Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Kün­di­gung von Spar­ver­trägen

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte am 14.5.2019 über den nach­fol­genden Sach­ver­halt zu urteilen: 1996 und 2004 schloss ein Bank­kunde mit einer Spar­kasse drei Spar­ver­träge „S‑Prämiensparen fle­xibel”. Neben einer varia­blen Ver­zin­sung des Spar­gut­ha­bens sahen die Ver­träge erst­mals nach Ablauf des dritten Spar­jahres die Zah­lung einer Prämie in Höhe von 3 % der im abge­lau­fenen Spar­jahr erbrachten Spar­bei­träge…

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  • Ände­rungs­klausel zu Kon­to­ent­gelt bei bestehenden Bau­spar­ver­trägen unwirksam

    Eine Klausel, mit der eine Bau­spar­kasse durch Ände­rung ihrer All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen bei bestehenden Bau­spar­ver­trägen von ihren Kunden Kon­to­ent­gelt wäh­rend der Anspar­phase ver­langt, ist nach einem Urteil des Ober­lan­des­ge­richts Celle unwirksam. Bei den Kon­to­füh­rungs­ge­bühren in der Anspar­phase han­delt es sich um orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­wen­dungen, die grund­sätz­lich von der Bau­spar­kasse zu erbringen sind. Diese würde dann in unzu­läs­siger…

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  • Aus­lands­rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung

    Die Som­mer­rei­se­zeit beginnt und viele planen ihren Urlaub im Aus­land zu ver­bringen. Nicht immer ver­läuft dieser rei­bungslos. Im Extrem­fall kann es pas­sieren, dass man wäh­rend des Auf­ent­halts erkrankt oder gar ver­un­fallt. Bei einer unzu­rei­chenden Zusatz­ver­si­che­rung bleiben die meisten Rei­senden auf den u. U. sehr hohen Behand­lungs­kosten sitzen, da die gesetz­li­chen Kran­ken­kassen maximal die Kosten erstatten,…

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  • Flug­ver­spä­tung wegen Beschä­di­gung eines Flug­zeug­rei­fens

    Nach der EU-Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung haben Pas­sa­giere bei einer Flug­ver­spä­tung, die mehr als drei Stunden am End­ziel beträgt, einen Anspruch auf eine Aus­gleichs­leis­tung. In einem vom Euro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) ent­schie­denen Fall wurde ein gebuchter Flug mit einer Ankunfts­ver­spä­tung von 3 Stunden und 28 Minuten durch­ge­führt. Die Flug­ge­sell­schaft lehnte eine vom Pas­sa­gier ver­langte Aus­gleichs­zah­lung mit der Begrün­dung ab, dass…

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  • Abo­falle bei dubiosen Strea­ming-Por­talen

    Zur­zeit häufen sich Beschwerden zu dubiosen Strea­ming-Por­talen bei den Ver­brau­cher­zen­tralen. Meis­tens werden auf diesen Por­talen Anwender mit kos­ten­losen, kurz­zei­tigen Abos ange­lockt, bei denen der Name sehr einem seriösen Strea­ming­dienst ähnelt. In sol­chen Fällen ist häufig die Regis­trie­rung angeb­lich nicht erfolg­reich oder das ver­spro­chene Strea­ming von Filmen und Serien funk­tio­niert nicht. Die Daten des Users wurden…

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  • Sach­grund­lose Befris­tung – Rechts­miss­brauch

    Schließt ein mit einem anderen Arbeit­geber recht­lich und tat­säch­lich ver­bun­dener Arbeit­geber mit einem zuvor bei dem anderen Arbeit­geber befristet beschäf­tigten Arbeit­nehmer einen sach­grundlos befris­teten Arbeits­ver­trag ab, kann es sich um eine rechts­miss­bräuch­liche Umge­hung der gesetz­li­chen Bestim­mungen zur sach­grund­losen Befris­tung han­deln. Dies hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Berlin-Bran­den­burg (LAG) ent­schieden. Dieser Ent­schei­dung des LAG vom 31.1.2019 lag fol­gender…

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  • Arbeits­ver­trags­schluss durch tat­säch­li­ches Han­deln

    Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Schleswig-Hol­stein (LAG) musste in einem Fall aus der Praxis ent­scheiden, ob ein Arbeits­ver­trag durch tat­säch­li­ches Han­deln zustande gekommen ist, in dem ein Arbeit­nehmer zunächst bei einem Kon­zern­un­ter­nehmen arbei­tete, bei dem die Schlie­ßung des Stand­orts absehbar war. Das Unter­nehmen suchte für den Arbeit­nehmer eine wohn­ort­nahe Beschäf­ti­gung in einem anderen Kon­zern­un­ter­nehmen. Der zukünf­tige Vor­ge­setzte erklärte…

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  • Kran­ken­kas­sen­wahl­recht – Kün­di­gung

    Ver­si­che­rungs­pflich­tige und Ver­si­che­rungs­be­rech­tigte sind an die Wahl der Kran­ken­kasse min­des­tens 18 Monate gebunden. Die Kün­di­gungs­frist beträgt zwei Monate zum Monats­ende. Die Kran­ken­kasse hat dem Mit­glied unver­züg­lich – spä­tes­tens jedoch inner­halb von zwei Wochen nach Ein­gang der Kün­di­gung – eine Kün­di­gungs­be­stä­ti­gung aus­zu­stellen. Die Kün­di­gung wird wirksam, wenn das Mit­glied inner­halb der Kün­di­gungs­frist eine Mit­glied­schaft bei einer…

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  • Miet­ver­hältnis – keine Dul­dung umfang­rei­cher Umbau­maß­nahmen

    Mietet eine Rechts­an­walts­kanzlei Räum­lich­keiten an, kann sie ver­langen, dass der Ver­mieter keine lärm‑, erschüt­te­rungs- und staub­in­ten­siven Umbau- und Moder­ni­sie­rungs­ar­beiten im gesamten Haus zur Ermög­li­chung einer anderen Nut­zung durch­führt. Die Kanzlei ist auch nicht zur Dul­dung der Arbeiten außer­halb der übli­chen Büro­zeiten oder am Wochen­ende ver­pflichtet, da Rechts­an­wälte gerichts­be­kannt regel­mäßig auch außer­halb der gän­gigen Geschäfts­zeiten arbeiten.…

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  • Verbot kurz­zei­tiger Ver­mie­tung nur bei Zustim­mung aller Eigen­tümer

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof am 12.4.2019 ent­schie­denen Fall ent­hielt die Tei­lungs­er­klä­rung in einer Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft eine Rege­lung, wonach den Woh­nungs­ei­gen­tü­mern auch die kurz­zei­tige Ver­mie­tung ihrer Woh­nungen (z. B. an Feri­en­gäste) gestattet ist. Eine Öff­nungs­klausel sieht vor, dass die Tei­lungs­er­klä­rung mit einer Mehr­heit von 75 % aller Mit­ei­gen­tums­an­teile geän­dert werden kann. Mit einer sol­chen Mehr­heit beschlossen die…

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  • Eltern­geld­be­mes­sung bei mehr­fa­chem Steu­er­klas­sen­wechsel

    Wech­selt der Eltern­geld­be­rech­tigte die Steu­er­klasse im Bemes­sungs­zeit­raum für das Eltern­geld (in der Regel 12 Monate vor dem Monat der Geburt) mehr­mals, kommt es auf die im Bemes­sungs­zeit­raum relativ am längsten gel­tende Steu­er­klasse an. Die maß­geb­liche Steu­er­klasse muss nicht min­des­tens in sieben Monaten des Bemes­sungs­zeit­raums gegolten haben, auch wenn diese abso­lute Betrach­tung für den Eltern­geld­be­rech­tigten im…

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  • Gesetz für schnel­lere Arzt­ter­mine

