Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Public Vie­wing zur Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft 2024

    Für die Zeit der Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft 2024 (14.6.–14.7.) hat das Bun­des­ka­bi­nett eine Ver­ord­nung beschlossen, die ermög­licht, aus­nahms­weise den nächt­li­chen Lärm­schutz zu lockern. Damit wird der Spiel­raum auf kom­mu­naler Ebene erwei­tert, Public Vie­wing auch für die Spiele zuzu­lassen, die um 21 Uhr ange­pfiffen werden. Die Ver­ord­nung tritt am Tag nach der Ver­kün­di­gung im Bun­des­ge­setz­blatt in Kraft und…

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  • Urlaubs­bu­chung trotz Rei­se­war­nung

    Die Pan­demie steht momentan zwar nicht mehr im Mit­tel­punkt des öffent­li­chen Inter­esses, sie bleibt jedoch wei­terhin ein Thema im Rei­se­recht. Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hat im Sep­tember 2023 ein rich­tungs­wei­sendes Urteil gefällt, wel­ches die Risi­ko­ver­tei­lung deut­lich macht. In dem ent­schie­denen Fall ent­schloss sich ein Ehe­paar, trotz einer bestehenden Rei­se­war­nung des Aus­wär­tigen Amts auf­grund der Covid-19-Pan­demie, im…

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  • Bau­leis­tungen – Ver­jäh­rungs­ver­län­ge­rung nicht über WhatsApp

    Nach der Ver­gabe- und Ver­trags­ord­nung für Bau­leis­tungen (VOB/​B) hat der Auf­trag­nehmer dem Auf­trag­geber seine Leis­tung zum Zeit­punkt der Abnahme frei von Sach­män­geln zu ver­schaffen. Beinhaltet der Ver­trag für Män­gel­an­sprüche keine Ver­jäh­rungs­frist, so beträgt sie u.a. für Bau­werke 4 Jahre und für andere Werke, deren Erfolg in der Her­stel­lung, War­tung oder Ver­än­de­rung einer Sache besteht, 2 Jahre und…

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  • „Zen­trum“ als Bezeich­nung einer Gemein­schafts­praxis

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a.M. (OLG) ent­schie­denen Fall betrieben zwei Fach­ärzte eine Gemein­schafts­praxis, die sie als „Zen­trum für plas­ti­sche und ästhe­ti­sche Chir­urgie“ bezeich­neten. Ein plas­ti­scher Chirurg hielt diese Bezeich­nung für irre­füh­rend. Die OLG-Richter ent­schieden, dass die Öffent­lich­keit grund­sätz­lich bei dem Begriff „Zen­trum“ eine per­so­nelle und sach­liche Struktur eines Unter­neh­mens erwartet, die über ver­gleich­bare Durch­schnitts­un­ter­nehmen…

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  • Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung – Pflicht zur Ladung der Erben bei Tod eines Gesell­schaf­ters

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Bran­den­burg (OLG) ent­schie­denen Fall stand die Frage im Fokus, ob eine Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung ohne die Ein­la­dung der Erben eines ver­stor­benen Geschäfts­füh­rers und Mit­ge­sell­schaf­ters eine neue Geschäfts­füh­rung wirksam bestellen kann. Das Gericht urteilte, dass die Ladung der Erben essen­ziell ist und eine ohne deren Ein­la­dung abge­hal­tene Ver­samm­lung nicht zu einer wirk­samen Neu­be­stel­lung führen…

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  • Anpas­sung einer Zulage bei Auf­sto­ckung der Arbeits­zeit

    Das TzBfG (Teil­zeit- und Befris­tungs­ge­setz) in Deutsch­land regelt unter anderem die Mög­lich­keiten für Arbeit­nehmer, ihre Arbeits­zeit zu ver­rin­gern oder zu ver­län­gern. Das Gesetz gibt jedoch keine Aus­kunft dar­über, wie sich eine Ände­rung der Arbeits­zeit auf das Gehalt oder andere Leis­tungen, die der Arbeit­nehmer als Gegen­leis­tung für seine Arbeit erhält, aus­wirken wird. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) hat…

