Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Fort­bil­dungs­pflicht für Makler

    Nach der Zustim­mung des Bun­des­rates vom 22.9.2017 zum Gesetz zur Ein­füh­rung einer Berufs­zu­las­sungs­re­ge­lung für gewerb­liche Immo­bi­li­en­makler und Wohn­im­mo­bi­li­en­ver­walter sind Makler und Ver­walter künftig ver­pflichtet, sich inner­halb von drei Jahren ins­ge­samt 20 Stunden fort­zu­bilden. Eben­falls fort­bilden müssen sich Ver­walter von Miet­im­mo­bi­lien. Ledig­lich Makler und Ver­walter, die einen staat­lich aner­kannten Aus- oder Fort­bil­dungs­ab­schluss wie Immo­bi­li­en­kauf­mann oder Immo­bi­li­en­fach­wirt…

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  • Aus­gleich bei Annul­lie­rung oder großer Ver­spä­tung eines Fluges

    Die Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung unter­scheidet im Rahmen des Aus­gleichs­an­spruchs nicht danach, ob die betrof­fenen Flug­gäste ihr End­ziel mit­tels eines Direkt­flugs oder eines Flugs mit Anschluss­flug errei­chen. Die Richter des Euro­päi­schen Gerichts­hofs kamen daher in ihrer Ent­schei­dung vom 7.9.2017 zu dem Ent­schluss, dass der Aus­gleich, der Flug­gästen im Fall der Annul­lie­rung oder einer großen Ver­spä­tung eines Flugs mit…

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  • Unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung keine Flug­an­nul­lie­rung

    Die Tat­sache, dass bei einem Flug eine unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung erfolgt, kann nicht als Annul­lie­rung des Fluges ange­sehen werden. Das hat der Euro­päi­sche Gerichtshof am 5.10.2016 ent­schieden. Eine unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung stellt kei­nes­wegs eine Situa­tion dar, die als solche für die Flug­gäste ein Ärgernis ist und ihnen große Unan­nehm­lich­keiten ver­ur­sacht, wie sie sich aus einer Nicht­be­för­de­rung, Annul­lie­rung…

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  • Flug­gast­rechte bei „Wet Lease”

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte am 12.9.2017 zu ent­scheiden, gegen wen der Anspruch einer Aus­gleichs­leis­tung nach der Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung gel­tend gemacht werden kann, wenn das Flug­zeug im Zuge einer sog. „Wet-Lease-Ver­ein­ba­rung” ein­ge­setzt wurde. Bei sog. „Wet Lease” wird ein Flug­zeug ver­mietet und der „Ver­mieter” stellt auch die Flug­zeug­be­sat­zung. Die Richter des BGH kamen zu dem Ent­schluss, dass…

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  • Hin­weis­pflicht des Rei­se­ver­an­stal­ters gegen­über den Rei­senden zur Män­gel­an­zeige

    Nach den gesetz­li­chen Rege­lungen ist der Rei­se­ver­an­stalter ver­pflichtet, die Reise so zu erbringen, dass sie die zuge­si­cherten Eigen­schaften hat und nicht mit Feh­lern behaftet ist, die den Wert oder die Taug­lich­keit zu dem gewöhn­li­chen oder nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setzten Nutzen auf­heben oder min­dern. Ist die Reise in diesem Sinne man­gel­haft, min­dert sich für die Dauer…

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  • Höhere Buß­gelder für Han­dy­nut­zung am Steuer und bei Behin­dern von Ret­tungs­kräften

    Auto­fahrer, die für Polizei- und Hilfs­kräfte keine Ret­tungs­gasse bilden, müssen künftig mit einem Buß­geld bis zu 200 € rechnen. Kommt es dar­über hinaus zu einer wei­teren Behin­de­rung, Gefähr­dung oder Sach­be­schä­di­gung, kann es bis zu 120 € teurer werden. Außerdem droht ein ein­mo­na­tiges Fahr­verbot. Das sieht die Ver­ord­nung zur Ände­rung stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­cher Vor­schriften vor, der der Bun­desrat…