    Der Bun­desrat hat am 12.4.2019 das Ter­min­ser­vice- und Ver­sor­gungs­ge­setz gebil­ligt, das gesetz­lich Ver­si­cherten schnel­lere Arzt­ter­mine garan­tieren und die ärzt­liche Ver­sor­gung auf dem Land ver­bes­sern soll. Das Gesetz ver­pflichtet nie­der­ge­las­sene Ärzte, mehr Sprech­stunden anzu­bieten: Statt bisher 20 müssen sie ihre Praxis künftig min­des­tens 25 Stunden für Pati­enten öffnen. Ferner müssen Augen­ärzte, Frau­en­ärzte, Ortho­päden sowie Hals-Nasen-Ohren-Ärzte in…

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  • Dar­le­gungs­last bei Urhe­ber­rechts­ver­let­zungen durch File­sha­ring

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) am 30.3.2017 ent­schie­denen Fall wurde ein Musik­album über einen Inter­net­an­schluss im Wege des „File­sha­ring” öffent­lich zugäng­lich gemacht. Für diese Urhe­ber­rechts­ver­let­zung ver­langte der Rech­te­inhaber Scha­dens­er­satz vom Inhaber des Inter­net­an­schlusses. Dieser bestritt die Rechts­ver­let­zung begangen zu haben und wies darauf hin, dass seine drei bereits voll­jäh­rigen Kinder noch bei ihm wohnen und…

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  • Gebraucht­wa­gen­kauf – Män­gel­haf­tung des Ver­käu­fers

    Wenn man von einem Pri­vat­mann einen Gebraucht­wagen kauft, kann die soge­nannte „Gewähr­leis­tungs­haf­tung” für Mängel ver­trag­lich aus­ge­schlossen werden. Kauft man einen Gebraucht­wagen von einem Händler, geht das dagegen nicht. Manchmal ist aber auch nicht ganz klar, wer der Ver­trags­partner ist. Ein sol­cher Fall wurde vor kurzem vor dem Ober­lan­des­ge­richts Olden­burg (OLG) ver­han­delt. In einem Inter­net­in­serat wurde…

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  • Keine Haf­tung wegen Lebens­er­hal­tung durch künst­liche Ernäh­rung

    Ein 1929 gebo­rener Patient litt an fort­ge­schrit­tener Demenz. Er war bewe­gungs- und kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­fähig. Der Patient wurde von Sep­tember 2006 bis zu seinem Tod im Oktober 2011 mit­tels einer PEG-Magen­sonde künst­lich ernährt. Er stand unter Betreuung eines Rechts­an­walts und hatte keine Pati­en­ten­ver­fü­gung errichtet. Sein Wille hin­sicht­lich des Ein­satzes lebens­er­hal­tender Maß­nahmen ließ sich auch nicht ander­weitig fest­stellen.…

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  • Vor­sor­ge­voll­macht

    Jeder kann durch Unfall, Krank­heit oder Alter in die Lage kommen, wich­tige Ange­le­gen­heiten seines Lebens nicht mehr selbst­ver­ant­wort­lich regeln zu können. In einer Vor­sor­ge­voll­macht gibt die betrof­fene Person in gesunden Tagen für den Fall einer später ein­tre­tenden Geschäfts- oder Ein­wil­li­gungs­un­fä­hig­keit (z. B. durch alters­be­dingten Abbau von geis­tigen Fähig­keiten) einem anderen die Voll­macht, im Namen der…

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  • Ein­wil­li­gung des Pati­enten bei Vor­ver­le­gung der Ope­ra­tion

    Eine Klinik kann ver­pflichtet sein sich zu ver­ge­wis­sern, ob die in einer schwie­rigen Situa­tion gege­bene Ein­wil­li­gung des Pati­enten in eine Ope­ra­tion nach wie vor dem freien Willen ent­spricht. Dies gilt jeden­falls in einem vom Ober­lan­des­ge­richt Köln (OLG) ent­schie­denen Fall. Hier zeigte sich eine Pati­entin beim ärzt­li­chen Auf­klä­rungs­ge­spräch aus­ge­spro­chen skep­tisch und „regel­recht wider­spenstig” gegen­über der von…

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  • Ver­ein­ba­rung einer Ver­wal­tungs­pau­schale im Miet­ver­trag ist unwirksam