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  • Ent­gelt­fort­zah­lung bei Fort­set­zungs­er­kran­kung

    Ein Arbeit­nehmer kann seinen Anspruch auf wei­tere Lohn­fort­zah­lung ver­lieren, wenn er nach einer sechs­wö­chigen Lohn­fort­zah­lung wegen Krank­heit erneut krank­heits­be­dingt aus­fällt und es sich dabei um eine Fort­set­zung der ursprüng­li­chen Erkran­kung han­delt. Behauptet er, dass es sich um eine neue, unab­hän­gige Erkran­kung han­delt, der Arbeit­geber dieses jedoch bezwei­felt, ist es am Mit­ar­beiter, Beweise oder Indi­zien vor­zu­legen,…

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  • Ver­si­cherter Arbeitsweg und unver­si­cherter Abweg

    Die gesetz­liche Unfall­ver­si­che­rung bietet u.a. Ver­si­che­rungs­schutz bei Unfällen auf dem Weg von und zur Arbeit (sog. Wege­un­fälle). Auch ein Abwei­chen von dem direkten Arbeitsweg kann unter bestimmten Vor­aus­set­zungen gesetz­lich unfall­ver­si­chert sein. Dabei muss aber ein aus­rei­chender Zusam­men­hang mit der ver­si­cherten Tätig­keit bestehen bleiben. Eine solche Aus­nahme kommt gesetz­lich etwa für einen vom Arbeitsweg abwei­chenden Weg…

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  • WEG – Ände­rung der Kos­ten­tra­gung für Erhal­tungs­maß­nahmen

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte sich am 22.3.2024 in zwei Ver­fahren mit Beschlüssen von Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaften (WEG) zu befassen, mit denen Woh­nungs­ei­gen­tümer für Erhal­tungs­maß­nahmen am Gemein­schafts­ei­gentum eine von der bis­he­rigen Kos­ten­ver­tei­lung abwei­chende Kos­ten­tra­gung zulasten ein­zelner Woh­nungs­ei­gen­tümer gefasst hatten. Nach dem Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setz sind die Woh­nungs­ei­gen­tümer berech­tigt, für ein­zelne Kosten oder bestimmte Arten von Kosten der WEG eine von…

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  • Umgangs­recht – Ver­tei­lung der Betreu­ungs­last

    Grund­sätz­lich hat jedes Kind das Recht auf Umgang mit jedem Eltern­teil und jeder Eltern­teil ist zum Umgang mit den Kin­dern ver­pflichtet und berech­tigt. Über den Umfang des Umgangs­rechts kann das Fami­li­en­ge­richt ent­scheiden. Es trifft dabei die­je­nige Ent­schei­dung, die unter Berück­sich­ti­gung der tat­säch­li­chen Gege­ben­heiten und Mög­lich­keiten sowie der berech­tigten Inter­essen der Betei­ligten dem Wohl der Kinder…

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  • Scha­dens­er­satz – Pflicht­ver­let­zung im Rahmen einer Kauf­rück­ab­wick­lung

    Die Ableh­nung des Ver­käu­fers, die feh­ler­hafte Ware zurück­zu­nehmen, die der Käufer nach seinem Rückzug aus dem Kauf­ver­trag ange­boten hat, könnte in bestimmten Ein­zel­fällen als Miss­ach­tung der Pflicht zur gegen­sei­tigen Rück­sicht­nahme gewertet werden. Dies kann zu einem Anspruch des Käu­fers auf Scha­dens­er­satz gegen den Ver­käufer führen. In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall hatte ein Bau­un­ter­nehmen…

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  • Nicht­be­ach­tung einer Form­vor­schrift

    Münd­lich abge­schlos­sene Ver­träge können grund­sätz­lich rechts­ver­bind­lich sein. Das gilt aber nicht, wenn das Gesetz eine beson­dere Form für den jewei­ligen Ver­trag vor­schreibt. In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) ent­schie­denen Fall ging es um einen Ver­brau­cher-Bau­ver­trag, wel­cher der Text­form bedarf. In dem Fall aus der Praxis ver­langte ein Bau­un­ter­nehmer von der Bau­herrin die Zah­lung offener Rech­nungen…

