Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Refle­xionen einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Braun­schweig ent­schie­denen Fall waren auf einem Haus­dach in Rich­tung des Wohn­hauses des Nach­barn Paneele einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage mon­tiert. Der Nachbar gab an, dass er durch die Refle­xion der Son­nen­ein­strah­lung auf die Paneele in Teilen seines Hauses in unzu­mut­barer Weise geblendet würde. Damit wären die tech­ni­schen Normen und Regel­werke, die vor­geben würden, wie…

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  • Dul­dung und Ankün­di­gung von Bau­maß­nahmen am Miet­ob­jekt

    Wer Woh­nungs­ei­gentum gebraucht, ohne Woh­nungs­ei­gen­tümer zu sein, hat gegen­über der Gemein­schaft der Woh­nungs­ei­gen­tümer und anderen Woh­nungs­ei­gen­tü­mern zu dulden: • die Erhal­tung des gemein­schaft­li­chen Eigen­tums und des Son­der­ei­gen­tums, die ihm recht­zeitig ange­kün­digt wurde; • Maß­nahmen, die über die Erhal­tung hin­aus­gehen, die spä­tes­tens 3 Monate vor dem Beginn in Text­form ange­kün­digt wurden. Der Begriff „recht­zeitig“ ist jedoch nicht…

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  • Ver­wir­kung des Cour­ta­ge­an­spruchs eines Mak­lers

    In einem Ver­fahren wegen Mak­ler­cour­tage hatte sich das Ober­lan­des­ge­richt Hamm (OLG) unter anderem mit der Ver­wir­kung des Zah­lungs­an­spruchs des Mak­lers zu beschäf­tigen. Werden wich­tige, dem Makler bekannte Infor­ma­tionen zurück­ge­halten, kann der Zah­lungs­an­spruch des Mak­lers ent­fallen. Weiß der Makler von der „Ver­mül­lung“ einer Miet­woh­nung, muss er hier­über infor­mieren. Die Richter führten aus, dass die „Ver­mül­lung“ einer…

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  • Haf­tung bei Unfall beim Über­holen einer Kolonne

    Das Ober­lan­des­ge­richt Celle (OLG) hatte in einem Fall zu ent­scheiden, in dem ein Motor­rad­fahrer eine Fahr­zeug­ko­lonne von 9– 10 Fahr­zeugen über­holte, an deren Spitze ein Lkw fuhr. Dabei kam es zu einem Zusam­men­stoß mit einem aus der Kolonne nach links abbie­genden Pkws. Der Motor­rad­fahrer erlitt erheb­liche Ver­let­zungen und dau­er­hafte Gesund­heits­schäden. Die Richter des OLG ent­schieden,…

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  • Nach­weis­ge­setz – Ände­rungen seit dem 1.8.2022

    In Deutsch­land ist im sog. Nach­weis­ge­setz gere­gelt, wel­chen Infor­ma­tions- und Doku­men­ta­ti­ons­pflichten Arbeit­geber nach­kommen müssen. Zum 1.8.2022 kamen einige Ergän­zungen hinzu und die neue Fas­sung gilt ab diesem Zeit­punkt für alle Neu­ein­stel­lungen. Zusätz­lich sind nun fol­gende Punkte schrift­lich zu doku­men­tieren: jeweils getrennte Angaben zu den unter­schied­li­chen Bestand­teilen des Arbeits­ent­gelts (Zusam­men­set­zung und Höhe sowie Über­stun­den­ver­gü­tungen, Zuschläge, Zulagen,…

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  • Corona-Son­der­re­ge­lung: tele­fo­ni­sche Krank­schrei­bung

    Ange­sichts der stei­genden Infek­ti­ons­zahlen hat der Gemein­same Bun­des­aus­schuss (G‑BA) die Corona-Son­der­re­ge­lung für eine tele­fo­ni­sche Krank­schrei­bung wieder akti­viert. Diese gilt vor­erst befristet bis 30.11.2022. Auf­grund dieser Son­der­re­ge­lung können Ver­si­cherte, die an leichten Atem­wegs­er­kran­kungen leiden, tele­fo­nisch bis zu 7 Tage krank­ge­schrieben werden. Dabei müssen sich die Ärzte durch eine ein­ge­hende tele­fo­ni­sche Befra­gung per­sön­lich vom Zustand des Pati­enten über­zeugen.…