    Die Par­teien eines Wohn­raum­miet­ver­trages können ver­ein­baren, dass der Mieter bestimmte, in der Betriebs­kos­ten­ver­ord­nung bezeich­nete Betriebs­kosten trägt, ent­weder als Pau­schale oder im Wege (ange­mes­sener) Vor­aus­zah­lungen mit Abrech­nungs­pflicht. Einer sol­chen Ver­ein­ba­rung bedarf es, weil der Ver­mieter nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch (BGB) die auf der Miet­sache ruhenden Lasten zu tragen hat. Die Miete ist von ihrer gesetz­ge­be­ri­schen Aus­ge­stal­tung…

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  • Keine steu­er­recht­liche Bera­tungs­pflicht des Immo­bi­li­en­mak­lers

    Einen Makler trifft beim Fehlen einer ent­spre­chenden Ver­ein­ba­rung grund­sätz­lich keine ver­trag­liche Neben­pflicht, steu­er­recht­liche Fragen zu prüfen, die sich im Zusam­men­hang mit dem Ver­trag stellen, den er ver­mit­telt oder für dessen Abschluss er eine Gele­gen­heit nach­weist und seinen Auf­trag­geber über die in diesem Zusam­men­hang rele­vanten Umstände auf­zu­klären. Abwei­chendes gilt im Ein­zel­fall aus­nahms­weise dann, wenn der Makler…

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  • Kein Widerruf von Auf­he­bungs­ver­trägen

    Ein Arbeit­nehmer kann einen Ver­trag, durch den das Arbeits­ver­hältnis beendet wird (Auf­he­bungs­ver­trag), auch dann nicht wider­rufen, wenn er in seiner Pri­vat­woh­nung abge­schlossen wurde. Ein Auf­he­bungs­ver­trag kann jedoch unwirksam sein, falls er unter Miss­ach­tung des Gebots fairen Ver­han­delns zustande gekommen ist. Fol­gender Sach­ver­halt lag dem Bun­des­ar­beits­ge­richt zur Ent­schei­dung vor: Eine Arbeit­neh­merin war bei einer Arbeit­ge­berin als…

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  • Gesetz­li­cher Urlaubs­an­spruch bei unbe­zahltem Son­der­ur­laub

    Nach dem Bun­des­ur­laubs­ge­setz beläuft sich der Anspruch auf bezahlten Jah­res­ur­laub bei einer gleich­mä­ßigen Ver­tei­lung der Arbeit auf 6 Tage in der Woche auf 24 Werk­tage. Dies ent­spricht einem gesetz­li­chen Jah­res­ur­laubs­an­spruch von 20 Tagen bei einer Fünf­ta­ge­woche. Ist die Arbeits­zeit eines Arbeit­neh­mers auf weniger oder mehr als 6 Arbeits­tage in der Kalen­der­woche ver­teilt, muss die Anzahl der Urlaubs­tage…

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  • Min­dest­dauer einer Ehe bei Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) am 19.2.2019 ent­schie­denen Fall ent­hielt der Arbeits­ver­trag eines Arbeit­neh­mers eine Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung. Nach dieser Ver­sor­gungs­zu­sage ent­fiel die Wit­wen­ver­sor­gung, wenn die Ehe im Zeit­punkt des Todes des Ver­sor­gungs­be­rech­tigten nicht min­des­tens zehn Jahre bestanden hat. Die Ehe wurde 2011 geschlossen und 2015 ver­starb der Ehe­mann. Eine in All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen ent­hal­tene Ver­sor­gungs­re­ge­lung, nach der…

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  • Unwirk­same For­mu­lie­rung zur Erb­ein­set­zung im Tes­ta­ment

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Köln (OLG) ent­schie­denen Fall errich­tete ein Ehe­paar ein gemein­schaft­li­ches pri­vat­schrift­li­ches Tes­ta­ment, das u. a. fol­genden Inhalt hatte: „Tes­ta­ment – Wir bestimmen gegen­seitig, dass der Über­le­bende der Allein­erbe des Ver­stor­benen sein soll. Nach dem Tod des zuletzt ver­stor­benen Ehe­gatten soll der­je­nige, der den zuletzt ver­stor­benen Ehe­gatten begleitet und gepflegt hat, der Allein­erbe…

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