Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Kün­di­gung wegen pri­vatem Tanken – Ver­stoß gegen Dienst­wa­gen­richt­linie

    Die pri­vate Nut­zung einer Tank­karte ent­gegen den Rege­lungen einer Dienst­wa­gen­richt­linie kann eine außer­or­dent­liche Kün­di­gung ohne vor­he­rige Abmah­nung recht­fer­tigen. Dieser Ent­schei­dung des Lan­des­ar­beits­ge­richts v. 29.3.2023 lag der nach­fol­gende Sach­ver­halt zugrunde: Einem Ver­triebs­mit­ar­beiter wurde von seinem Arbeit­geber ein Dienst­wagen für Kun­den­be­suche zur Ver­fü­gung gestellt, den er auch privat nutzen durfte. Ent­spre­chend der Dienst­kar­ten­richt­linie trug der Arbeit­geber u.a.…

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  • Stel­lung eines Nach­mie­ters – trotzdem kein Recht auf vor­zei­tige Miet­ver­trags­kün­di­gung

    Viele Miet­ver­träge beinhalten Kün­di­gungs­aus­schlüsse oder es han­delt sich bei dem Miet­ver­trag um einen Zeit­miet­ver­trag. Im Laufe des Miet­ver­hält­nisses können sich jedoch Gründe ergeben, warum ein Mieter vor­zeitig aus seiner Woh­nung aus­ziehen (z.B. Ver­än­de­rung der Lebens­um­stände) und die gesetz­liche Kün­di­gungs­frist oder eine ver­ein­barte Miet­zeit nicht ein­halten möchte. Auf die Ein­hal­tung der Kün­di­gungs­fristen kann der Ver­mieter in…

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  • Unter­ver­mie­tung einer Ein­zim­mer­woh­nung

    Ent­steht für den Mieter nach Abschluss des Miet­ver­trags ein berech­tigtes Inter­esse, einen Teil des Wohn­raums einem Dritten zum Gebrauch zu über­lassen (Unter­ver­mie­tung), so kann er von dem Ver­mieter die Erlaubnis hierzu ver­langen. Dies gilt nicht, wenn in der Person des Dritten ein wich­tiger Grund vor­liegt, der Wohn­raum über­mäßig belegt würde oder dem Ver­mieter die Über­las­sung…

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  • Ver­gü­tung für Nut­zung gemein­samer Immo­bilie wäh­rend Tren­nung

    Leben die Ehe­gatten von­ein­ander getrennt oder will einer von ihnen getrennt leben, so kann ein Ehe­gatte ver­langen, dass ihm der andere die Ehe­woh­nung oder einen Teil zur allei­nigen Benut­zung über­lässt, soweit dies auch unter Berück­sich­ti­gung der Belange des anderen Ehe­gatten not­wendig ist, um eine unan­ge­mes­sene Härte zu ver­meiden. Vom nut­zungs­be­rech­tigten Ehe­gatten kann der andere Ehe­gatte…

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  • Kein Ver­lust der Tes­tier­fä­hig­keit bei Par­kin­son­er­kran­kung

    In einem vom Kam­mer­ge­richt Berlin am 9.5.2023 ent­schie­denen Fall ver­fasste ein Ehe­paar 1998 ein gemein­schaft­li­ches Tes­ta­ment. Sie setzten sich gegen­seitig als Allein­erben und eine Nichte der Ehe­frau als Schluss­erbin ein. 2015 erkrankte der Mann an Par­kinson und 2019 ver­starb die Ehe­frau. Auf der Rück­seite eines Aus­drucks des Spei­se­plans eines Cafés ver­fasste er 2020 ein eigen­hän­diges…

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  • Kein Scha­dens­er­satz bei bloßem Ver­stoß gegen die DSGVO

    Nach einem Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) v. 4.5.2023 begründet der bloße Ver­stoß gegen die DSGVO keinen Scha­dens­er­satz­an­spruch. Der EuGH stellt als Erstes fest, dass der in der DSGVO vor­ge­se­hene Scha­dens­er­satz­an­spruch ein­deutig an drei kumu­la­tive Vor­aus­set­zungen geknüpft ist:•    einen Ver­stoß gegen die DSGVO,•    einen mate­ri­ellen oder imma­te­ri­ellen Schaden, der aus diesem Ver­stoß resul­tiert…

