Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Ver­gü­tung von Bereit­schafts­zeiten

    Arbeits­be­reit­schaft ist ebenso wie Bereit­schafts­dienst eine ver­gü­tungs­pflich­tige Arbeits­leis­tung. Der Bereit­schafts­dienst muss aber nicht wie Voll­ar­beit ver­gütet werden. Die Arbeits­ver­trags­par­teien können für diese Son­der­form der Arbeit ein gerin­geres Ent­gelt als für Voll­ar­beit ver­ein­baren. Dies gilt auch dann, wenn der Bereit­schafts­dienst zusammen mit der regu­lären Arbeits­zeit die wöchent­liche Höchst­ar­beits­zeit des Arbeits­zeit­ge­setzes über­schreitet. Bereit­schafts­dienst, den der Arbeit­geber nicht…

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  • Keine Ent­zie­hung des Pflicht­teils

    Wer gesetz­li­cher Erbe ist – also zum Bei­spiel die Kinder des Erb­las­sers -, aber vom Erb­lasser ent­erbt wird, kann grund­sätz­lich immer noch den soge­nannten Pflicht­teil bean­spru­chen. Der Pflicht­teil ist halb so groß wie der gesetz­liche Erb­teil. Wenn der Erb­lasser also nur ein Kind hin­ter­lässt, das nach der gesetz­li­chen Erb­folge Allein­erbe wäre, kann es im Falle…

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  • „Düs­sel­dorfer Tabelle” ab dem 1.1.2021

    Die „Düs­sel­dorfer Tabelle” ist Richt­linie und Hilfs­mittel für die Bemes­sung des ange­mes­senen Unter­halts im Sinne des Bür­ger­li­chen Gesetz­buchs und wird von allen Ober­lan­des­ge­richten zur Bestim­mung des Kin­des­un­ter­halts ver­wendet. Zum 1.1.2021 wurden die Regel­sätze ange­passt und betragen nun bei einem Net­to­ein­kommen des/​der Unter­halts­pflich­tigen bis 1.900 €: 393 € für Kinder von 0 – 5?Jahren, 451 €…

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  • Vir­tu­elle Haupt­ver­samm­lungen bis Ende 2021 mög­lich

    Die gesetz­liche Rege­lung, mit der die Hand­lungs- und Beschluss­fä­hig­keit von GmbHs und wei­teren Rechts­formen wäh­rend der Pan­demie sicher­ge­stellt wird, war ursprüng­lich bis zum Jah­res­ende 2020 befristet. Nun wurde die Ver­ord­nung zur Ver­län­ge­rung von Maß­nahmen im Gesellschafts‑, Genossenschafts‑, Ver­eins- und Stif­tungs­recht zur Bekämp­fung der Aus­wir­kungen der Corona-Pan­demie im Bun­des­ge­setz­blatt ver­öf­fent­licht. Damit können die betrof­fenen Rechts­formen, also…

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  • Bun­desrat bil­ligt Abfall­rah­men­richt­linie

    Der Bun­desrat hat das Gesetz zur Umset­zung der EU-Abfall­rah­men­richt­linie abschlie­ßend gebil­ligt. Hier die wich­tigsten Rege­lungen: Künftig müssen Händler beim Ver­trieb, auch im Zusam­men­hang mit Artikel-Rück­gaben, dafür sorgen, dass die Erzeug­nisse wei­terhin genutzt werden können und nicht in den Müll wan­dern. Per Ver­ord­nung muss diese Grund­pflicht noch kon­kre­ti­siert werden. Bun­des­in­sti­tu­tionen sind künftig ver­pflichtet, öko­lo­gisch vor­teil­hafte Erzeug­nisse…

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  • Unzu­läs­sige Wer­bung einer Influen­cerin

    Eine Influen­cerin darf im geschäft­li­chen Ver­kehr auf ihrem Insta­gram-Auf­tritt keine Bilder von sich ein­stellen, auf denen sie Waren prä­sen­tiert und auf die Accounts der Her­steller ver­linkt, ohne dies als Wer­bung kennt­lich zu machen. In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Braun­schweig (OLG) am 13.5.2020 ent­schie­denen Fall war eine Influen­cerin auf der Social-Media-Platt­form Insta­gram aktiv und ver­öf­fent­lichte dort regel­mäßig…

