Kategorie: Aktuelles

  • Miet­ver­trag – indi­vi­du­elle Ver­trags­ab­reden haben Vor­rang vor All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen

    Eine in einem Miet­ver­trag über Gewer­be­räume ent­hal­tene sog. dop­pelte Schrift­form­klausel kann im Falle ihrer for­mu­lar­mä­ßigen Ver­ein­ba­rung wegen des Vor­rangs der Indi­vi­du­al­ver­ein­ba­rung eine münd­liche oder auch kon­klu­dente Ände­rung der Ver­trags­ab­reden nicht aus­schließen. Den Vor­rang gegen­über All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen haben indi­vi­du­elle Ver­trags­ab­reden ohne Rück­sicht auf die Form, in der sie getroffen worden sind, und somit auch wenn sie…

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  • Grobe Belei­di­gung recht­fer­tigt frist­lose Kün­di­gung

    Grund­sätz­lich kann ein Arbeits­ver­hältnis aus wich­tigem Grund ohne Ein­hal­tung einer Kün­di­gungs­frist gekün­digt werden, wenn Tat­sa­chen vor­liegen, auf­grund derer dem Kün­di­genden unter Berück­sich­ti­gung aller Umstände des Ein­zel­falles und unter Abwä­gung der Inter­essen beider Ver­trags­teile die Fort­set­zung des Arbeits­ver­hält­nisses bis zum Ablauf der Kün­di­gungs­frist nicht zuge­mutet werden kann. Grobe Belei­di­gungen können eine frist­lose Kün­di­gung recht­fer­tigen. Die straf­recht­liche…

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  • Ver­ken­nung eines akuten medi­zi­ni­schen Not­falls im Rahmen eines Haus­not­ruf­ver­trags

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) am 11.5.2017 ent­schie­denen Fall schloss ein Mann mit einem Unter­nehmen einen „Dienst­leis­tungs­ver­trag zur Teil­nahme am Haus­notruf” ab. Der Ver­trag lautet u. a. wie folgt: „Das Haus­not­ruf­gerät wird an eine ständig besetzte Zen­trale ange­schlossen. Von dieser Zen­trale wird im Fall eines Not­rufs unver­züg­lich eine ange­mes­sene Hil­fe­leis­tung ver­mit­telt (z. B. durch ver­ein­barte…

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  • Anmel­de­pflicht von Bar­mittel bei Ein­reise bzw. Aus­reise aus der EU

    Jede natür­liche Person, die in die EU ein­reist oder aus ihr aus­reist, unter­liegt der Anmel­de­pflicht, wenn sie Bar­mittel in Höhe von 10.000 € oder mehr bei sich führt. Der Euro­päi­sche Gerichtshof (EuGH) hatte zu ent­scheiden, ob die Anmel­de­pflicht auch besteht, wenn ein Rei­sender auf dem Weg von einem Nicht-EU-Staat in einen anderen Nicht-EU-Staat in der…

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  • Zweites Büro­kra­tie­ent­las­tungs­geset ver­ab­schiedet

    Am 12.5.2017 ver­ab­schie­dete der Bun­desrat das „Gesetz zur Ent­las­tung ins­be­son­dere der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft von Büro­kratie” (Zweites Büro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz). Damit sollen Erleich­te­rungen für die Wirt­schaft geschaffen werden. Zu den wich­tigsten Neu­re­ge­lungen zählen: Lie­fer­scheine: Die Auf­be­wah­rungs­frist bei emp­fan­genen Lie­fer­scheinen endet mit dem Erhalt der Rech­nung bzw. für abge­sandte Lie­fer­scheine mit dem Ver­sand der Rech­nung. Dies gilt jedoch dann…

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  • Aner­ken­nung des „häus­li­chen Arbeits­zim­mers” eines Selbst­stän­digen

    Grund­sätz­lich besteht ein Abzugs­verbot für Auf­wen­dungen für ein häus­li­ches Arbeits­zimmer. Das gilt u. a. jedoch nicht, wenn für die betrieb­liche oder beruf­liche Tätig­keit kein anderer Arbeits­platz zur Ver­fü­gung steht. In seiner Ent­schei­dung vom 22.2.2017 stellt der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) klar, dass bei einem Selbst­stän­digen nicht jeder Schreib­tisch­ar­beits­platz in seinen Betriebs­räumen zwangs­läufig einen sol­chen zumut­baren „anderen Arbeits­platz”…