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  • Kauf­preis­min­de­rung trotz Nach­bes­se­rung

    Der Käufer einer man­gel­haften Sache kann von dem Ver­käufer in Aus­übung seines Wahl­rechts (Besei­ti­gung des Man­gels oder Lie­fe­rung einer man­gel­freien Sache) auch dann Nach­bes­se­rung ver­langen, wenn fest­steht, dass der Mangel durch die Nach­bes­se­rung nicht voll­ständig besei­tigt werden kann („Aus­bes­se­rungs­an­spruch“). Ent­scheidet er sich für diese Vari­ante, kann er zusätz­lich den Kauf­preis in dem Umfang min­dern, in…

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  • Kün­di­gung – Anrech­nung von Über­stunden auf Freizeit­ausgleichs­ansprüche

    Regeln die Par­teien in einem gericht­lich pro­to­kol­lierten Ver­gleich, der die Auf­lö­sung des Arbeits­ver­hält­nisses nach Aus­spruch einer Kün­di­gung zum Gegen­stand hat, dass der Arbeit­nehmer unwi­der­ruf­lich unter Fort­zah­lung der Ver­gü­tung sowie unter Anrech­nung auf etwaig noch offene Urlaubs- und Frei­zeit­aus­gleichs­an­sprüche bis zum Ende des Arbeits­ver­hält­nisses frei­ge­stellt wird, werden in einem weiten Ver­ständnis des Begriffs „Freizeitausgleichs­ansprüche“ auch etwaige…

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  • Been­di­gung einer Home-Office-Ver­ein­ba­rung

    Wäh­rend der Corona-Pan­demie haben viele Arbeit­nehmer und Arbeit­geber das Arbeiten im Home-Office oder mobiles Arbeiten ver­ein­bart. Der Haupt­un­ter­schied zwi­schen diesen beiden Vari­anten ist der sta­tio­näre Arbeits­platz. Im Home-Office gibt es einen festen Arbeits­platz außer­halb des Betriebs, wäh­rend bei der mobilen Arbeit die Arbeit nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist. In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm…

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  • Frei­willig Ver­si­cherte – Ein­kommen beider Ehe­leute für Bei­trags­höhe maß­geb­lich

    Die Höhe der Kran­ken­ver­si­che­rungs­bei­träge richtet sich nach den bei­trags­pflich­tigen Ein­nahmen. Bei einem frei­willig Ver­si­cherten ist dessen gesamte wirt­schaft­liche Leis­tungs­fä­hig­keit zu berück­sich­tigen. Ist dessen Ehe­gatte oder Lebens­partner nicht Mit­glied einer gesetz­li­chen Kran­ken­kasse (GKV), so sind auch dessen Ein­nahmen bei der Bei­trags­be­rech­nung zu berück­sich­tigen. Dies gilt für alle frei­willig Ver­si­cherten, nicht nur für die haupt­be­ruf­lich selbst­ständig Tätigen.…

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  • Höhere Min­dest­löhne für Beschäf­tigte in der Alten­pflege

    Die Pfle­ge­kom­mis­sion hat sich ein­stimmig auf höhere Min­dest­löhne für Beschäf­tigte in der Alten­pflege geei­nigt. Danach steigen die Min­dest­löhne ab dem 1.5.2024 in 2 Schritten. Die aktu­elle Pflege-Min­dest­lohn-Ver­ord­nung ist noch bis 31.1.2024 gültig und beinhaltet die Erhö­hung zum 1.12.2023. Pfle­ge­hilfs­kräfte  qua­li­fi­ziertePfle­ge­hilfs­kräfte(mind. 1‑jährige Aus­bil­dung) Pfle­ge­fach­kräfte ab 1.12.2023 14,15 € 15,25 € 18,25 € ab 1.5.2024 15,50 € 16,50…

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  • Erlö­schen eines Bestands­schutzes bei Umbau

