­ter­post­fach ein­stellt. Der Anspruch eines Arbeit­neh­mers auf die Abrech­nung seines Ent­gelts ist eine sog. Hol­schuld. Der Arbeit­geber erfüllt also…

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  • Ungleich­be­hand­lung von Teil­zeit­be­schäf­tigten bei Über­stun­den­zu­schlägen

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­denen Fall unter­lagen geleis­tete Über­stunden einem Zuschlag von 30 %, sofern sie die monat­liche Arbeits­zeit eines voll­zeit­be­schäf­tigten Arbeit­neh­mers über­schritten und im jewei­ligen Kalen­der­monat nicht durch Frei­zeit aus­ge­gli­chen wurden. Alter­nativ konnte der Zuschlag in Form einer ent­spre­chenden Zeit­gut­schrift auf dem Arbeits­zeit­konto gut­ge­schrieben werden. Die Richter des BAG kamen zu der Ent­schei­dung,…

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  • Ver­gleich­bar­keit – Gleich­be­hand­lungs­grund­satz bei frei­wil­liger Lohn­er­hö­hung

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm ent­schie­denen Fall bot ein Arbeit­geber seinen Arbeit­neh­mern neue, mit Aus­nahme des Ent­gelts gleich­lau­tende, Arbeits­ver­träge an, die u.a. Rege­lungen zu einem Arbeits­zeit­konto und zur Anord­nung von Kurz­ar­beit, die Zah­lung eines Zuschlags für aus­ge­zahlte Plus-/Über­stunden und einen um 4 % höheren Grund­lohn vor­sahen. Mit Wir­kung ab Januar 2023 zahlte das Unter­nehmen den…

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