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  • Feri­en­jobs als „kurz­fris­tige” Mini­jobs

    „Kurz­fris­tige Mini­jobs” sind begehrt bei Arbeit­neh­mern, ins­be­son­dere auch bei Feri­en­job­bern und deren Arbeit­ge­bern. Sie sind nicht – wie die regu­lären Mini­jobs – auf 450 € im Monat begrenzt; auf den Ver­dienst kommt es bei einem kurz­fris­tigen Minijob nicht an. Sie sind in der Kranken‑, Pflege‑, Renten- und Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung ver­si­che­rungs- und bei­trags­frei. Arbeit­geber und Aus­hilfen zahlen…

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  • Ein­künf­te­er­zie­lungs­ab­sicht bei Feri­en­woh­nungen

    Erneut musste sich der Bun­des­fi­nanzhof mit der Ein­künf­te­er­zie­lungs­ab­sicht und der damit ver­bun­denen Gel­tend­ma­chung von Wer­bungs­kosten bei Feri­en­woh­nungen aus­ein­an­der­setzen. Dazu stellt er in seinem Beschluss vom 9.3.2017 noch einmal klar, dass bei einer „Feri­en­woh­nung” grund­sätz­lich und typi­sie­rend von der Absicht des Steu­er­pflich­tigen aus­zu­gehen ist, einen Ein­nah­men­über­schuss zu erwirt­schaften, wenn sie aus­schließ­lich an Feri­en­gäste ver­mietet und in…

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  • Ver­lust­aus­gleich bei abgel­tend besteu­erten nega­tiven Kapi­tal­ein­künften

    Nach Ein­füh­rung der Abgel­tung­s­teuer fallen Kapi­tal­ein­künfte grund­sätz­lich unter den geson­derten Steu­er­tarif in Höhe von 25 %. Ver­luste aus Kapi­tal­ver­mögen dürfen nicht mit anderen Ein­kunfts­arten aus­ge­gli­chen werden. In seiner Ent­schei­dung vom 30.11.2016 legt der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) nun­mehr fest, dass eine Ver­rech­nung nega­tiver Kapi­tal­ein­künfte, die unter die Abgel­tung­s­teuer fallen, mit posi­tiven Kapi­tal­ein­künften, die dem Regel­tarif unter­liegen, mög­lich…

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  • Anwen­dung der Abgel­tungs­steuer bei mit­tel­barer Betei­li­gung an einer GmbH

    Zinsen aus dem Dar­lehen eines „mit­tel­baren Gesell­schaf­ters” an eine Kapi­tal­ge­sell­schaft können dem geson­derten Steu­er­tarif – also der Abgel­tungs­steuer mit 25 % – unter­liegen. Zu diesem Ent­schluss kommt der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) in seiner Ent­schei­dung vom 20.10.2016. Im Urteils­fall ver­äu­ßerten Steu­er­pflich­tige an eine Kapi­tal­ge­sell­schaft, an der sie nicht unmit­telbar betei­ligt waren (Enkel­ge­sell­schaft), ein Grund­stück. Die Kauf­preis­for­de­rung wurde…

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  • Ein­heit­li­cher Erwerbs­ge­gen­stand bei der Grund­er­werb­steuer

    Die Finanz­be­hörde kann nach einer Ent­schei­dung des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) vom 25.1.2017 im Wege der Ände­rung der ursprüng­li­chen Steu­er­fest­set­zung die Bau­er­rich­tungs­kosten zusätz­lich zu den Kosten des Grund­stücks­er­werbs mit Grund­er­werb­steuer belasten, wenn ein Bau­er­rich­tungs­ver­trag zeit­lich nach dem Grund­stücks­kauf­ver­trag und nach der Fest­set­zung der Grund­er­werb­steuer geschlossen wird. In dem vom BFH ent­schie­denen Fall erwarb ein Steu­er­pflich­tiger ein Grund­stück,…

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  • Fäl­lig­keits­ter­mine – Juni 2017