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  • Sonn- und Fei­er­tags­schutz bei Laden­öff­nungen

    Rege­lungen, mit denen eine Öff­nung von Ver­kaufs­stellen an Sonn­tagen erlaubt wird, müssen das ver­fas­sungs­recht­lich gefor­derte Min­dest­ni­veau des Sonn­tags­schutzes wahren. Dieses ver­langt, dass der Gesetz­geber die Sonn- und Fei­er­tage als Tage der Arbeits­ruhe zur Regel erheben muss. Aus­nahmen darf er nur aus zurei­chendem Sach­grund zur Wah­rung gleich- oder höher­ran­giger Rechts­güter zulassen. Außerdem müssen die Aus­nahmen als…

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  • Anhe­bung des Min­dest­lohns zum 1.1.2021

    Der gesetz­liche Min­dest­lohn wird in meh­reren Schritten bis Juli 2022 auf 10,45 € brutto steigen. Seit dem 1.1.2020 liegt dieser bei 9,35 € brutto. Zum 1.1.2021 wird der Min­dest­lohn je Zeit­stunde auf brutto 9,50 € ange­hoben und steigt dann in wei­teren Schritten zum 1.7.2021 auf brutto 9,60 €, zum 1.1.2022 auf brutto 9,82 € und…

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  • Betriebs­ver­ein­ba­rung – Inkraft­treten nicht abhängig von der Zustim­mung durch die Beleg­schaft

    Arbeit­geber und Betriebsrat können die Gel­tung einer Betriebs­ver­ein­ba­rung nicht davon abhängig machen, dass die betrof­fenen Arbeit­nehmer zustimmen. Zu dieser Ent­schei­dung kamen die Richter des Bun­des­ar­beits­ge­richts in ihrem Beschluss vom 28.7.2020. Sie führten dazu aus, dass die nor­ma­tive Wir­kung einer Betriebs­ver­ein­ba­rung nicht von einem Zustim­mungs­quorum der Beleg­schaft abhängig gemacht werden kann. Eine solche Rege­lung wider­spricht den…

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  • Aus­le­gung einer betrieb­li­chen Alters­ver­sor­gungs­re­ge­lung

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) am 22.9.2020 ent­schie­denen Fall war in einer Ver­sor­gungs­ord­nung u. a. Fol­gendes gere­gelt: Ver­sor­gungs­be­rech­tigt ist, wer in einem unbe­fris­teten Arbeits­ver­hältnis mit dem Unter­nehmen steht und das 55. Lebens­jahr bei Beginn des Arbeits­ver­hält­nisses noch nicht voll­endet hat. Nicht teil­nah­me­be­rech­tigt sind befristet Beschäf­tigte. Außerdem ist eine schrift­liche Ver­ein­ba­rung über die Ver­sor­gungs­zu­sage gefor­dert. Im…

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  • Frist­lose Kün­di­gung wegen sexu­eller Beläs­ti­gung am Arbeits­platz

    Leider kommt es in der Arbeits­welt z. B. beim Umgang mit Kol­le­ginnen und Kol­legen zu sexu­ellen Beläs­ti­gungen am Arbeits­platz. Das kann von anzüg­li­chen Bemer­kungen oder Beläs­ti­gungen über uner­wünschte sexua­li­sierte Berüh­rungen bis hin zu sexua­li­sierten kör­per­li­chen Über­griffen rei­chen. Nach dem All­ge­meinen Gleich­be­hand­lungs­ge­setz hat ein Arbeit­geber seine Mit­ar­beiter vor sexu­ellen Beläs­ti­gungen wirksam zu schützen. Im Falle einer…

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  • Gewer­be­miet­ver­trag – frist­lose Kün­di­gung wegen Erkran­kung