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  • Keine gesetz­liche Rege­lung zur Heiz­pe­riode

    Gerade jetzt bei den stei­genden Ener­gie­kosten stellt sich die Frage: Gibt es eine gesetz­liche Rege­lung zur Heiz­pe­riode? Die Ant­wort lautet nein. Der Zeit­raum vom 1.10. bis zum 30.4. hat sich jedoch auch in der Recht­spre­chung als Heiz­pe­riode durch­ge­setzt. Wäh­rend dieser Zeit ist die ein­wand­freie Funk­tion der Hei­zungs­an­lage sicher­zu­stellen. Abwei­chungen sind aller­dings je nach Region und…

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  • Vor­kaufs­recht des Mie­ters

    Bei der Umwand­lung einer Immo­bilie in Woh­nungs­ei­gentum muss der Eigen­tümer dem der­zei­tigen Mieter die Mög­lich­keit geben, die Miet­woh­nung zu kaufen, bevor es ein Dritter tut (Vor­kaufs­recht). Die in einem Kauf­ver­trag über eine mit einem Vor­kaufs­recht des Mie­ters belas­tete Eigen­tums­woh­nung zwi­schen dem Vor­kaufs­ver­pflich­teten (Ver­käufer) und dem Dritten (Erst­käufer) getrof­fene Abrede, wonach der Vor­kaufs­be­rech­tigte (Mieter) einen höheren…

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  • Keine voll­stän­dige Pri­vat­sphäre bei Getrennt­leben

    In einem von den Rich­tern des Ober­lan­des­ge­richts Bam­berg am 1.4.2022 ent­schie­denen Fall lebte ein Ehe­paar getrennt in der Ehe­woh­nung (200 m² Wohn­fläche und 1.800 m² Grund­stück).  Die Frau bean­tragte nach drei Monaten die Zuwei­sung der Woh­nung zur allei­nigen Nut­zung, da sie das Zusam­men­leben mit ihrem Mann inner­halb eines Hauses für unzu­mutbar hielt. Sie ver­langte eine…

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  • Stief­kind­ad­op­tion

    Grund­sätz­lich kann eine Adop­tion aus­ge­spro­chen werden, wenn dies dem Wohl des Kindes dient und zu erwarten ist, dass zwi­schen dem Anneh­menden und dem Kind ein Eltern-Kind-Ver­hältnis ent­steht. Vor allem bei der Stief­kind­ad­op­tion ist das schüt­zens­werte Inter­esse des Kindes an der Auf­recht­erhal­tung der fami­liären Bande zu seinem leib­li­chen anderen Eltern­teil zu beachten, wenn dieses Band infolge…

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  • Form- und frist­ge­rechte Anfech­tung einer Erb­aus­schla­gung

    Die form­ge­rechte Anfech­tungs­er­klä­rung bezüg­lich einer vor­aus­ge­gan­genen Erb­aus­schla­gung erfor­dert bei Abgabe der Erklä­rung in öffent­lich beglau­bigter Form den Ein­gang der Ori­gi­nal­ur­kunde beim Nach­lass­ge­richt. Die Über­mitt­lung der als Papier­ur­kunde erstellten nota­riell beglau­bigten Anfech­tungs­er­klä­rung in Gestalt einer pdf-Datei über das beson­dere elek­tro­ni­sche Anwalts­post­fach an das Nach­lass­ge­richt reicht zur Wah­rung der erfor­der­li­chen Form für eine wirk­same Anfech­tung der Erb­aus­schla­gung…

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  • Hälf­tige Haf­tung bei Unfall auf einem Park­platz

