Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Pro­zent­an­gabe der Preis­er­mä­ßi­gung in einer Wer­bung

    Eine deut­sche Ver­brau­cher­zen­trale bean­stan­dete die Art und Weise, in der ein Dis­counter in seinen wöchent­li­chen Pro­spekten u.a. mit Preis­er­mä­ßi­gungen wirbt. In dem Pro­spekt war für 1 kg Bananen ein Preis von 1,29 € ange­geben. Die als letzter Ver­kaufs­preis genannten 1,69 € waren durch­ge­stri­chen und ein Rabatt von ‑23 % abge­druckt. Als nied­rigsten Preis der letzten 30…

    Artikel lesen

  • Online-Kün­di­gung von Ver­brau­cher­ver­trägen über Kün­di­gungs­button

    Seit Juli 2022 sind Unter­nehmen, die auf ihrer Home­page den Abschluss kos­ten­pflich­tiger Dau­er­ver­träge anbieten, ver­pflichtet, eine Kün­di­gungs­mög­lich­keit in Form eines Kün­di­gungs­but­tons ein­zu­richten. Der Unter­nehmer hat sicher­zu­stellen, dass der Ver­brau­cher auf der Web­seite eine Erklä­rung zur ordent­li­chen oder außer­or­dent­li­chen Kün­di­gung eines auf der Web­seite abschließ­baren Ver­trags über einen Kün­di­gungs­button abgeben kann. Dieser muss gut lesbar und…

    Artikel lesen

  • Anspruch auf Equal Pay

    Nach dem Ent­gelt­trans­pa­renz­ge­setz (Entg­TranspG) ist bei glei­cher oder gleich­wer­tiger Arbeit eine unmit­tel­bare oder mit­tel­bare Benach­tei­li­gung wegen des Geschlechts im Hin­blick auf sämt­liche Ent­gelt­be­stand­teile und Ent­gelt­be­din­gungen ver­boten. Zudem darf für gleiche oder für gleich­wer­tige Arbeit nicht wegen des Geschlechts der oder des Beschäf­tigten ein gerin­geres Ent­gelt ver­ein­bart oder gezahlt werden, als bei einer oder einem Beschäf­tigten…

    Artikel lesen

  • Kein Anspruch auf Abfin­dung nach Sozi­al­plan

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Saar­land ent­schie­denen Fall war eine Kran­ken­schwester seit 1986 im evan­ge­li­schen Kran­ken­haus in Saar­brü­cken tätig, das zum 31.3.2023 geschlossen wurde. In der 1. Instanz wandte sich die Schwester noch gegen ihre Ver­set­zung in ein anderes Kran­ken­haus des Betrei­bers in Neun­kir­chen und gegen die vom Arbeit­geber vor­sorg­lich für den Fall der Unwirk­sam­keit der…

    Artikel lesen

  • Errich­tung eines Pools unter Bäumen – kein Anspruch auf Laub­rente

    Ein Grund­stücks­ei­gen­tümer kann die Zufüh­rung von z.B. Gasen, Dämpfen, Gerü­chen, Rauch, Erschüt­te­rungen und ähn­liche von einem anderen Grund­stück aus­ge­hende Ein­wir­kungen inso­weit nicht ver­bieten, als die Ein­wir­kung die Benut­zung seines Grund­stücks nicht oder nur unwe­sent­lich beein­träch­tigt. Eine unwe­sent­liche Beein­träch­ti­gung liegt i.d.R. vor, wenn die in Gesetzen oder Rechts­ver­ord­nungen fest­ge­legten Grenz- oder Richt­werte nicht über­schritten werden. Das…

    Artikel lesen

  • Denk­mal­recht­liche Geneh­mi­gung für Solar­zaun

    In einem vom Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Rhein­land-Pfalz (OVerwG) ent­schie­denen Fall han­delte es sich um den Eigen­tümer eines Grund­stücks mit einem Wohn­ge­bäude, das seit 1998 als Kul­tur­denkmal unter Schutz gestellt ist. Seinen Antrag auf Ertei­lung einer denk­mal­recht­li­chen Geneh­mi­gung für die Errich­tung eines Solar­z­aunes auf der bestehenden, zwi­schen 1 und 1,60 m hohen Einfrie­dungsmauer ent­lang der Straße lehnte die Stadt ab.…