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  • Min­dest­lohn – Fei­er­tags­ver­gü­tung – Nacht­ar­beits­zu­schlag

    Die Höhe der Ent­gelt­fort­zah­lung an Fei­er­tagen bestimmt sich – soweit kein höherer tarif­li­cher oder ver­trag­li­cher Ver­gü­tungs­an­spruch besteht – nach dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­ge­setz (EFZG) und dem Min­dest­lohn­ge­setz (MiLoG). Sieht ein Tarif­ver­trag einen Nacht­ar­beits­zu­schlag vor, der auf den tat­säch­li­chen Stun­den­ver­dienst zu zahlen ist, ist auch dieser min­des­tens aus dem gesetz­li­chen Min­dest­lohn zu berechnen. Zwar gewährt das MiLoG nur…

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  • Wer bekommt die Ehe­woh­nung?

    Wenn sich Ehe­leute trennen, kann es auch Streit um die Woh­nung geben. Wenn sie sich nicht einigen können, kann ein Gericht die Woh­nung einem der beiden zuspre­chen, wenn dies nötig ist, um eine „unbil­lige Härte” zu ver­hin­dern. Das kommt ins­be­son­dere dann in Betracht, wenn sonst das Wohl von im Haus­halt lebenden Kin­dern beein­träch­tigt ist. Aber…

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  • Rund­funk­bei­trags­pflicht für Hotel- und Gäs­te­zimmer sowie Feri­en­woh­nungen

    Nach dem gel­tenden Rund­funk­bei­trags­staats­ver­trag der Länder sind Inhaber von Betriebs­stätten für die darin vor­han­denen Hotel- und Gäs­te­zimmer sowie Feri­en­woh­nungen zur Zah­lung eines zusätz­li­chen Rund­funk­bei­trags ver­pflichtet, der neben ihrer all­ge­meinen Bei­trags­pflicht erhoben wird. Für jedes Zimmer bzw. jede Feri­en­woh­nung muss der Inhaber ein Drittel des Rund­funk­bei­trags ent­richten, wobei die erste Raum­ein­heit bei­trags­frei ist. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat…

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  • Gewerb­liche eBay-Ange­bote – Link zur OS-Platt­form ist Pflicht

    Gewerb­liche Ange­bote auf der Inter­net­platt­form eBay müssen einen „klick­baren” Link zur OS-Platt­form – dem Online­portal der Euro­päi­schen Union zur Unter­stüt­zung einer außer­ge­richt­li­chen Streit­bei­le­gung zwi­schen Ver­brau­chern und Unter­neh­mern (http://ec.europa.eu/consumers/odr) – ent­halten. Hierauf hat das Ober­lan­des­ge­richt Hamm mit Beschluss vom 3.8.2017 hin­ge­wiesen. Das bean­stan­dete Inter­net­an­gebot ent­hielt eine bloße text­liche Wie­der­gabe der Inter­net­adresse (URL) der OS-Platt­form (ohne eine…

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  • Anspruch auf Lie­fe­rung einer man­gel­freien Sache trotz Man­gel­be­sei­ti­gung

    In einem Fall aus der Praxis hatte ein Käufer einen Pkw erworben. Nach seinen Angaben erschien häufig im Dis­play des Fahr­zeugs eine Text­mel­dung, die zum vor­sich­tigen Anhalten des Fahr­zeugs zum Zwecke der Abküh­lung der Kupp­lung auf­for­derte, was bis zu 45 Minuten dauern konnte. Der Käufer ver­langte einen Umtausch des Fahr­zeugs. Dazu ent­schied das Ober­lan­des­ge­richt Nürn­berg…

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  • „Schlem­mer­block” – Ver­trags­strafe für Gast­wirt?