    Umsatz­steuer (mtl.), Lohn- u. Kir­chen­lohn­steuer, Soli.-Zuschlag (mtl.) Einkommen‑, Kirchen‑, Kör­per­schaft­steuer, Soli-Zuschlag: 12.6.2017 Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­träge: 28.6.2017

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  • Ver­zugs­zins /​ Basis­zins

    Ver­zugs­zins­satz ab 1.1.2002: (§ 288 BGB) Rechts­ge­schäfte mit Ver­brau­chern: Basis­zins­satz + 5-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen bis 28.7.2014): Basis­zins­satz + 8-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen ab 29.7.2014): Basis­zins­satz + 9-%-Punktezzgl. 40 € Pau­schale Basis­zins­satz nach § 247 Abs. 1 BGB maß­geb­lich für die Berech­nung von Ver­zugs­zinsen seit 01.07.2016 = – 0,88 % 01.01.2016 – 30.06.2016 –…

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  • Ver­brau­cher­preis­index

    Ver­brau­cher­preis­index (2010 = 100) 2017 Januar 108,1           Februar 108,8           März 109,0           April 109,0           Mai             Juni             Juli             August…

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  • Keine Haf­tung bei nicht auto­ri­sierter Nut­zung des Tele­fon­an­schlusses für ein „Pay by Call-Ver­fahren”

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall machte ein Unter­nehmen gegen die Inha­berin eines Fest­netz­te­le­fon­an­schlusses einen Ent­gelt­an­spruch für die Nut­zung im Rahmen des „Pay by Call-Ver­fah­rens” über eine Pre­mi­um­diens­te­nummer (0900) gel­tend. Die ent­spre­chenden ins­ge­samt 21 Anrufe wurden von dem damals 13-jäh­rigen Sohn der Frau getä­tigt. Das Kind nahm an einem zunächst kos­ten­losen Com­pu­ter­spiel teil, in…

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  • Infor­ma­ti­ons­pflichten eines Preis­ver­gleichs­por­tals im Internet über Pro­vi­si­ons­zah­lungen

    Nach dem Gesetz gegen den unlau­teren Wett­be­werb (UWG) han­delt unlauter, wer im kon­kreten Fall unter Berück­sich­ti­gung aller Umstände dem Ver­brau­cher eine wesent­liche Infor­ma­tion vor­ent­hält, die der Ver­brau­cher je nach den Umständen benö­tigt, um eine infor­mierte geschäft­liche Ent­schei­dung zu treffen, und deren Vor­ent­halten geeignet ist, den Ver­brau­cher zu einer geschäft­li­chen Ent­schei­dung zu ver­an­lassen, die er andern­falls…

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  • „Kon­to­ge­bühr” bei Gewäh­rung eines Bau­spar­dar­le­hens

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hat mit seinem Urteil vom 9.5.2017 ent­schieden, dass eine vor­for­mu­lierte Bestim­mung über eine bei Gewäh­rung eines Bau­spar­dar­le­hens vom Ver­brau­cher in der Dar­le­hens­phase zu zah­lende "Kontogebühr" unwirksam ist. Die BGH-Richter führten aus, dass die Erhe­bung einer "Kontogebühr" in der Dar­le­hens-phase eine soge­nannte Preis­ne­ben­ab­rede dar­stellt. In der Dar­le­hens­phase ist mit den Tätig­keiten der "bauspartechnische[n]…

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  • Pau­schale Ent­gelte für gedul­dete Über­zie­hungen

    Der Bun­des­ge­richtshof hat am 25.10.2016 in zwei Ver­fahren ent­schieden, dass vor­for­mu­lierte Bestim­mungen über ein pau­schales „Min­dest­ent­gelt” für gedul­dete Über­zie­hungen zwi­schen einem Kre­dit­in­stitut und einem Ver­brau­cher unwirksam sind. Es han­delt sich um Preis­ne­ben­ab­reden, die einer Inhalts­kon­trolle unter­liegen. Denn in den Fällen, in denen das Min­dest­ent­gelt erhoben wird, wird unab­hängig von der Lauf­zeit des Dar­le­hens ein Bear­bei­tungs­auf­wand…

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  • „Gesamt­preis” muss aus­ge­zeichnet werden

