Autor: Andreas Bruns

  • Arbeit­geber darf Rot als Farbe der Arbeits­schutz­hose vor­schreiben

    In einem Unter­nehmen gab es eine Klei­der­ord­nung und es wurde für alle betrieb­li­chen Tätig­keiten in Mon­tage, Pro­duk­tion und Logistik funk­tio­nelle Arbeits­klei­dung zur Ver­fü­gung gestellt. Dazu gehörten u.a. rote Arbeits­schutz­hosen, die in den o.g. Berei­chen zu tragen waren. Nachdem ein Arbeit­nehmer im November 2023 auch nach zwei Abmah­nungen wei­terhin nicht in der roten Arbeits­hose erschien, son­dern…

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  • Betriebs­rats­wahl – weniger Kan­di­daten als Betriebs­rats­sitze

    Nach dem Betriebs­ver­fas­sungs­ge­setz werden in Betrieben mit i.d.R. min­des­tens fünf stän­digen wahl­be­rech­tigten Arbeit­neh­mern, von denen drei wählbar sind, Betriebs­räte gewählt. Dies gilt auch für gemein­same Betriebe meh­rerer Unter­nehmen. Die Größe des Betriebs­rats ist abge­stuft und richtet sich nach der Anzahl der wahl­be­rech­tigten Arbeit­nehmer. Er besteht z.B. in Betrieben mit i.d.R. 5 bis 20 wahl­be­rech­tigten Arbeit­neh­mern…

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  • Außer­or­dent­li­ches Kün­di­gungs­recht – Ver­än­de­rung der Mie­ter­struktur durch Teilumbau in Büro­fläche

    Das Kam­mer­ge­richt Berlin hatte die Frage zu klären, ob der Mieter von Laden­räumen im Erd­ge­schoss eines Ein­kaufs­zen­trums ein außer­or­dent­li­ches Kün­di­gungs­recht aus wich­tigem Grund hat, wenn der Ver­mieter abwei­chend von der ursprüng­li­chen Kon­zep­tion ca. 80 % der Ein­zel­han­dels­flä­chen im Ober­ge­schoss in Büros umbaut. Im Ver­hältnis zwi­schen Ver­mieter und Mieter trägt grund­sätz­lich der Mieter das Ver­wen­dungs­ri­siko bezüg­lich…

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  • Keine Här­te­fall­schei­dung wegen Schwan­ger­schaft aus einer außer­ehe­li­chen Bezie­hung

    Leben die Ehe­gatten noch nicht ein Jahr getrennt, so kann die Ehe nur geschieden werden, wenn die Fort­set­zung der Ehe für den Antrag­steller aus Gründen, die in der Person des anderen Ehe­gatten liegen, eine unzu­mut­bare Härte dar­stellen würde. Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Zwei­brü­cken kamen in einem Fall aus der Praxis zu der Ent­schei­dung, dass eine…

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  • Fami­lien-Haft­pflicht­ver­si­che­rung – mit­ver­si­cherte erwach­sene Kinder

    In den Ver­si­che­rungs­be­din­gungen einer Fami­lien-Haft­pflicht­ver­si­che­rung war bestimmt, dass die Ein­be­zie­hung von voll­jäh­rigen Kin­dern (mit abge­schlos­sener Berufs­aus­bil­dung) des Ver­si­che­rungs­neh­mers in den Ver­si­che­rungs­schutz vor­aus­setzt, dass sie mit dem Ver­si­che­rungs­nehmer in häus­li­cher Gemein­schaft leben. Zusätz­lich wird gefor­dert, dass eine mit­ver­si­cherte Person die­selbe Mel­de­adresse wie der Ver­si­che­rungs­nehmer hat. Das Ober­lan­des­ge­richt Dresden kam in einem Fall aus der Praxis zu…

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  • Begriff „Bar­ver­mögen“ im Tes­ta­ment

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) ent­schie­denen Fall war in einem Tes­ta­ment u.a. bestimmt, dass die Tochter des Erb­las­sers 1/​3 des vor­han­denen Bar­ver­mö­gens erhalten sollte. Das Kapi­tal­ver­mögen des Erb­las­sers (Depot­werte und Bank­gut­haben) betrug ins­ge­samt 192.108,98 € (Bank­gut­haben 152.778,88 €, Genos­sen­schafts­an­teile 3.000 €, Depot­ver­mögen 34.291,87 €, Bar­geld 2.038,22 €). Die Tochter war der Auf­fas­sung, dass unter…