    Der Bun­des­ge­richtshof hat mit seinem Urteil vom 31.8.2017 ent­schieden, dass in All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen des Her­aus­ge­bers des Gut­schein­heftes „Schlem­mer­block” eine Ver­trags­strafe von 2.500 € für jeden vor­sätz­li­chen Ver­trags­ver­stoß des Gast­wirts nicht wirksam ver­ein­bart werden kann. Eine solche Ver­ein­ba­rung, die ohne Dif­fe­ren­zie­rung nach dem Gewicht der Ver­trags­ver­stöße einen pau­schalen Betrag von 2.500 € vor­sieht, benach­tei­ligt den Ver­trags­partner…

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  • Zuschlag für Schön­heits­re­pa­ra­turen neben Grund­miete

    Beinhaltet ein Miet­ver­trag neben der „Grund­miete” auch einen „Zuschlag Schön­heits­re­pa­ra­turen”, so han­delt es sich hier um eine Preis(haupt)abrede, die nicht der Kon­trolle auf ihre inhalt­liche Ange­mes­sen­heit unter­liegt. Dieser Zuschlag stellt unge­achtet des geson­derten Aus­weises neben der „Grund­miete” ein Ent­gelt für die Haupt­leis­tungs­pflicht (Gebrauchs­ge­wäh­rungs- und Gebrauchs­er­hal­tungs­pflicht) des Ver­mie­ters dar. Der Mieter hat den Gesamt­wert zu ent­richten,…

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  • Kün­di­gung eines GmbH-Geschäfts­füh­rers aus Alters­gründen

    Das Errei­chen eines Alters von 60 Jahren kann im Dienst­ver­trag mit einem GmbH-Geschäfts­führer als Alters­grenze ver­ein­bart werden, die eine ordent­liche Kün­di­gung recht­fer­tigt. Wenn gewähr­leistet ist, dass dem Geschäfts­führer nach seinem Aus­scheiden aus dem Unter­nehmen eine betrieb­liche Alters­ver­sor­gung zusteht, ver­stößt eine der­ar­tige Rege­lung nicht gegen das All­ge­meine Gleich­be­hand­lungs­ge­setz. Das haben die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Hamm am…

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  • Pfän­dungs­schutz für Sonntags‑, Fei­er­tags- und Nacht­ar­beits­zu­lagen

    Zulagen für Sonntags‑, Fei­er­tags- und Nacht­ar­beit sind Erschwer­nis­zu­lagen und damit im Rahmen des Übli­chen unpfändbar. Zulagen für Schicht‑, Sams­tags- oder sog. Vor­fest­ar­beit sind dagegen der Pfän­dung nicht ent­zogen. Das hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) in seiner Ent­schei­dung vom 23.8.2017 fest­ge­legt. Hin­sicht­lich der Frage, in wel­chem Umfang und wel­cher Höhe Zuschläge für Sonntags‑, Fei­er­tags- und Nacht­ar­beit als…

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  • Treue­prämie – Anrech­nung auf Min­dest­lohn

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­denen Fall war in einem Arbeits­ver­trag (hier: Schlacht- und Ver­ar­bei­tungs­be­trieb für Geflügel) ver­ein­bart, dass der Min­dest­lohn je Stunde 7,75 € beträgt. Der Arbeit­nehmer erhielt jedoch für geleis­tete Arbeit einen Brut­to­stun­den­lohn von 7,15 €, eine Schicht­zu­lage von 0,10 € brutto und eine Treue­prämie von 0,50 € brutto. Er ver­trat die Auf­fas­sung,…

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  • Kon­kur­renz­tä­tig­keit im Arbeits­ver­hältnis kann zu frist­loser Kün­di­gung führen

    Solange das Arbeits­ver­hältnis besteht, ist dem Arbeit­nehmer jede Kon­kur­renz­tä­tig­keit unter­sagt. Eine gesell­schafts­recht­liche Betei­li­gung von 50 % an einer juris­ti­schen Person eröffnet jeden­falls dann maß­geb­li­chen Ein­fluss auf den Geschäfts­be­trieb, wenn Beschlüsse der Gesell­schaft mit Stim­men­mehr­heit gefasst werden müssen. Agiert diese Gesell­schaft unter 50%iger Betei­li­gung des Arbeit­neh­mers wäh­rend des Bestehens seines Arbeits­ver­hält­nisses kon­kur­rie­rend im Han­dels­zweig des Arbeit­ge­bers…