    Artikel lesen

  • Klä­rung der Tes­tier­fä­hig­keit – Her­aus­ga­be­an­spruch von Behand­lungs­akte

    Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Hamm (OLG) hatten zu ent­scheiden, ob eine Klinik nach dem Tod einer Pati­entin ver­pflichtet werden kann, die Kran­ken­un­ter­lagen zur Fest­stel­lung der Tes­tier­fä­hig­keit an einen Gut­achter zu über­geben. In dem Fall aus der Praxis hatte eine ver­stor­bene Erb­las­serin in ihrem Tes­ta­ment aus dem Jahr 1998 zunächst ihre Schwester als Allein­erbin ein­ge­setzt. Mit…

    Artikel lesen

  • Ersatz bei nach­träg­li­chem Mangel an einer Kauf­sache

    Ein kürz­lich gekauftes Pro­dukt geht plötz­lich und unvor­her­ge­sehen kaputt. Da stellt sich oft die Frage: Wer ist für den Mangel ver­ant­wort­lich und kann vom Ver­käufer Ersatz ver­langt werden? Zunächst wird beim Erwerb eines Pro­dukts auto­ma­tisch ein Kauf­ver­trag abge­schlossen. Dieser ver­pflichtet den Ver­käufer, dem Käufer das Eigentum an einer man­gel­freien Sache zu ver­schaffen. Tritt später ein…

    Artikel lesen

  • Fahr­ten­buch­auf­lage – zu späte Bekannt­gabe des Fahr­zeug­füh­rers gegen­über Buß­geld­stelle

    Ent­spre­chend der Stra­ßen­ver­kehrs-Zulas­sungs-Ord­nung kann die nach Lan­des­recht zustän­dige Behörde gegen­über einem Fahr­zeug­halter u.a. für ein oder meh­rere auf ihn zuge­las­sene Fahr­zeuge die Füh­rung eines Fahr­ten­buchs anordnen, wenn die Fest­stel­lung eines Fahr­zeug­füh­rers nach einer Zuwi­der­hand­lung gegen Ver­kehrs­vor­schriften nicht mög­lich war. Die Richter des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts stellten in ihrem Beschluss v. 7.5.2024 klar, dass die Fest­stel­lung eines Fahr­zeug­füh­rers…

    Artikel lesen

  • Wirk­sam­keit eines vor der Ehe­schlie­ßung geschlos­senen Erb­ver­trags nach spä­terer Schei­dung

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte zu ent­scheiden, ob ein meh­rere Jahre vor einer Ehe­schlie­ßung geschlos­sener Erb­ver­trag auf­grund der spä­teren Schei­dung unwirksam ist. Dabei han­delte es sich um den nach­fol­genden Sach­ver­halt: Im Jahr 1995 schlossen der Erb­lasser und die Erb­las­serin, die zu diesem Zeit­punkt in einer nicht­ehe­li­chen Lebens­ge­mein­schaft lebten, einen Erb­ver­trag und setzten sich gegen­seitig als Allein­erben…

    Artikel lesen

  • Zugang einer Kün­di­gung per Ein­wurf-Ein­schreiben

    Wird der Zugang einer schrift­li­chen Erklä­rung (hier Kün­di­gung) bestritten und beruft sich der Absender, der die Beweis­last trägt, auf einen Zugang beim Emp­fänger per Ein­wurf-Ein­schreiben der Deut­schen Post AG, begründet die Kom­bi­na­tion von Ein­lie­fe­rungs­beleg der Post und Sen­dungs­status der Post noch keinen Beweis des ersten Anscheins für den Zugang. Ach­tung: Das Urteil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Baden-Würt­tem­berg ist…

    Artikel lesen

  • Eigen­be­darfs­kün­di­gung gilt nicht für Cousin

    Ein Ver­mieter kann nur kün­digen, wenn er ein berech­tigtes Inter­esse an der Been­di­gung des Miet­ver­hält­nisses hat. Ein sol­ches liegt ins­be­son­dere z.B. vor, wenn der Ver­mieter die Räume als Woh­nung für sich, seine Fami­li­en­an­ge­hö­rigen oder Ange­hö­rige seines Haus­halts benö­tigt. Der Bun­des­ge­richtshof hat sich nun dazu geäu­ßert, welche Per­sonen unter den Begriff „Fami­li­en­an­ge­hö­rige“ fallen. Dieser Begriff umfasst…

