Autor: Andreas Bruns

  • Flug­an­nul­lie­rung – Recht auf zeit­lich fle­xible Umbu­chung

    Die Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung (Flug­gast­rech­teVO) räumt dem Flug­gast im Falle der Annul­lie­rung eines Fluges die Wahl ein zwi­schen einer voll­stän­digen Erstat­tung der Flug­schein­kosten oder einer ander­wei­tigen Beför­de­rung zum End­ziel unter ver­gleich­baren Rei­se­be­din­gungen zum frü­hest­mög­li­chen oder – vor­be­halt­lich ver­füg­barer Plätze – zu einem spä­teren Zeit­punkt. Einen Auf­schlag hierfür dürfen die Flug­ge­sell­schaften nicht ver­langen. In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH)…

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  • Eigene Infor­ma­ti­ons­pflicht des Rei­senden über typi­sche Wet­ter­be­din­gungen

    Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main (OLG) hat mit einem Beschluss klar­ge­stellt, dass ein Rei­sender sich grund­sätz­lich selbst über all­ge­mein zugäng­liche Quellen über die kli­ma­ti­schen Bedin­gungen des Rei­se­ziels infor­mieren kann und muss. Den Rei­se­ver­an­stalter trifft keine Auf­klä­rungs­pflicht. In dem Fall aus der Praxis hatte eine Frau für sich und ihren Partner eine exklu­sive Ecuador-Pri­vat­rund­reise für Mitte…

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  • Ver­kehrs­si­che­rung bei erkenn­baren Uneben­heiten im Außen­be­reich der Ter­rasse einer Gast­stätte

    Bei erkenn­baren Uneben­heiten im Außen­be­reich der Ter­rasse einer Gast­stätte han­delt sich nicht um eine Ver­let­zung der Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht. Der Besu­cher einer im Außen­be­reich einer Gast­stätte lie­genden Ter­rasse, deren Belag einen rus­ti­kalen, medi­ter­ranen Ein­druck ver­mit­telt, kann nicht mit einer voll­ständig ebenen Fläche rechnen. Der Gast­wirt ist nicht ver­pflichtet, einen gänz­lich gefahr­freien Zustand der Ter­rasse her­zu­stellen. Gäste müssten…

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  • Umkleide‑, Rei­ni­gungs- und Wege­zeiten als Arbeits­zeit

    Umkleide- und die Rei­ni­gungs­zeiten, aber auch die inner­be­trieb­li­chen Wege­zeiten sind als „Arbeits­zeit“ zu werten und daher zu ver­güten, wenn diese als „fremd­nützig“ zu bewerten sind. Sie also auf Anwei­sung und im Inter­esse des Arbeit­ge­bers erfolgen. Die gesetz­liche Ver­gü­tungs­pflicht des Arbeit­ge­bers knüpft an die Leis­tung wei­sungs­ge­bun­dener Arbeit an. Zur Arbeits­leis­tung zählt nicht nur die eigent­liche Tätig­keit,…

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  • Kün­di­gung wegen pri­vatem Tanken – Ver­stoß gegen Dienst­wa­gen­richt­linie

    Die pri­vate Nut­zung einer Tank­karte ent­gegen den Rege­lungen einer Dienst­wa­gen­richt­linie kann eine außer­or­dent­liche Kün­di­gung ohne vor­he­rige Abmah­nung recht­fer­tigen. Dieser Ent­schei­dung des Lan­des­ar­beits­ge­richts v. 29.3.2023 lag der nach­fol­gende Sach­ver­halt zugrunde: Einem Ver­triebs­mit­ar­beiter wurde von seinem Arbeit­geber ein Dienst­wagen für Kun­den­be­suche zur Ver­fü­gung gestellt, den er auch privat nutzen durfte. Ent­spre­chend der Dienst­kar­ten­richt­linie trug der Arbeit­geber u.a.…

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  • Stel­lung eines Nach­mie­ters – trotzdem kein Recht auf vor­zei­tige Miet­ver­trags­kün­di­gung