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  • Wirk­sam­keit eines Not­tes­ta­ments vor drei Zeugen

    Grund­sätz­lich ist ein sog. „Drei-Zeugen-Tes­ta­ment” mög­lich. Wer sich in so naher Todes­ge­fahr befindet, dass ein Tes­ta­ment vor einem Notar oder ein Not­tes­ta­ment vor dem Bür­ger­meister nicht mehr mög­lich ist, kann das Tes­ta­ment durch münd­liche Erklä­rung vor drei Zeugen errichten. Als Zeuge können aber nicht die Kinder oder bestimmte andere Ver­wandte der Person mit­wirken, die durch…

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  • Bei­trags­pflicht für Indus­trie- und Han­dels­kam­mern ver­fas­sungs­gemäß

    Die Indus­trie- und Han­dels­kam­mern (IHK) sind als Kör­per­schaften des öffent­li­chen Rechts orga­ni­siert, an die die Kam­mer­mit­glieder Bei­träge zahlen müssen. Pflicht­mit­glied ist, wer im Bezirk der jeweils regional zustän­digen IHK einen Gewer­be­be­trieb betreibt. Mit Beschluss vom 12.7.2017 legte das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt nun­mehr fest, dass die an die Pflicht­mit­glied­schaft in der IHK gebun­dene Bei­trags­pflicht ver­fas­sungs­recht­lich nicht zu bean­standen…

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  • Bear­bei­tungs­ent­gelt bei Unter­neh­mer­dar­lehen

    Vor­for­mu­lierte Bestim­mungen über ein lauf­zeit­un­ab­hän­giges Bear­bei­tungs­ent­gelt in Dar­le­hens­ver­trägen, die zwi­schen Kre­dit­in­sti­tuten und Unter­neh­mern geschlossen wurden, sind unwirksam. Dies ent­schieden die Richter des Bun­des­ge­richts­hofs (BGH) in 2 Ver­fahren vom 4.7.2017. Grund­sätz­lich sind Bestim­mungen in All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen unwirksam, wenn sie den Ver­trags­partner des Ver­wen­ders ent­gegen den Geboten von Treu und Glauben unan­ge­messen benach­tei­ligen. Die Ange­mes­sen­heit der Klau­seln lässt…

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  • EuGH moniert pau­schale Stor­no­ge­bühren und intrans­pa­rente Preise für Flug­rei­sende

    In ihre All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen nahm eine Flug­ge­sell­schaft eine Klausel auf, nach der einem Rei­se­teil­nehmer 25 € Bear­bei­tungs­ge­bühr von dem ihm zu erstat­tenden Betrag ein­be­halten werden, wenn er eine Buchung für einen Flug im Spar­tarif stor­niert oder den Flug nicht antritt. Die Richter des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) sehen das anders und ent­schieden dazu, dass Flug­ge­sell­schaften keine…

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  • Wer­be­an­rufe nach Ver­trags­ende

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Köln (OLG) ent­schie­denen Fall konnten Ver­brau­cher auf der Web­seite der Telekom Deutsch­land GmbH beim Abschluss eines Tele­fon­ver­trags per Klick in die Nut­zung ihrer Ver­trags­daten zur „indi­vi­du­ellen Kun­den­be­ra­tung” bis zum Ende des auf die Kün­di­gung fol­genden Kalen­der­jahres ein­wil­ligen. Das Unter­nehmen wollte seine ehe­ma­ligen Kunden über neue Ange­bote und Ser­vices per E‑Mail, Telefon,…

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  • Gebraucht­wa­gen­kauf – fal­scher Tacho­stand

    Leider kommt es bei Gebraucht­wa­gen­käufen immer wieder vor, dass der Tacho­stand nicht der tat­säch­li­chen Lauf­leis­tung ent­spricht. Über die Frage, welche Rechte einem Käufer dann zustehen, hat das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) am 18.5.2017 ent­schieden. Der nach­fol­gende Sach­ver­halt lag dem OLG zur Ent­schei­dung vor: Ein Mann kaufte im Sep­tember 2015 einen gebrauchten Pkw für 8.000 €. Nach…

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