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  • Mängel an Pho­to­vol­ta­ik­an­lage ver­jähren nach 5 Jahren

    Die Auf­stel­lung einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage, die fest mit dem Dach ver­bunden worden ist, stellt ein Bau­werk da. Damit beträgt die Ver­jäh­rungs­frist für Män­gel­an­sprüche 5 Jahre und beginnt mit der Abnahme der Anlage. Diese kann z.B. auch durch die still­schwei­gende und vor­be­halt­lose Bezah­lung der Rech­nung erfolgen. Wird ein Mangel jedoch arg­listig ver­schwiegen, ver­jähren die Ansprüche in der regel­mä­ßigen…

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  • Befristet Beschäf­tigte haben Anspruch auf Nen­nung der Kün­di­gungs­gründe

    Ein befristet beschäf­tigter Arbeit­nehmer ist über die Gründe der ordent­li­chen Kün­di­gung seines Arbeits­ver­trags zu infor­mieren, wenn vor­ge­sehen ist, dass Dau­er­be­schäf­tigten diese Infor­ma­tion mit­ge­teilt wird. Eine natio­nale Rege­lung, die vor­sieht, dass nur Dau­er­be­schäf­tigte über die Kün­di­gungs­gründe infor­miert werden, ver­stößt nach der Auf­fas­sung der Richter des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) gegen das Grund­recht des befristet beschäf­tigten Arbeit­neh­mers. Zudem…

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  • Son­der­zah­lungen – Berück­sich­ti­gung beim Min­dest­lohn

    Der Min­dest­lohn­an­spruch ist unab­hängig vom arbeits­ver­trag­li­chen Ent­gelt­an­spruch und ent­steht mit jeder geleis­teten Arbeits­stunde. Dabei sind alle im Arbeits­ver­trag ste­henden Ent­gelt­leis­tungen des Arbeit­ge­bers geeignet, den Min­dest­lohn­an­spruch zu erfüllen. Zah­lungen, die der Arbeit­geber ohne Rück­sicht auf eine tat­säch­liche Arbeits­leis­tung des Arbeit­neh­mers erbringt, erfüllen den Min­dest­lohn­an­spruch dagegen nicht. Nach einem Urteil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Baden-Würt­tem­berg kann der Arbeit­geber nicht…

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  • Schu­lungs­an­spruch des Betriebs­rats – Web­inar oder Prä­senz­schu­lung

    Nach dem Betriebs­ver­fas­sungs­ge­setz haben Betriebs­räte Anspruch auf für die Betriebs­rats­ar­beit erfor­der­liche Schu­lungen, deren Kosten der Arbeit­geber tragen muss. Davon können Über­nach­tungs- und Ver­pfle­gungs­kosten für ein aus­wär­tiges Prä­senz­se­minar auch dann erfasst sein, wenn der­selbe Schu­lungs­träger ein inhalts­glei­ches Web­inar anbietet. Die Richter des Bun­des­ar­beits­ge­richts führten dazu aus, dass ein Betriebsrat bei der Beur­tei­lung, zu wel­chen Schu­lungen er…

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  • Sozi­al­ver­si­che­rungs­status eines Fahr­rad­ku­riers

    Das Lan­des­so­zi­al­ge­richt Baden-Würt­tem­berg (LSG) hatte zu ent­scheiden, ob es sich bei der Tätig­keit als Fahr­rad­ku­rier um eine sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tige Beschäf­ti­gung han­delt. So ist es nach Auf­fas­sung des LSG nicht wichtig, welche Art von Ver­trägen nor­ma­ler­weise in dieser Branche ver­wendet werden oder was als „übliche Praxis“ ange­sehen wird. Auch die Vor­stel­lung davon, wie typi­scher­weise der Beruf eines…

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  • Frist­lose Kün­di­gung bei Andro­hung der Ver­wei­ge­rung von Miet­zah­lungen mög­lich