    Viele Miet­ver­träge beinhalten Kün­di­gungs­aus­schlüsse oder es han­delt sich bei dem Miet­ver­trag um einen Zeit­miet­ver­trag. Im Laufe des Miet­ver­hält­nisses können sich jedoch Gründe ergeben, warum ein Mieter vor­zeitig aus seiner Woh­nung aus­ziehen (z.B. Ver­än­de­rung der Lebens­um­stände) und die gesetz­liche Kün­di­gungs­frist oder eine ver­ein­barte Miet­zeit nicht ein­halten möchte. Auf die Ein­hal­tung der Kün­di­gungs­fristen kann der Ver­mieter in…

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  • Unter­ver­mie­tung einer Ein­zim­mer­woh­nung

    Ent­steht für den Mieter nach Abschluss des Miet­ver­trags ein berech­tigtes Inter­esse, einen Teil des Wohn­raums einem Dritten zum Gebrauch zu über­lassen (Unter­ver­mie­tung), so kann er von dem Ver­mieter die Erlaubnis hierzu ver­langen. Dies gilt nicht, wenn in der Person des Dritten ein wich­tiger Grund vor­liegt, der Wohn­raum über­mäßig belegt würde oder dem Ver­mieter die Über­las­sung…

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  • Ver­gü­tung für Nut­zung gemein­samer Immo­bilie wäh­rend Tren­nung

    Leben die Ehe­gatten von­ein­ander getrennt oder will einer von ihnen getrennt leben, so kann ein Ehe­gatte ver­langen, dass ihm der andere die Ehe­woh­nung oder einen Teil zur allei­nigen Benut­zung über­lässt, soweit dies auch unter Berück­sich­ti­gung der Belange des anderen Ehe­gatten not­wendig ist, um eine unan­ge­mes­sene Härte zu ver­meiden. Vom nut­zungs­be­rech­tigten Ehe­gatten kann der andere Ehe­gatte…

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  • Kein Ver­lust der Tes­tier­fä­hig­keit bei Par­kin­son­er­kran­kung

    In einem vom Kam­mer­ge­richt Berlin am 9.5.2023 ent­schie­denen Fall ver­fasste ein Ehe­paar 1998 ein gemein­schaft­li­ches Tes­ta­ment. Sie setzten sich gegen­seitig als Allein­erben und eine Nichte der Ehe­frau als Schluss­erbin ein. 2015 erkrankte der Mann an Par­kinson und 2019 ver­starb die Ehe­frau. Auf der Rück­seite eines Aus­drucks des Spei­se­plans eines Cafés ver­fasste er 2020 ein eigen­hän­diges…

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  • Zukunfts­fi­nan­zie­rungs­ge­setz – Beschluss des Regie­rungs­ent­wurfs

    Das Bun­des­ka­bi­nett hat am 16.8.2023 den Regie­rungs­ent­wurf für ein soge­nanntes Zukunfts­fi­nan­zie­rungs­ge­setz beschlossen. Ziel ist es, ins­be­son­dere Start-ups, Wachs­tums­un­ter­nehmen sowie kleinen und mitt­leren Unter­nehmen (KMU) den Zugang zum Kapi­tal­markt und die Auf­nahme von Eigen­ka­pital zu erleich­tern. Aus steu­er­li­cher Sicht ent­hält der Gesetz­ent­wurf im Wesent­li­chen Ände­rungen bei der Mit­ar­bei­ter­ka­pi­tal­be­tei­li­gung: Erhö­hung des Frei­be­trags für Mit­ar­bei­ter­ka­pi­tal­be­tei­li­gungen von der­zeit 1.440…

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  • Vor­steu­er­abzug bei Betriebs­ver­an­stal­tungen

    Der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) hat am 10.5.2023 eine Ent­schei­dung zum Thema Vor­steu­er­abzug bei Betriebs­ver­an­stal­tungen getroffen. Ein Ver­band in der Rechts­form eines ein­ge­tra­genen Ver­eins orga­ni­sierte im Dezember 2015 eine Weih­nachts­feier. Für diese Feier mie­tete der Ver­band ein Koch­studio, in dem die Teil­nehmer ein gemein­sames Abend­essen zube­rei­teten. Die Kosten für diese Ver­an­stal­tung beliefen sich auf etwa 5.000 €.…