    In Geschäfts­räumen prä­sen­tierte Aus­stel­lungs­stücke müssen mit dem Gesamt­preis aus­ge­zeichnet werden. Die Angabe eines Teil­preises genügt auch dann nicht, wenn der Kunde auf der Rück­seite des Preis­schildes wei­tere Infor­ma­tionen erhält, mit denen er den Gesamt­preis errechnen kann. Diesem Urteil des Ober­lan­des­ge­richts Hamm (OLG) lag der nach­fol­gende Sach­ver­halt zugrunde: Ein Möbel­haus bot in seiner Aus­stel­lung eine Leder­run­decke…

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  • Keine Preis­an­ga­be­pflicht für Waren im Schau­fenster

    Nach der Preis­an­ga­ben­ver­ord­nung sind Waren, die in Schau­fens­tern, Schau­kästen, inner­halb oder außer­halb des Ver­kaufs­raumes auf Ver­kaufs­ständen oder in sons­tiger Weise sichtbar aus­ge­stellt werden, und Waren, die vom Ver­brau­cher unmit­telbar ent­nommen werden können, durch Preis­schilder oder Beschrif­tung der Ware aus­zu­zeichnen. Die Preise sind ein­schließ­lich der Umsatz­steuer und sons­tiger Preis­be­stand­teile, die zu zahlen sind, anzu­geben (Gesamt­preise). Der…

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  • Kün­di­gung des Arbeits­ver­hält­nisses – Ein­zie­hung eines Geschäfts­an­teils

    Eine Sat­zungs­be­stim­mung, nach der die Ein­zie­hung eines GmbH-Gesell­schafts­an­teils, der maß­geb­lich im Hin­blick auf die part­ner­schaft­liche Mit­ar­beit des Gesell­schaf­ters in der Gesell­schaft (hier: einer Unter­neh­mens­be­ra­tungs­ge­sell­schaft) ein­ge­räumt wurde, an die Been­di­gung der Mit­ar­beit geknüpft ist, ist grund­sätz­lich wirksam. Eine Sat­zungs­be­stim­mung, wonach im Falle eines Streits über die Wirk­sam­keit der Kün­di­gung des Ver­trags­ver­hält­nisses zwi­schen dem Gesell­schafter und der…

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  • Gesell­schafts­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­verbot bei Betei­li­gung an Kon­kur­renz­ge­sell­schaft

    Grund­sätz­lich können Wett­be­werbs­ver­bote für Gesell­schafter einer GmbH ohne Wei­teres in der Sat­zung einer Gesell­schaft ver­ein­bart werden. Zum anderen müssen sich gesell­schafts­ver­trag­liche Wett­be­werbs­ver­bote am Grund­ge­setz messen lassen, weil sie regel­mäßig die grund­ge­setz­lich geschützte Berufs­aus­übungs­frei­heit des betrof­fenen Gesell­schaf­ters berühren. Eine gesell­schafts­ver­trag­liche Rege­lung oder eine Rege­lung im Anstel­lungs­ver­trag, die ein Wett­be­werbs­verbot des Gesell­schafter-Geschäfts­füh­rers vor­sieht, erfasst ihrem recht­lich unbe­denk­li­chen…

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  • Lea­sing­son­der­zah­lung im Rahmen der Ein­nah­men­über­schuss-Rech­nung

    Lea­sing­son­der­zah­lungen stellen vor­aus­ge­zahlte Nut­zungs­ent­gelte dar. Im Falle der Gewinn­ermitt­lung durch Ein­nahmen-Über­schuss-Rech­nung (nach § 4 Abs. 3 EStG) kann der Steu­er­pflich­tige bei betrieb­li­cher Nut­zung des Lea­sing­ge­gen­stands eine Lea­sing­son­der­zah­lung im Zeit­punkt der Zah­lung in voller Höhe als Betriebs­aus­gabe abziehen. Ledig­lich eine Ver­trags­lauf­zeit von mehr als 5 Jahren würde hiervon abwei­chend eine gleich­mä­ßige Ver­tei­lung erfor­dern. Ins­be­son­dere beim Kraft­fahr­zeug-Lea­sing sind Nut­zungs­än­de­rungen in…

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