    Artikel lesen

  • Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht für Gar­ten­teich

    Nach den in der Recht­spre­chung ent­wi­ckelten Grund­sätzen muss der­je­nige, der eine Gefah­ren­quelle schafft oder andauern lässt, alle nach Lage der Ver­hält­nisse not­wen­digen und zumut­baren Vor­keh­rungen treffen, um eine Schä­di­gung anderer mög­lichst zu ver­hin­dern. So muss also jeder Grund­stücks­ei­gen­tümer wirk­same und auf Dauer ange­legte Schutz­maß­nahmen ergreifen, um Kinder vor Unfällen als Folge ihrer Uner­fah­ren­heit und Unbe­son­nen­heit…

    Artikel lesen

  • Sturm­schaden in der Kfz-Ver­si­che­rung

    Grund­sätz­lich muss ein Ver­si­che­rungs­nehmer den Nach­weis des Ein­tritts eines Ver­si­che­rungs­falls erbringen. Beruft sich der Ver­si­che­rungs­nehmer auf Schäden durch einen Sturm, muss er dar­legen und beweisen, dass zum Zeit­punkt der Beschä­di­gung tat­säch­lich ein Sturm mit der ent­spre­chenden Wind­stärke geherrscht hat. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die gel­tend gemachten Schäden grund­sätz­lich durch eine bestimmte Natur­ge­walt…

    Artikel lesen

  • Nach­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­verbot eines GmbH-Geschäfts­füh­rers

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall unterlag ein GmbH-Geschäfts­führer auf­grund seines Anstel­lungs­ver­trags einem zwei­jäh­rigen nach­ver­trag­li­chen Wett­be­werbs­verbot. Gemäß Ver­trag wurden alle Unter­nehmen als Kon­kur­renz­un­ter­nehmen ange­sehen, die räum­lich und gegen­ständ­lich im Geschäfts­zweig der GmbH tätig sind oder werden können. Als Ent­schä­di­gung für dessen Ein­hal­tung sah der Ver­trag für die Dauer des Wett­be­werbs­ver­bots eine Zah­lung von monat­lich…

    Artikel lesen

  • Auf­wen­dungs­aus­gleichs­ge­setz – keine Erstat­tung von Lohn­fort­zah­lungs­kosten an GmbH-Geschäfts­führer

    Das U1-Ver­fahren (Aus­gleich des Arbeit­ge­bers für Ent­gelt­fort­zah­lungen) regelt die Erstat­tung von Lohn­kosten, die ein Unter­nehmen – mit nicht mehr als 30 Arbeit­neh­mern – tragen muss, wenn seine Mit­ar­beiter auf­grund von Krank­heit aus­fallen. Dabei zahlt das Unter­nehmen einen bestimmten Bei­trag zur Kran­ken­kasse und im Gegenzug können sie einen Teil der Lohn­fort­zah­lungs­kosten zurück­er­halten. Der Fremd­ge­schäfts­führer einer GmbH…

    Artikel lesen

  • Arbeit­neh­mer­haf­tung bei Unfall mit einem Fir­men­fahr­zeug

    Kommen die Grund­sätze zur pri­vi­le­gierten Arbeit­neh­mer­haf­tung zum Tragen, hat ein Arbeit­nehmer vor­sätz­lich ver­ur­sachte Schäden in vollem Umfang zu tragen, bei leich­tester Fahr­läs­sig­keit haftet er dagegen nicht. Mitt­lere Fahr­läs­sig­keit liegt vor, wenn der Arbeit­nehmer die im Ver­kehr erfor­der­liche Sorg­falt außer Acht gelassen hat und der miss­bil­ligte Erfolg bei Anwen­dung der gebo­tenen Sorg­falt vor­her­sehbar und ver­meidbar gewesen…