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  • Das Vierte Büro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz soll kommen – die Kern­punkte

    Das Bun­des­ka­bi­nett hat am 13.3.2024 den Regie­rungs­ent­wurf für ein Viertes Büro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz beschlossen. Der Zeit­punkt der Ver­ab­schie­dung im Bun­destag sowie die Zustim­mung des Bun­des­rates sind noch offen. In Pla­nung sind eine Reihe von Maß­nahmen, deren Schwer­punkte fol­genden Berei­chen zuzu­ordnen sind, wobei hier auf zwei exem­pla­risch ein­ge­gangen werden soll: •    Ver­kür­zung der Auf­be­wah­rungs­fristen für Buchungs­be­lege im…

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  • Ände­rungen beim Eltern­geld ab dem 1.4.2024

    Beim Bezug von Eltern­geld hat der Gesetz­geber für Geburten ab dem 1.4.2024 einige Ände­rungen vor­ge­nommen. Bei Geburten bis zum 31.3.2024 und lau­fende Eltern­geld­be­zugs­räume bleibt es bei den bis­he­rigen Rege­lungen. Was hat sich geän­dert? Die Ober­grenze für das zu ver­steu­ernde Jah­res­ein­kommen, ab der kein Anspruch mehr auf Eltern­geld besteht, wird ange­passt. Seit dem 1.4.2024 liegt die…

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  • Weg­fall der „Fünf­tel­re­ge­lung“ – was dies für Arbeit­geber und Arbeit­nehmer bedeutet

    Im Rahmen des sog. Wachs­tums­chan­cen­ge­setzes wurde als Maß­nahme des Büro­kra­tie­ab­baus für Unter­nehmen auch der Weg­fall der sog. „Fünf­tel­re­ge­lung“ beschlossen. Bisher waren beson­dere Arbeits­löhne, die z.B. für meh­rere Jahre geballt in einem Betrag abge­rechnet wurden oder zu zah­lende Abfin­dungen bereits im Rahmen der Durch­füh­rung des Lohn­steu­er­ab­zugs­ver­fah­rens von einer Tarif­er­mä­ßi­gung begüns­tigt. Der Arbeit­nehmer bekam also netto mehr…

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  • Ein­füh­rung der Wirt­schafts-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­nummer in 2024 für wirt­schaft­lich Tätige

    Bereits im Jahr 2003 wurde beschlossen, dass zur bes­seren Unter­scheid­bar­keit in steu­er­li­chen Ange­le­gen­heiten zwi­schen pri­vater und geschäft­li­cher Sphäre eine spe­zi­elle Steu­er­nummer ver­geben werden sollte. Ab 2008 wurde für alle Bun­des­bürger die Steuer-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­nummer (Steuer-ID) ein­ge­führt. Sie wird bereits Kin­dern nach der Geburt zuge­teilt und ist lebens­lang gültig. Die Steuer-ID ist bei den Finanz­be­hörden mit den unter­schied­li­chen…

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  • Zu den Anfor­de­rungen an ein ord­nungs­ge­mäßes elek­tro­ni­sches Fahr­ten­buch

    Die unent­gelt­liche oder ver­bil­ligte Über­las­sung eines PKW durch einen Arbeit­geber an ange­stellte Geschäfts­führer oder Mit­ar­beiter auch zu pri­vaten Zwe­cken führt beim Nut­zenden zu einem sog. geld­werten Vor­teil. Der Begüns­tigte erspart sich Auf­wen­dungen, die er durch Anschaf­fung und Unter­hal­tung eines Fahr­zeugs ansonsten hätte. Daher wird das Gehalt bzw. der Lohn des Mit­ar­bei­ters fiktiv um den Nut­zungs­vor­teil…

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  • Weg­wei­sende Gerichts­ent­schei­dung für betei­li­gungs­iden­ti­sche Per­so­nen­ge­sell­schaften

    Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat mit Beschluss vom 28.11.2023 (2 BvL 8/​13) eine Rege­lung für ver­fas­sungs­widrig erklärt, wonach eine Über­tra­gung von Wirt­schafts­gü­tern zum steu­er­li­chen Buch­wert zwi­schen absolut betei­li­gungs­iden­ti­schen Schwes­ter­per­so­nen­ge­sell­schaften gesetz­lich nicht gere­gelt ist. Die aktu­elle gesetz­liche Rege­lung war unter Fach­leuten und Gerichten über 20 Jahre lang umstritten. Die Gerichte ent­schieden in der Ver­gan­gen­heit unter­schied­lich. Nun ist der…

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  • Fäl­lig­keits­ter­mine Juni 2024

    Umsatz­steuer (mtl.), Lohn- u. Kir­chen­lohn­steuer, Soli-Zuschlag (mtl.), Einkommen‑, Kirchen‑, Kör­per­schaft­steuer, Soli-Zuschlag: 10.6.2023 (Zah­lungs­schon­frist 13.6.2024) Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­träge: 26.6.2024

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  • Basis­zins /​ Ver­zugs­zins

    Ver­zugs­zins­satz seit 1.1.2002: (§ 288 BGB) Rechts­ge­schäfte mit Ver­brau­chern: Basis­zins­satz + 5-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen bis 28.7.2014): Basis­zins­satz + 8-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen ab 29.7.2014): Basis­zins­satz + 9-%-Punktezzgl. 40 € Pau­schale Basis­zins­satz nach § 247 Abs. 1 BGB maß­geb­lich für die Berech­nung von Ver­zugs­zinsen seit 01.01.2024 = 3,62 % 01.07.2023 – 31.12.2023 = 3,12…

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  • Ver­brau­cher­preis­index

    Ver­brau­cher­preis­index (2020 = 100) 2024 119,2  April 118,6  März 118,1  Februar 117,6  Januar 2023 117,4  Dezember 117,3  November 117,8  Oktober 117,8  Sep­tember 117,5  August 117,1  Juli 116,8  Juni 116,5  Mai Ältere Ver­brau­cher­preis­in­dizes finden Sie im Internet unter: http://www.destatis.de – Kon­junk­tur­in­di­ka­toren – Ver­brau­cher­preise

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  • Rei­se­rück­tritts­kos­ten­ver­si­che­rung – von harm­loser Ver­let­zung zu Ent­wick­lung einer schweren Krank­heit

    Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rungen für den Krank­heits­fall sichern regel­mäßig nur solche Erkran­kungen ab, die bei Ver­trags­schluss nicht bereits bekannt oder zu erwarten waren. Zur Leis­tungs­pflicht bei einem Rei­se­rück­tritt hatte das Schleswig-Hol­stei­ni­sche Ober­lan­des­ge­richt (OLG) über den nach­fol­genden Sach­ver­halt zu ent­scheiden: Ein Ehe­mann hatte für sich, seine Ehe­frau und seinen Sohn im November 2019 eine Reise nach Kuba für Februar…

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  • Haus­rat­ver­si­che­rung –Aus­le­gung einer Ver­si­che­rungs­klausel zu Ersatz­un­ter­kunfts­kosten

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Saar­brü­cken (OLG) ent­schie­denen Fall hatte ein Mieter bei einer Ver­si­che­rung eine sog. „Sorglos-Haus­rat­ver­si­che­rung“ abge­schlossen. Laut Ver­si­che­rungs­be­din­gungen werden die infolge eines Ver­si­che­rungs­falls not­wen­digen Kosten für Hotel oder ähn­liche Unter­brin­gung ohne Neben­kosten (z.B. Früh­stück, Telefon) über­nommen, wenn die ansonsten ständig bewohnte Woh­nung unbe­wohnbar wurde und dem Ver­si­che­rungs­nehmer auch die Beschrän­kung auf einen bewohn­baren…

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  • Werk­statt­ri­siko gilt auch für Kosten eines Sach­ver­stän­digen