    Bereits die Erklä­rung des Mie­ters, dass er zur Zah­lung der Miete künftig und auf unbe­stimmte Zeit nicht bereit ist, kann die Kün­di­gung des Ver­mie­ters recht­fer­tigen, weil der Mieter damit für die Zukunft die Erfül­lung seiner pri­mären Leis­tungs­pflicht, der Miet­zah­lung, ver­wei­gert. In einem sol­chen Fall kann dem Ver­mieter nicht zuge­mutet werden, das bereits ange­kün­digte Aus­bleiben wei­terer…

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  • Bau­liche Ver­än­de­rungen des Gemein­schafts­ei­gen­tums zur Bar­rie­re­redu­zie­rung

    Nach dem Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setz (WEG) kann jeder Woh­nungs­ei­gen­tümer ange­mes­sene bau­liche Ver­än­de­rungen ver­langen, die u.a. dem Gebrauch durch Men­schen mit Behin­de­rungen dienen. Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hat am 9.2.2024 in zwei Ver­fahren über die Vor­aus­set­zungen und Grenzen bau­li­cher Ver­än­de­rungen des Gemein­schafts­ei­gen­tums ent­schieden, die von ein­zelnen Woh­nungs­ei­gen­tü­mern als Maß­nahmen zur Bar­rie­re­redu­zie­rung (Errich­tung eines Per­so­nen­auf­zugs bzw. Errich­tung einer 65 cm…

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  • Ver­si­che­rungs­schaden – Brand eines Old­ti­mers

    Mit den Beson­der­heiten bei der Ver­si­che­rung his­to­ri­scher Fahr­zeuge hatte sich das Land­ge­richt Fran­ken­thal (LG) zu befassen. Steigt der Wert eines Old­ti­mers nach Abschluss der Ver­si­che­rung an, so ist der Betrag der Wert­stei­ge­rung womög­lich vom Ver­si­che­rungs­schutz ganz oder teil­weise nicht erfasst. Der Eigen­tümer des Fahr­zeugs muss selbst darauf achten, den ver­si­cherten Wert regel­mäßig dem etwa gestie­genen…

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  • Wirk­sam­keit eines durch­ge­stri­chenen hand­schrift­li­chen Tes­ta­ments

    Wer aus einem Tes­ta­ment Rechte bean­spru­chen möchte, muss die Gül­tig­keit des­selben beweisen. Wer behauptet, dass der Erb­lasser die Absicht hatte sein Tes­ta­ment zu wider­rufen, muss dies auch beweisen. Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts (OLG) hatten in einem Fall zu ent­scheiden, ob ein Tes­ta­ment als wider­rufen anzu­sehen ist, wenn ein Erb­lasser in seinem Tes­ta­ment groß­flä­chige Strei­chungen vor­ge­nommen…

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  • Zweifel an AU-Beschei­ni­gungen

    Die Glaub­wür­dig­keit von AU-Beschei­ni­gungen kann in Frage gestellt werden, wenn ein Arbeit­nehmer nach Erhalt einer Kün­di­gung meh­rere auf­ein­an­der­fol­gende AU-Beschei­ni­gungen vor­legt, deren Gül­tig­keits­dauer genau bis zum Ende der Kün­di­gungs­frist reicht, und er direkt nach dem Ende des Arbeits­ver­hält­nisses eine neue Stelle antritt. In dem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­denen Fall legte ein seit März 2021 als Helfer…

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  • Kon­kre­ti­sie­rung des Dienst­plans – Pflicht zum Lesen dienst­li­cher SMS

    Sofern ein Arbeit­nehmer auf­grund betrieb­li­cher Ver­ein­ba­rungen weiß, dass der Arbeit­geber Details zur Arbeits­zeit und zum Arbeitsort für den nächsten Tag noch prä­zi­siert, ist er ver­pflichtet, eine solche, per SMS mit­ge­teilte Wei­sung, auch in seiner Frei­zeit zu beachten und zur Kenntnis zu nehmen. Die Ruhe­zeit wird durch die Kennt­nis­nahme nicht unter­bro­chen. Der eigent­liche Moment der Kennt­nis­nahme…

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