    Artikel lesen

  • Auf­klä­rungs­pflicht vor einer Ope­ra­tion

    Es ent­spricht stän­diger Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs und des Bür­ger­li­chen Gesetz­buchs, dass ärzt­liche Heil­ein­griffe grund­sätz­lich der Ein­wil­li­gung des Pati­enten bedürfen, um recht­mäßig zu sein. Die wirk­same Ein­wil­li­gung des Pati­enten setzt dabei dessen ord­nungs­ge­mäße Auf­klä­rung voraus. Die Auf­klä­rung soll dem Pati­enten eine zutref­fende Vor­stel­lung davon ver­schaffen, worauf er sich ein­lässt, wenn er der vor­ge­se­henen Behand­lung zustimmt und…

    Artikel lesen

  • Keine Kos­ten­er­stat­tung für ope­ra­tive The­rapie eines grauen Stars im Aus­land

    Das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nie­der­sachsen-Bremen (LSG) hat ent­schieden, dass die ope­ra­tive The­rapie eines grauen Stars im Aus­land nicht als Not­fall­be­hand­lung zulasten der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung qua­li­fi­ziert werden kann. In dem Fall aus der Praxis litt eine tür­kisch­stäm­mige Frau (geb. 1965) seit dem Jahr 2015 an einem begin­nenden grauen Star der Augen. Wäh­rend eines Urlaubs in der Türkei im…

    Artikel lesen

  • Ver­jährte Scha­dens­er­satz­for­de­rungen – Auf­rech­nung mit Kau­tion mög­lich

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch ver­jähren die Ersatz­an­sprüche des Ver­mie­ters wegen Ver­än­de­rungen oder Ver­schlech­te­rungen der Miet­sache in sechs Monaten. Die Ver­jäh­rung beginnt mit dem Zeit­punkt, in dem er die Miet­sache zurück­er­hält. Nach der Been­di­gung des Wohn­raum­miet­ver­trags und Rück­gabe der Woh­nung am 8.11.2019 ver­langte der Mieter die Rück­zah­lung der geleis­teten Bar­kau­tion in Höhe von ca. 780 €.…

    Artikel lesen

  • Kenntnis einer Wohn­flä­chen­ab­wei­chung nicht durch Einzug in die Woh­nung

    In einem Miet­ver­trag war die Wohn­fläche mit 49,18 m² ange­geben. Aus Anlass eines Miet­erhö­hungs­ver­lan­gens ließ der Mieter die Woh­nung ver­messen. Diese Ver­mes­sung ergab eine Größe von nur 42,64 m² (13,3 % weniger als ver­ein­bart) und der Mieter ver­langte dar­aufhin die Rück­zah­lung über­zahlter Miete. Das Gericht bewer­tete den Balkon zusätz­lich nur mit einem Viertel und kam…

    Artikel lesen

  • Getrennt­leben der Ehe­leute trotz gemein­samer Woh­nung

    Wenn die Schei­dung bean­tragt ist, kann jeder Ehe­gatte von dem anderen Aus­kunft über das Ver­mögen zum Zeit­punkt der Tren­nung ver­langen. Dieser Aus­kunfts­an­spruch soll den Schutz des aus­gleichs­be­rech­tigten Ehe­gatten vor Ver­mö­gens­ma­ni­pu­la­tionen in der Tren­nungs­zeit ver­bes­sern. Zur Pro­ble­matik des Tren­nungs­zeit­punkts lag dem Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a.M. (OLG) fol­gender Sach­ver­halt vor: Die Ehe­leute wohnten gemeinsam mit ihren drei noch…

    Artikel lesen

  • Gemein­schaft­li­ches Tes­ta­ment – Tes­tier­un­fä­hig­keit

    Der Erb­lasser kann ein Tes­ta­ment durch eine eigen­händig geschrie­bene und unter­schrie­bene Erklä­rung errichten. Zur Errich­tung eines gemein­schaft­li­chen Tes­ta­ments genügt es, wenn einer der Ehe­partner das Tes­ta­ment in der dort vor­ge­schrie­benen Form errichtet und der andere die gemein­schaft­liche Erklä­rung eigen­händig mit­un­ter­zeichnet. Diese bloße Bei­tritts­er­klä­rung bzw. Mit­un­ter­zeich­nung kann aber nicht als eigenes Tes­ta­ment ange­sehen werden. Ferner gilt…

    Artikel lesen