    Ein etwa­iger Bestands­schutz kann erlö­schen, wenn ein Wohn­haus ange­sichts der bereits durch­ge­führten Bau­maß­nahmen nicht mehr mit dem zuvor vor­han­denen Alt­be­stand iden­tisch ist. Auch wenn die Aus­maße des Wohn­hauses mit dem Alt­be­stand iden­tisch sind und die durch­ge­führten Arbeiten im Wesent­li­chen zum Zweck der Reno­vie­rung und Sanie­rung erfolgten, ver­hin­dert dies im Übrigen nicht, das Wohn­haus als anders…

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  • Anrech­nung von Dritt­mit­teln bei Miet­erhö­hung

    Grund­sätz­lich kann ein Ver­mieter nach durch­ge­führten Modernisierungs­maßnahmen die jähr­liche Miete erhöhen. Kosten, die für Erhal­tungs­maß­nahmen erfor­der­lich gewesen wären, gehören jedoch nicht zu den auf­ge­wen­deten Kosten und sind, soweit erfor­der­lich, durch Schät­zung zu ermit­teln. Werden Moder­ni­sie­rungs­maß­nahmen für meh­rere Woh­nungen durch­ge­führt, so sind die Kosten ange­messen auf die ein­zelnen Woh­nungen auf­zu­teilen. Für die Umset­zung der Miet­erhö­hung muss…

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  • Wohn­recht trotz Ver­kauf der Immo­bilie

    Wenn der eine Ehe­gatte stirbt, möchte der andere Ehe­gatte meist im ehe­li­chen Haus ver­bleiben. Dar­über muss man sich Gedanken machen, wenn die Erben­ge­mein­schaft das Haus ver­kauft. So auch in einem Fall, den das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) zu ent­scheiden hatte: Eine Frau war gemeinsam mit ihren beiden Töch­tern Erbin ihres Ehe­mannes geworden. Man einigte sich mit…

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  • Keine Befreiung vom Rund­funk­bei­trag

    Ein­wände gegen die Qua­lität der öffent­lich-recht­li­chen Pro­gramm­in­halte sowie andere Fragen der Pro­gramm- und Mei­nungs­viel­falt können die Erhe­bung des Rund­funk­bei­trags nicht in Frage stellen, ent­schied der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richtshof. Ziel des Rund­funk­bei­trags ist es, eine staats­ferne bedarfs­ge­rechte Finan­zie­rung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks sicher­zu­stellen. Der Rund­funk­bei­trag wird aus­schließ­lich als Gegen­leis­tung für die Mög­lich­keit des Rund­funk­emp­fangs erhoben.

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  • Ein­füh­rung des Gesell­schaf­ter­re­gis­ters für GbRs

    Ab dem 1.1.2024 tritt das Gesetz zur Moder­ni­sie­rung des Per­so­nen­ge­sell­schafts­rechts (MoPeG) in Kraft. Dieses Gesetz führt ein Gesell­schafts­re­gister für GbRs ein. Dieses wird in seiner Publi­zi­täts­wir­kung dem Han­dels­re­gister ähneln und soll dem Rechts­ver­kehr eine bisher feh­lende Sicher­heit über die Zusam­men­set­zung der Gesell­schaften, ihren Sitz und die Namen der Gesell­schafter bieten. Es gilt jedoch nur für…

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  • Geschäfts­füh­rer­wechsel – Mel­dung durch den künf­tigen GmbH-Geschäfts­führer

    Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Bran­den­burg hatten die Frage zu klären, ob der künf­tige Geschäfts­führer den Geschäfts­füh­rer­wechsel zur Ein­tra­gung in das Han­dels­re­gister wirksam anmelden kann, wenn er bei der Abgabe seiner Erklä­rung noch nicht Geschäfts­führer ist, die Erklä­rung aber zu einer Zeit bei dem Regis­ter­ge­richt ein­geht, zu der die Geschäfts­füh­rer­be­stel­lung inzwi­schen wirksam geworden ist. Maß­geb­lich ist…

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  • Pau­schal­reisen und Covid-19-Pan­demie