    Auf Fahr­gassen eines Park­platzes, die vor­rangig der Park­platz­suche dienen und nicht dem flie­ßenden Ver­kehr, gilt nicht die Vor­fahrts­regel „rechts vor links“. Die Fahrer sind viel­mehr ver­pflichtet, defensiv zu fahren und die Ver­stän­di­gung mit dem anderen Fahrer zu suchen. Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main (OLG) hat mit seiner Ent­schei­dung vom 22.6.2022 eine hälf­tige Haf­tungs­quote für die…

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  • Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten­ge­setz zum 1.1.2023

    Das Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten­ge­setz tritt zum 1.1.2023 in Kraft und gilt für in Deutsch­land ansäs­sige Unter­nehmen ab einer Größe von 3.000 Mit­ar­bei­tern (ab 1.1.2024: 1.000 Mit­ar­beiter). Diese werden dazu ver­pflichtet, ihrer men­schen­recht­li­chen Ver­ant­wor­tung und Sorg­falts­pflicht in ihren Lie­fer­ketten besser nach­zu­kommen. Zu den Sorg­falts­pflichten der Unter­nehmen zählen: Ein­rich­tung eines Risi­ko­ma­nage­ments und Durch­füh­rung einer Risi­ko­ana­lyse Ver­ab­schie­dung einer Grund­satz­er­klä­rung der…

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  • Kein Schmer­zens­geld für Qua­ran­täne

    In den letzten beiden Jahren wurde viel­fach Qua­ran­täne für Bürger ange­ordnet, die Kon­takt zu Coro­na­in­fi­zierten Per­sonen hatten, auch wenn bei ihnen selbst keine Krank­heits­sym­ptome vor­lagen. In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) am 30.3.2022 ent­schie­denen Fall hatte ein Land­kreis zunächst für eine Mutter, deren unmit­tel­bare Arbeits­kol­legin ein posi­tives PCR-Test­ergebnis erhalten hatte, Qua­ran­täne ange­ordnet, nach einem posi­tiven…

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  • Keine Kür­zung des Heim­ent­gelts bei coro­nabe­dingten Besuchs- und Aus­gangs­be­schrän­kungen

    Der Bun­des­ge­richtshof hat am 28.4.2022 über die Frage ent­schieden, ob Bewohner einer sta­tio­nären Pfle­ge­ein­rich­tung wegen Besuchs- und Aus­gangs­be­schrän­kungen, die im Rahmen der Bekämp­fung der COVID-19-Pan­demie hoheit­lich ange­ordnet wurden, zu einer Kür­zung des Heim­ent­gelts berech­tigt sind. Nach dem Wohn- und Betreu­ungs­ver­trags­ge­setz in Ver­bin­dung mit dem Pfle­ge­ver­trag war die Ein­rich­tung ver­pflichtet, dem Ver­trags­partner (Heim­be­wohner) ein bestimmtes Zimmer…

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  • Kein Wett­be­werbs­verbot von Gesell­schaf­tern einer GbR

    Grund­sätz­lich unter­liegen Gesell­schafter von Per­so­nen­han­dels­ge­sell­schaften (GmbH & Co. KG, oHG, KG) sowie Partner einer Part­ner­schafts­ge­sell­schaft einem gesetz­li­chen Wett­be­werbs­verbot. Es bedarf dazu keiner wei­teren ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung. Dieses all­ge­meine Verbot für Gesell­schafter einer OHG, mit der Gesell­schaft in Wett­be­werb zu treten, gilt aller­dings nicht für die Gesell­schafter einer GbR, ent­schieden die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Mün­chen (OLG). Das OLG…

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  • Ent­gelt bei vom Arbeit­geber ange­ord­neter Qua­ran­täne

    Ein Arbeit­geber kann zum Schutz seiner Beschäf­tigten vor einer Infek­tion mit dem Corona-Virus die Art und Weise der Arbeits­er­brin­gung regeln, und zwar auch mit der Folge, dass der­je­nige Arbeit­nehmer, der nicht bereit ist, seine Arbeits­leis­tung ent­spre­chend der Fest­le­gung zu erbringen, mit­telbar seinen Ent­gelt­an­spruch ver­liert. In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Berlin-Bran­den­burg ent­schie­denen Fall hatte ein Arbeit­geber über…