    Den Rich­tern des Ober­lan­des­ge­richt Ros­tock (OLG) lag am 9.7.2020 fol­gender Sach­ver­halt zur Ent­schei­dung vor: Der Mieter kün­digte im März 2017 einen geschlos­senen Gewer­be­raum-Miet­ver­trag auf­grund seiner schweren Erkran­kung. Diese würde ihm die Nut­zung der Miet­räume unmög­lich machen. Nach den Rege­lungen im Bür­ger­li­chen Gesetz­buch kann eine Ver­trags­partei das Miet­ver­hältnis aus wich­tigem Grund außer­or­dent­lich fristlos kün­digen. Ein wich­tiger…

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  • Recht auf Akten­ein­sicht bei Tes­ta­ment des Ex-Ehe­gatten

    In der Regel errichten Ehe­gatten ein gemein­schaft­li­ches Tes­ta­ment. Jetzt hatten die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Schleswig-Hol­stein (OLG) zu klären, ob ein geschie­dener Ehe­gatte einen Anspruch auf die Ein­sicht in ein neues Tes­ta­ment hat, wel­ches der Ex-Ehe­gatte mit dem neuen Ehe­partner ver­fasste. Sie bejahten das berech­tigte Inter­esse des Ex-Ehe­gatten, da es sich aus der Erben­stel­lung auf­grund des…

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  • Vor­sicht beim Betreten eines Geh-/Rad­weges als Fuß­gänger

    Das Ober­lan­des­ge­richt Celle hat in seiner Ent­schei­dung vom 20.11.2018 noch einmal betont, dass einen Fuß­gänger beim Über­schreiten eines Geh- und Rad­weges die­selben Sorg­falts­pflichten treffen wie beim Über­schreiten einer Fahr­bahn. Dazu gehört es, sich zu ver­ge­wis­sern, ob der Weg gefahrlos für sich und andere betreten werden kann.

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  • Moder­ni­sie­rung des Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setzes (WEG)

    Neben dem Bun­destag hat nun auch der Bun­desrat der Moder­ni­sie­rung des Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setzes zuge­stimmt. Hier kurz die wich­tigsten Punkte: Mieter haben künftig einen Anspruch darauf, dass Ver­mieter den Einbau einer Elektro-Lade­sta­tion sowie Maß­nahmen zur Bar­rie­re­redu­zie­rung und zum Ein­bruch­schutz auf Kosten der Mieter gestatten. Ein­zelne Woh­nungs­ei­gen­tümer können künftig ver­langen, dass sog. pri­vi­le­gierte Maß­nahmen von den Mit­ei­gen­tü­mern zu…

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  • Verbot von Kurz­zeit­ver­mie­tungen

    Für viele euro­päi­sche Städte werden über Online­platt­formen wie z. B. Airbnb pri­vate Woh­nungen für Kurz­zeit­ver­mie­tungen ange­boten. Für Woh­nungs­ei­gen­tümer ist die Ver­mie­tung für einen Kurz­auf­ent­halt i. d. R. lukra­tiver als eine lang­fris­tige Ver­mie­tung. Darauf haben einige Städte reagiert und sog. Zweck­ent­frem­dungs­ver­bote erlassen. Bei einem Ver­stoß gegen ein sol­ches Verbot kann ein Buß­geld fällig werden. Die Richter…

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  • Fort­ent­wick­lung des Sanie­rungs- und Insol­venz­rechts

    Der Ent­wurf des Gesetzes zur Fort­ent­wick­lung des Sanie­rungs- und Insol­venz­rechts sieht u. a. die Ein­füh­rung eines Rechts­rah­mens für Restruk­tu­rie­rungen vor, mit dem Insol­venzen abge­wendet werden können. Davon sollen ins­be­son­dere auch Unter­nehmen Gebrauch machen, die infolge der Corona-Pan­demie in finan­zi­elle Schwie­rig­keiten geraten sind. Hier die wich­tigsten Ände­rungen: Stär­kere Abgren­zung zwi­schen Über­schul­dung und dro­hender Zah­lungs­un­fä­hig­keit (Über­schul­dungs­prü­fung –…

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  • Keine Wer­bung auf Social-Media-Platt­formen mit über Gewinn­spiele gene­rierten Bewer­tungen

    Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt (OLG) hat mit seinem Urteil vom 20.8.2020 ent­schieden, dass eine Wer­bung mit Bewer­tungen auf Social-Media-Platt­formen, die als Gegen­leis­tung für die Teil­nahme an einem Gewinn­spiel abge­geben werden, unlauter ist. Es kann unter­stellt werden, dass durch eine Gewinn­spiel­aus­lo­bung eine erheb­liche Zahl an Bewer­tungen gene­riert wird. In dem ent­schie­denen Fall lobte ein Unter­nehmen über Face­book…

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  • Abmahn­miss­brauch – Gesetz zur Stär­kung des fairen Wett­be­werbs

    Der Deut­sche Bun­destag hat am 10.9.2020 den vom Bun­des­mi­nis­te­rium der Justiz und für Ver­brau­cher­schutz ein­ge­brachten Ent­wurf eines Gesetzes zur Stär­kung des fairen Wett­be­werbs beschlossen. Das Gesetz soll zur Ein­däm­mung des Abmahn­miss­brauchs führen. Davon sind ins­be­son­dere Selbst­stän­dige sowie klei­nere und mitt­lere Unter­nehmen betroffen. Das Gesetz betrifft u. a. fol­gende Kern­punkte: Ver­rin­ge­rung finan­zi­eller Anreize für Abmahner: Bei…

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  • Min­dest­lohn für Ein­satz in der umfas­senden häus­li­chen Betreuung

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Berlin (LAG) ent­schie­denen Fall wurde eine bul­ga­ri­sche Staats­an­ge­hö­rige auf Ver­mitt­lung einer deut­schen Agentur von ihrem in Bul­ga­rien ansäs­sigen Arbeit­geber nach Deutsch­land ent­sandt, um eine hilfs­be­dürf­tige 96-jäh­rige Dame zu betreuen. In dem Arbeits­ver­trag war eine Arbeits­zeit von 30 Std./Woche ver­ein­bart. In dem Betreu­ungs­ver­trag war eine umfas­sende Betreuung mit Kör­per­pflege, Hilfe beim Essen,…

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  • Fal­sche Angaben beim Ver­si­che­rungs­ver­trag

    Beant­wortet ein Ver­si­che­rungs­nehmer beim Ver­trags­schluss Fragen zum Gesund­heits­zu­stand bewusst wahr­heits­widrig, kann die Ver­si­che­rung vom Ver­trag zurück­treten. Diesem Beschluss des Ober­lan­des­ge­richts Braun­schweig (OLG) lag fol­gender Sach­ver­halt zugrunde: Ein Vater hatte im Jahr 2011 für seine damals 15-jäh­rige Tochter eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung abge­schlossen. Die Frage nach Vor­er­kran­kungen im Ver­si­che­rungs­for­mular hatte der Vater mit „nein” beant­wortet, obwohl die Tochter…

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  • Ände­rungen eines Tes­ta­ments bedürfen immer der Unter­schrift

    Ände­rungen eines Tes­ta­ments können grund­sätz­lich auch auf der Kopie des eigen­händig geschrie­benen und unter­schrie­benen Tes­ta­ments vor­ge­nommen werden. Vor­aus­set­zung ist dabei aller­dings, dass auch die Ände­rungen mit einer Unter­schrift des Erb­las­sers ver­sehen sind. Eine Erb­las­serin ver­fasste hand­schrift­lich ein Tes­ta­ment. Das Ori­ginal wurde in einem Bank­schließ­fach depo­niert und Kopien ver­wahrte sie in ihrer Woh­nung. Auf einer der…

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  • Ver­kürztes Rest­schuld­be­frei­ungs­ver­fahren von der Bun­des­re­gie­rung beschlossen

    Mit dem am 1.7.2020 von der Bun­des­re­gie­rung beschlos­senen Gesetz­ent­wurf sollen die Richt­li­ni­en­vor­gaben zur Rest­schuld­be­freiung umge­setzt werden. Nach­fol­gend die wich­tigsten Punkte im Über­blick: Das Ver­fahren soll im Regel­fall von 6 Jahren auf 3 Jahre ver­kürzt werden. Die Rege­lungen gelten nicht nur für unter­neh­me­risch tätige Schuldner, son­dern auch für Ver­brau­cher. Die Til­gung der Ver­bind­lich­keiten in einer bestimmten Höhe ist…

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