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  • Steu­er­hin­ter­zie­hungs­be­kämp­fung: Online-Ver­mie­tungs­por­tale im Fokus

    Die Ham­burger Steu­er­fahn­dung hat zu steu­er­li­chen Kon­troll­zwe­cken erneut Zugriff auf die Daten eines Ver­mitt­lungs­por­tals für Buchung und Ver­mitt­lung von Unter­künften erhalten. Anlass war ein inter­na­tio­nales Grup­pen­er­su­chen, aktu­elle Daten zu deut­schen Ver­mie­tern, die über Inter­net­platt­formen Wohn­raum anbieten, anzu­for­dern. Die Daten werden aktuell an die Steu­er­ver­wal­tungen der Bun­des­länder ver­teilt, wodurch diese wie­derum die erklärten Ein­künfte mit den…

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  • Außer­bi­lan­zi­elle Kor­rek­turen beein­flussen Gewinn­grenze für Inves­ti­ti­ons­ab­zugs­be­träge nicht

    Um einen Inves­ti­ti­ons­ab­zugs­be­trag für künftig geplante Inves­ti­tionen nutzen zu können, darf der maß­geb­liche Gewinn von 200.000 € im Wirt­schafts­jahr nicht über­schritten werden. In einem Fall des FG Baden-Würt­tem­berg (FG) kam es dies­be­züg­lich zu Strei­tig­keiten zwi­schen einer Gewer­be­trei­benden und dem Finanzamt. Grund dafür war die Auf­fas­sung des zustän­digen Finanz­amts, dass außer­bi­lan­zi­elle Kor­rek­turen der Steu­er­bi­lanz bei der…

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  • Erstat­tete Bei­träge zur Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung

    Der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) hat mit Urteil vom 22.3.2023 eine Ent­schei­dung zur steu­er­li­chen Behand­lung erstat­teter Bei­träge zur Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung getroffen. Es wurde fest­ge­stellt, dass solche Erstat­tungen, die auf­grund einer Rück­ab­wick­lung oder rück­wir­kenden Umstel­lung eines Sozi­al­ver­si­che­rungs­ver­hält­nisses erfolgen, mit den ent­spre­chenden Auf­wen­dungen ver­rechnet und dem Gesamt­be­trag der Ein­künfte hin­zu­ge­rechnet werden müssen. Diese Rege­lung gilt unab­hängig davon, ob…

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  • Ver­lust­rück­trag im Ent­ste­hungs­jahr ohne Dop­pel­ver­wen­dung

    Der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) hat mit einem Urteil vom 3.5.2023 eine Klä­rung im Bereich des Ver­lust­rück­trags vor­ge­nommen. Es wurde ent­schieden, dass, wenn nega­tive Ein­künfte in einem Jahr ent­stehen und in das vor­he­rige Jahr zurück­ge­tragen werden, sie im Jahr ihrer Ent­ste­hung nicht mehr berück­sich­tigt werden können. Dies bedeutet, dass diese Ver­luste nur für eines der beiden Jahre…

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  • Pau­scha­li­sie­rung der Lohn­steuer für gering­fügig Beschäf­tigte

    Im Urteil des Bun­des­fi­nanz­hofs vom 9.8.2023 wurde klar­ge­stellt, dass die Pau­scha­lie­rung der Lohn­steuer für gering­fügig Beschäf­tigte an bestimmte Vor­aus­set­zungen geknüpft ist. Das Gericht ent­schied, dass Arbeit­geber die Lohn­steuer für gering­fügig Beschäf­tigte nur dann pau­scha­lieren können, wenn der Arbeit­nehmer auch sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­lich als gering­fügig Beschäf­tigter gilt. Für Arbeit­geber bedeutet dies, dass sie sicher­stellen müssen, dass ihre gering­fügig…

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  • Bewer­tung lebens­läng­li­cher Nut­zungen in der Erb­schaft­steuer

