Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Fuß­gänger haben Vor­rang vor Elek­tro­kleinst­fahr­zeugen

    Auf einem kom­bi­nierten Fuß- und Radweg haben Fuß­gänger gegen­über Elek­tro­kleinst­fahr­zeugen (hier: Segway) abso­luten Vor­rang. Der Fuß­gänger muss des­halb dort nicht fort­wäh­rend nach Fahr­zeugen Aus­schau halten, um ihnen aus­wei­chen zu können. Viel­mehr haben die Fahrer ihre Fahr­weise und Fahr­ge­schwin­dig­keit so anzu­passen, dass es nicht zu einer Behin­de­rung oder Gefähr­dung des Fuß­gän­gers kommt. Hierzu gehört es auch,…

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  • Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz

    Um den Fach­kräf­te­mangel in Deutsch­land zu lin­dern, tritt am 1.3.2020 das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz in Kraft. Mit dem Gesetz wird der Arbeits­markt für Fach­kräfte aus Staaten außer­halb der Euro­päi­schen Union voll­ständig geöffnet. Künftig können auch Fach­kräfte mit einer aus­län­di­schen beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tion in allen Berufen ein Visum oder einen Auf­ent­halts­titel zur Beschäf­ti­gung erhalten. Die Beschrän­kung auf Eng­pass­be­rufe ent­fällt.…

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  • Rück­kehr zur Meis­ter­pflicht

    Der Bun­desrat hat in seiner Sit­zung vom 20.12.2019 das vom Bun­destag beschlos­sene „Vierte Gesetz zur Ände­rung der Hand­werks­ord­nung und anderer hand­werks­recht­li­cher Vor­schriften” gebil­ligt. Danach soll in zwölf der­zeit zulas­sungs­freien Hand­werken künftig die Meis­ter­pflicht wieder gelten. Es geht um diese zwölf Berufe: Fliesen‑, Platten- und Mosa­i­k­leger, Beton­stein- und Ter­razzo­her­steller, Est­rich­leger, Behälter- und Appa­ra­te­bauer, Par­kett­leger, Roll­laden- und…

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  • Ent­gelt­fort­zah­lung im Krank­heits­fall – zweite Erkran­kung

    Der gesetz­liche Anspruch auf Ent­gelt­fort­zah­lung im Krank­heits­fall ist auch dann auf die Dauer von sechs Wochen beschränkt, wenn wäh­rend bestehender Arbeits­un­fä­hig­keit eine neue, auf einem anderen Grund­leiden beru­hende Krank­heit auf­tritt, die eben­falls Arbeits­un­fä­hig­keit zur Folge hat. Ein neuer Ent­gelt­fort­zah­lungs­an­spruch ent­steht nur, wenn die erste krank­heits­be­dingte Arbeits­ver­hin­de­rung bereits zu dem Zeit­punkt beendet war, zu dem die…

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  • Alters­teil­zeit – kein Urlaubs­an­spruch für Frei­stel­lungs­phase

    Nach Been­di­gung eines Alters­teil­zeit­ar­beits­ver­hält­nisses im Block­mo­dell besteht kein Anspruch auf Abgel­tung von Urlaub für die sog. Frei­stel­lungs­phase. Das ent­schieden die Richter des Bun­des­ar­beits­ge­richts in ihrem Urteil vom 24.9.2019. Zur Ent­schei­dung lag den Rich­tern der nach­fol­gende Sach­ver­halt vor: Ein Arbeit­nehmer war im Rahmen eines Voll­zeit­ar­beits­ver­hält­nisses beschäf­tigt. Ab dem 1.12.2014 wurde das Arbeits­ver­hältnis als Alters­teil­zeit­ar­beits­ver­hältnis mit der…

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  • Bewil­li­gung von Sonn­tags­ar­beit nur unter strengen Vor­aus­set­zungen

    Eine Aus­nahme vom Sonn­tags­ar­beits­verbot kommt nach dem Arbeits­zeit-gesetz nur dann in Betracht, wenn beson­dere Ver­hält­nisse diese zur Ver­hü­tung eines unver­hält­nis­mä­ßigen Scha­dens erfor­dern. Unter „beson­deren Ver­hält­nissen” sind nur solche Umstände zu ver­stehen, die von außen ver­ur­sacht worden sind und auf die das antrag­stel­lende Unter­nehmen keinen Ein­fluss nehmen kann. Auf­grund des hohen Arbeits­auf­kom­mens vor Weih­nachten hatte Amazon…

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  • Ver­kauf „gebrauchter” E‑Books

    In einem vom Euro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) am 19.12.2019 ent­schie­denen Fall bot ein Online-Händler aus den Nie­der­landen im Rahmen eines „Lese­klubs” gebrauchte E‑Books zum Kauf oder Tausch an. Zwei Inter­es­sen­ver­bände, deren Ziel die Ver­tre­tung der Inter­essen der nie­der­län­di­schen Ver­leger ist, hatten dagegen geklagt. Sie sahen hierin eine Urhe­ber­rechts­ver­let­zung. Die EuGH-Richter stellten fest, dass die Über­las­sung eines…