    Im Januar 2024 hatte der Bun­des­ge­richtshof (BGH) klar­ge­stellt, dass das Werk­statt­ri­siko nicht nur für solche Rech­nungs­po­si­tionen greift, die ohne Schuld des Geschä­digten, etwa wegen unsach­ge­mäßer oder unwirt­schaft­li­cher Ansätze von Mate­rial oder Arbeits­zeit, über­höht sind. Es können auch Posi­tionen auf der Rech­nung erstat­tungs­fähig sein, die sich auf – für den Geschä­digten nicht erkennbar – tat­säch­lich nicht…

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  • Anfor­de­rungen an die Abrech­nung von Arbeiten im Stun­den­lohn

    Ver­pflichtet sich der Besteller, die Ver­trags­leis­tungen des Unter­neh­mers nach Auf­wand mit ver­ab­re­deten Stun­den­sätzen zu ver­güten, so ergibt sich die Ver­gü­tung aus dem Pro­dukt des jewei­ligen Stun­den­satzes und der Zahl der geleis­teten Stunden. Zur Begrün­dung seines Ver­gü­tungs­an­spruchs im Pro­zess muss der Unter­nehmer im Aus­gangs­punkt also nur dar­legen und ggf. beweisen, wie viele Stunden für die Erbrin­gung…

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  • Rück­zah­lung von Fort­bil­dungs­kosten

    In einem vor dem Bun­des­ar­beits­ge­richt ver­han­delten Fall war eine Frau in einem Steu­er­büro vom 1.4.2014 bis zum 30.6.2020 als Buch­hal­terin tätig. Ende 2017 schlossen sie und ihr Arbeit­geber einen Fort­bil­dungs­ver­trag mit u.a. fol­gendem Inhalt: Die Arbeit­neh­merin nimmt in der Zeit vom 1.8.2017 bis 31.3.2019 an Fort­bil­dungs­maß­nahmen (Lehr­gang zur Vor­be­rei­tung auf die Steu­er­be­ra­ter­prü­fung 2018/​2019) teil, die…

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  • Bes­ser­stel­lung von Leih­ar­bei­tern gegen­über eigenen Arbeit­neh­mern

    Ein Mit­ar­beiter wird nicht auto­ma­tisch zu einem Leih­ar­beit­nehmer, nur weil seine direkten Vor­ge­setzten und die meisten Mit­ar­beiter im Betrieb nicht direkt bei dem Arbeit­geber ange­stellt, son­dern von einem anderen (zum Kon­zern gehö­renden) Unter­nehmen als Leih­ar­beit­nehmer beschäf­tigt werden. Der Gleich­stel­lungs­grund­satz aus dem Arbeit­neh­mer­über­las­sungs­ge­setz schützt Leih­ar­beit­nehmer davor, schlechter gestellt zu werden als ver­gleich­bare Stamm­ar­beit­nehmer.  Er gewährt jedoch…

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  • Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflicht – Ver­trag mit Ein-Per­sonen-Kapi­tal­ge­sell­schaft

    Das Bun­des­so­zi­al­ge­richt (BSG) hatte in drei Ver­fahren, in denen die natür­li­chen Per­sonen allei­nige Gesell­schafter und Geschäfts­führer von Kapi­tal­ge­sell­schaften (Unter­neh­mer­ge­sell­schaft und Gesell­schaft mit beschränkter Haf­tung ) waren. Mit diesen Kapi­tal­ge­sell­schaften schlossen Dritte Ver­träge über die Erbrin­gung von Dienst­leis­tungen. In zwei Ver­fahren ging es um Pfle­ge­dienst­leis­tungen im sta­tio­nären Bereich eines Kran­ken­hauses, im dritten Fall um eine bera­tende…

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  • Besich­ti­gungs­recht des Ver­mie­ters bei Miet­erhö­hung

    Den Mieter trifft eine ver­trag­liche Neben­pflicht dem Ver­mieter – nach ent­spre­chender Vor­ankün­di­gung – den Zutritt zu seiner Woh­nung zu gewähren, wenn es hierfür einen kon­kreten sach­li­chen Grund gibt. Bei der Prü­fung, ob ein sol­cher vor­liegt, ist einer­seits dem Eigen­tums­recht des Ver­mie­ters, ande­rer­seits auch dem Recht des Mie­ters, in den Miet­räumen „in Ruhe gelassen“ zu werden…

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