    Der Euro­päi­sche Gerichtshof (EuGH) hatte am 8.6.2023 in einem Fall zu ent­scheiden, bei dem im Kon­text der Covid-19-Pan­demie eine Rechts­ver­ord­nung erlassen worden war, um es den Rei­se­ver­an­stal­tern zu ermög­li­chen, im Fall des Rück­tritts („Auf­lö­sung“) vom Pau­schal­rei­se­ver­trag wegen unver­meid­barer, außer­ge­wöhn­li­cher Umstände einen Gut­schein mit einer Gül­tig­keit von 18 Monaten aus­zu­stellen, nach deren Ablauf im Fall der…

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  • Pri­vat­nut­zung dienst­li­cher IT

    Sofern der Arbeit­geber die pri­vate Nut­zung eines dienst­li­chen Smart­phones erlaubt, kann der Mit­ar­beiter daraus schließen, dass auch die gesamte dienst­liche IT für pri­vate Zwecke genutzt werden darf. Daher darf eine ver­dachts­un­ab­hän­gige Über­prü­fung des E‑Mail-Accounts durch den Arbeit­geber i.d.R. nicht ver­deckt erfolgen. Viel­mehr muss dem Arbeit­nehmer ange­kün­digt werden, dass und aus wel­chem Grund eine Ver­ar­bei­tung von…

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  • Ent­gelt­fort­zah­lung wäh­rend der Kün­di­gungs­frist

    Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Schleswig-Hol­stein (LAG) hatte in einem Fall zu ent­scheiden, in dem eine Arbeit­neh­merin am 4.5.2022 mit Datum 5.5.2022 ein Kün­di­gungs­schreiben zum 15.6.2022 ver­fasste und darin u.a. um die Zusen­dung einer Kün­di­gungs­be­stä­ti­gung und der Arbeits­pa­piere an ihre Wohn­an­schrift bat. Sie bedankte sich für die bis­he­rige Zusam­men­ar­beit und wünschte dem Unter­nehmen alles Gute. Ab dem 5.5.2022…

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  • Sonn- und Fei­er­tags­zu­schläge bei der Berech­nung des Urlaubs­ent­gelts

    Nach dem Bun­des­ur­laubs­ge­setz bemisst sich das für Urlaubs­zeiten zu gewäh­rende Urlaubs­ent­gelt nach dem durch­schnitt­li­chen Arbeits­ver­dienst, das der Arbeit­nehmer in den letzten 13 Wochen vor dem Beginn des Urlaubs erhalten hat, mit Aus­nahme des zusätz­lich für Über­stunden gezahlten Arbeits­ver­dienstes. Zugrun­de­zu­legen sind der Berech­nung der Urlaubs­ver­gü­tung die Arbeits­ver­gü­tungen, die der Arbeit­nehmer im Refe­renz­zeit­raum jeweils als Gegen­leis­tung für…

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  • Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflicht eines mit­ar­bei­tenden GmbH-Gesell­schaf­ters

    Ein GmbH-Gesell­schafter, der in der Gesell­schaft ange­stellt und nicht zum Geschäfts­führer bestellt ist, ist regel­mäßig abhängig beschäf­tigt. Bei der Sta­tus­be­ur­tei­lung eines Gesell­schafter-Geschäfts­füh­rers kommt es nicht allein auf dessen Wei­sungs­frei­heit im eigenen Tätig­keits­be­reich an. Viel­mehr muss dieser auch in der Lage sein, auf die Aus­rich­tung der Geschäfts­tä­tig­keit des Unter­neh­mens ins­ge­samt Ein­fluss zu nehmen und damit die…

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  • Vor­kaufs­recht des Mie­ters hinter ding­li­chem Vor­kaufs­recht

    Bei der Umwand­lung von Miet­woh­nungen in Eigen­tums­woh­nungen ist der Eigen­tümer i.d.R. gesetz­lich ver­pflichtet, dem jewei­ligen Mieter die Woh­nung zum Kauf anzu­bieten. Dieses Vor­recht wird als „Vor­kaufs­recht“ bezeichnet und kann auch ver­trag­lich im Miet­ver­trag fest­ge­legt werden. Alter­nativ dazu kann der Eigen­tümer auch anderen Per­sonen ein Vor­kaufs­recht gewähren, das dann im Grund­buch ver­merkt wird (ding­li­ches Vor­kaufs­recht). Im…

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