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  • Laub‑, Nadel- oder Zap­fen­fall – Baum­rück­schnitt bei Grund­stücks­be­ein­träch­ti­gung

    Der Eigen­tümer eines Grund­stücks kann her­über­ra­gende Zweige selbst abschneiden, wenn er dem Besitzer des Nach­bar­grund­stücks eine ange­mes­sene Frist zur Besei­ti­gung bestimmt hat und die Besei­ti­gung nicht inner­halb der Frist erfolgt (Selbst­hil­fe­recht). Nach einer wei­teren Rege­lung im Bür­ger­li­chen Gesetz­buch kann er auch vom Nach­barn die Besei­ti­gung der Zweige ver­langen. Die Vor­schrift erfasst nicht nur die unmit­telbar…

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  • Rück­gabe der Miet­sache – Erlö­schen der Rück­ga­be­pflicht

    Grund­sätz­lich ist der Mieter ver­pflichtet, die Miet­sache nach Been­di­gung des Miet­ver­hält­nisses zurück­zu­geben. Dieses geschieht in der Regel beim Über­ga­be­termin. In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Sachsen-Anhalt (OLG) ent­schie­denen Fall wurde das Miet­ver­hältnis für ein Gewer­be­miet­ob­jekt durch den Mieter ordent­lich gekün­digt und geräumt. Der mehr­ma­lige Ver­such einen Über­ga­be­termin mit dem Ver­mieter zu ver­ein­baren blieb, trotz Setzen einer Frist,…

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  • „Düs­sel­dorfer Tabelle” seit dem 1.1.2020

    Die von dem Ober­lan­des­ge­richt Düs­sel­dorf her­aus­ge­ge­bene „Düs­sel­dorfer Tabelle” ist zum 1.1.2020 geän­dert worden. U. a. wurden die Bedarfs­sätze min­der­jäh­riger und voll­jäh­riger Kinder ange­hoben. Die Regel­sätze betragen bei Net­to­ein­kommen bis 1.900 € nun: 369 € für Kinder von 0 – 5 Jahren, 424 € für Kinder von 6?- 11 Jahren, 497 € für Kinder von 12 –…

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  • Bun­desrat segnet Geset­zes­vor­haben ab

    Der Bun­desrat hat in seiner Sit­zung am 29.11.2019 einige Geset­zes­vor­haben abge­segnet, sodass diese nach Unter­zeich­nung des Bun­des­prä­si­denten und der Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­ge­setz­blatt in Kraft treten können. U. a. han­delt es sich dabei um: das Ange­hö­rigen-Ent­las­tungs­ge­setz (Unter­halts­pflicht erst ab 100.000 € Jah­res­ein­kommen) und um das Gesetz zur Moder­ni­sie­rung und Stär­kung der beruf­li­chen Bil­dung (Min­dest­ver­gü­tung von Aus­zu­bil­denden).…

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  • Beschrän­kung bei Mahn­kos­ten­pau­schale

    Mit Urteil vom 26.6.2019 ent­schied der Bun­des­ge­richtshof, dass Unter­nehmen nicht alle Kos­ten, die durch die Erstel­lung von Mah­nungen ent­stehen, über die Mahn­ge­bühren auf den Kunden abwälzen dürfen. Die Mahn­ge­bühren können unter bestimmten Bedin­gungen pau­schal fest­ge­legt werden, dabei ist jedoch die Höhe abhängig von dem zu erwar­tenden Schaden. Nur die Druck­kosten, die Kosten für die Kuver­tie­rung,…

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  • Werk­statt haftet wegen unter­las­sener Auf­klä­rung

    Das Ober­lan­des­ge­richt Düs­sel­dorf ver­ur­teilte am 17.10.2019 eine Werk­statt zu Scha­dens­er­satz­leis­tungen, weil sie einen Kunden nicht auf den wei­teren Repa­ra­tur­be­darf an seinem SUV hin­ge­wiesen hatte. Die Werk­statt hatte das Fahr­zeug repa­riert und dabei umfang­reiche Arbeiten am Motor durch­ge­führt. Unter anderem wurden alle hydrau­li­schen Ven­til­spiel­aus­gleichs­ele­mente und ein Ket­ten­spanner erneuert. Den Zustand der zu diesem Zeit­punkt bereits stark…

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  • Pflicht­ver­let­zung bei Abreißen der Tapete ohne Neu­ta­pe­zie­rung