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  • Ver­hal­tens­be­dingte Kün­di­gung bei Arbeits­zeit­be­trug

    Ein Arbeits­zeit­be­trug, bei dem ein Mit­ar­beiter vor­täuscht, für einen näher genannten Zeit­raum seine Arbeits­leis­tung erbracht zu haben, obwohl dies nicht oder nicht in vollem Umfang der Fall ist, stellt eine beson­ders schwer­wie­gende Pflicht­ver­let­zung dar und erfüllt an sich den Tat­be­stand des wich­tigen Grundes zur außer­or­dent­li­chen Kün­di­gung. Das­selbe gilt für den Ver­stoß eines Arbeit­neh­mers gegen seine…

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  • Stei­gender Ver­brau­cher­preis­index bei Index­miet­ver­trag

    In einem Miet­ver­trag können die Ver­trags­par­teien schrift­lich ver­ein­baren, dass die Miete durch den vom Sta­tis­ti­schen Bun­desamt ermit­telten Preis­index für die Lebens­hal­tung aller pri­vaten Haus­halte in Deutsch­land bestimmt wird (Index­miete). Die der­zei­tige Ent­wick­lung der Infla­ti­ons­rate wirkt sich deut­lich auf Index­miet­ver­träge aus und Miet­erhö­hungen sind die Folge. Die Miet­erhö­hung auf­grund des stei­genden Preis­index muss in Text­form (z.…

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  • Umlage von Über­wa­chungs­kosten auf Gewer­be­raum­mieter

    In einem vom Kam­mer­ge­richt Berlin (KG) am 2.5.2022 ent­schie­denen Fall war in einem Gewer­be­raum­miet­ver­trag die Umlage der Kosten für die 24-Stunden-Bewa­chung des Gebäudes auf die Mieter ver­ein­bart. Eine Mie­terin hielt dies jedoch für unzu­lässig und ver­langte die Rück­zah­lung von Betriebs­kosten für die Jahre 2014 – 2016 in Höhe von ca. 73.000 €. Die Richter des…

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  • Unter­halts­pflicht bei mehr­stu­figer Aus­bil­dung

    Kinder haben grund­sätz­lich nur Anspruch auf eine Aus­bil­dung, nicht auf meh­rere. Haben Eltern die ihnen oblie­gende Pflicht, ihrem Kind eine ange­mes­sene Aus­bil­dung zu gewähren, erfüllt und hat es den übli­chen Abschluss seiner Aus­bil­dung erlangt, sind sie ihrer Unter­halts­pflicht in aus­rei­chender Weise nach­ge­kommen. Sie sind unter diesen Umständen grund­sätz­lich nicht ver­pflichtet, noch eine wei­tere zweite Aus­bil­dung…

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  • Gebot der Rück­sicht­nahme bei beid­sei­tiger Fahr­bahn­ver­en­gung

    Bei einer beid­sei­tigen Fahr­bahn­ver­en­gung gilt das Gebot der wech­sel­sei­tigen Rück­sicht­nahme. Fahren zwei Fahr­zeuge gleichauf auf die Eng­stelle zu, ergibt sich auch kein regel­hafter Vor­tritt des rechts fah­renden. Die Situa­tion einer Kreu­zung oder Ein­mün­dung, in der der­je­nige Vor­fahrt hat, der von rechts kommt, ist nicht ver­gleichbar. In diesem vom Bun­des­ge­richtshof am 8.3.2022 ent­schie­denen Fall befuhr eine…

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  • Brand­schaden durch ein­ge­schal­tete Herd­platte

    Das Ober­lan­des­ge­richt Bremen hatte in einem Fall zu ent­scheiden, in dem eine Ver­si­che­rungs­neh­merin Leis­tungen aus der Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung nach einem Brand­schaden in ihrem – selbst­be­wohnten – Wohn­haus begehrte. Ursäch­lich für den Brand war, dass die Frau – kurz bevor sie das Haus ver­ließ – den Elek­tro­herd nicht aus­schal­tete, son­dern ver­se­hent­lich den Dreh­knopf einer anderen Herd­platte betä­tigte…

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