    Bei der Über­tra­gung von Ver­mögen und der anschlie­ßenden Erb­schaft­steu­er­be­rech­nung stand kürz­lich ein spe­zi­eller Fall vor dem Finanz­ge­richt Köln zur Ver­hand­lung. Ein Vater hatte Ver­mögen auf seine Kinder über­tragen, behielt sich jedoch ein lebens­langes Nieß­brauchs­recht vor. Dies bedeutet, dass er wei­terhin die Ein­nahmen aus dem Ver­mögen, wie Miet­ein­nahmen, für sich bean­spru­chen konnte. Für die steu­er­liche Bewer­tung…

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  • Fäl­lig­keits­ter­mine – Oktober 2023

    Umsatz­steuer (mtl.), Lohn- u. Kir­chen­lohn­steuer, Soli.-Zuschlag (mtl.): 10.10.2023 Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­träge: 27.10.2023

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  • Basis­zins /​ Ver­zugs­zins

    Ver­zugs­zins­satz seit 1.1.2002: (§ 288 BGB) Rechts­ge­schäfte mit Ver­brau­chern: Basis­zins­satz + 5-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen bis 28.7.2014): Basis­zins­satz + 8-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen ab 29.7.2014): Basis­zins­satz + 9-%-Punktezzgl. 40 € Pau­schale Basis­zins­satz nach § 247 Abs. 1 BGB maß­geb­lich für die Berech­nung von Ver­zugs­zinsen seit 01.07.2023 = 3,12 % 01.01.2023 – 30.06.2023 = 1,62…

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  • Ver­brau­cher­preis­index

    Ver­brau­cher­preis­index (2020 = 100) 2023 117,5  August 117,1  Juli 116,8  Juni 116,5  Mai 116,6  April 116,1  März 115,2  Februar 114,3  Januar 2022 113,2  Dezember 113,7  November 113,5  Oktober 112,7  Sep­tember Ältere Ver­brau­cher­preis­in­dizes finden Sie im Internet unter: http://www.destatis.de – Kon­junk­tur­in­di­ka­toren – Ver­brau­cher­preise

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  • Kein Scha­dens­er­satz bei bloßem Ver­stoß gegen die DSGVO

    Nach einem Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) v. 4.5.2023 begründet der bloße Ver­stoß gegen die DSGVO keinen Scha­dens­er­satz­an­spruch. Der EuGH stellt als Erstes fest, dass der in der DSGVO vor­ge­se­hene Scha­dens­er­satz­an­spruch ein­deutig an drei kumu­la­tive Vor­aus­set­zungen geknüpft ist:•    einen Ver­stoß gegen die DSGVO,•    einen mate­ri­ellen oder imma­te­ri­ellen Schaden, der aus diesem Ver­stoß resul­tiert…

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  • Kauf­preis­min­de­rung trotz Nach­bes­se­rung

    Der Käufer einer man­gel­haften Sache kann von dem Ver­käufer in Aus­übung seines Wahl­rechts (Besei­ti­gung des Man­gels oder Lie­fe­rung einer man­gel­freien Sache) auch dann Nach­bes­se­rung ver­langen, wenn fest­steht, dass der Mangel durch die Nach­bes­se­rung nicht voll­ständig besei­tigt werden kann („Aus­bes­se­rungs­an­spruch“). Ent­scheidet er sich für diese Vari­ante, kann er zusätz­lich den Kauf­preis in dem Umfang min­dern, in…

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  • Kün­di­gung – Anrech­nung von Über­stunden auf Freizeit­ausgleichs­ansprüche

    Regeln die Par­teien in einem gericht­lich pro­to­kol­lierten Ver­gleich, der die Auf­lö­sung des Arbeits­ver­hält­nisses nach Aus­spruch einer Kün­di­gung zum Gegen­stand hat, dass der Arbeit­nehmer unwi­der­ruf­lich unter Fort­zah­lung der Ver­gü­tung sowie unter Anrech­nung auf etwaig noch offene Urlaubs- und Frei­zeit­aus­gleichs­an­sprüche bis zum Ende des Arbeits­ver­hält­nisses frei­ge­stellt wird, werden in einem weiten Ver­ständnis des Begriffs „Freizeitausgleichs­ansprüche“ auch etwaige…

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