    Eine Pflicht­ver­let­zung des Mie­ters kann darin liegen, dass er – ohne anschlie­ßend neue Tapeten anzu­bringen – in der Miet­woh­nung vor­ge­fun­dene Tapeten ganz oder teil­weise ent­fernt. Anders stellt sich die Sach­lage dar, wenn die Tapeten ange­sichts ihres Alters und Zustandes ohnehin wertlos waren. Die Beweis­last trägt der Ver­mieter. In einem vom Bun­des­ge­richtshof am 21.8.2019 ent­schie­denen Fall…

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  • Ärz­te­be­wer­tungs­portal „Jameda” teil­weise unzu­lässig

    Das Ober­lan­des­ge­richt Köln (OLG) hat ent­schieden, dass meh­rere frü­here bzw. aktu­elle Aus­ge­stal­tungen der Platt­form „Jameda” unzu­lässig sind. Mit ihnen ver­ließ „Jameda” die zuläs­sige Rolle des „neu­tralen Infor­ma­ti­ons­mit­t­lers” und gewährte den an die Platt­form zah­lenden Ärzten auf unzu­läs­sige Weise „ver­deckte Vor­teile”. Andere von den Ärzten gerügte Funk­tionen waren dagegen zulässig. Ins­be­son­dere bean­stan­deten die OLG-Richter, dass auf…

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  • Ein­sicht­nahme des Arbeit­ge­bers in den Dienst­rechner

    In einem vom Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) am 31.1.2019 ent­schie­denen Fall wurde ein Ange­stellter ver­däch­tigt, wich­tige Unter­neh­mens­ge­heim­nisse an Dritte wei­ter­ge­geben zu haben. Auf­grund dieses Ver­dachts wurde sein Dienst­laptop von der internen Revi­sion unter­sucht. Bei dieser Unter­su­chung stellte man – rein zufällig – fest, dass er anschei­nend eine ihm zur Ver­fü­gung gestellte Tank­karte nicht nur für die Betan­kung…

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  • Abbau des Arbeits­zeit­kontos – Frei­stel­lung in gericht­li­chem Ver­gleich

    Endet das Arbeits­ver­hältnis und können Gut­stunden auf dem Arbeits­zeit­konto nicht mehr durch Frei­zeit aus­ge­gli­chen werden, sind sie vom Arbeit­geber in Geld abzu­gelten. Die Frei­stel­lung des Arbeit­neh­mers von der Arbeits­pflicht in einem gericht­li­chen Ver­gleich ist nur dann geeignet, den Anspruch auf Frei­zeit­aus­gleich zum Abbau von Gut­stunden auf dem Arbeits­zeit­konto zu erfüllen, wenn der Arbeit­nehmer erkennen kann,…

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  • Zugang der Kün­di­gung – Ein­wurf in den Haus­brief­kasten

    Die Kün­di­gung eines Arbeits­ver­hält­nisses geht regel­mäßig durch Ein­wurf in den Haus­brief­kasten des Arbeit­neh­mers zu. Die Kün­di­gung gelangt so in ver­kehrs­üb­li­cher Weise in die tat­säch­liche Ver­fü­gungs­ge­walt des Emp­fän­gers und es besteht für diesen unter gewöhn­li­chen Ver­hält­nissen die Mög­lich­keit, von ihr Kenntnis zu nehmen. Dabei ist nicht auf die indi­vi­du­ellen Ver­hält­nisse des Emp­fän­gers abzu­stellen. Wenn für den…

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  • Ver­schulden des Arbeit­neh­mers – keine Ent­gelt­fort­zah­lung im Krank­heits­fall

    Gemäß dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­ge­setz (EFZG) hat ein Arbeit­nehmer Anspruch auf Ent­gelt­fort­zah­lung im Krank­heits­fall durch seinen Arbeit­geber, wenn er durch Arbeits­un­fä­hig­keit infolge Krank­heit an seiner Arbeits­leis­tung ver­hin­dert wird, ohne dass ihn ein Ver­schulden trifft. Schuld­haft im Sinne des EFZG han­delt des­halb nur der Arbeit­nehmer, der in erheb­li­chem Maße gegen die von einem ver­stän­digen Men­schen im eigenen Inter­esse…

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  • Scha­dens­er­satz und Schmer­zens­geld nach Hun­de­biss

    Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesund­heit eines Men­schen ver­letzt oder eine Sache beschä­digt, so ist der­je­nige, wel­cher das Tier hält, ver­pflichtet, dem Ver­letzten den daraus ent­ste­henden Schaden zu ersetzen. Die Richter vom Ober­lan­des­ge­richt Karls­ruhe ver­ur­teilten am 10.10.2019 einen Hun­de­halter zur Zah­lung von Schmer­zens­geld (2.000 €) und Ersatz für…

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  • Kin­der­geld­bezug beim sog. pari­tä­ti­schen Wech­sel­mo­dell

    Werden nach der Tren­nung der Eltern die Kinder zu annä­hernd glei­chen Zeit­an­teilen in beiden Haus­halten betreut, ver­sorgt und erzogen, han­delt es sich um ein sog. pari­tä­ti­sches Wech­sel­mo­dell. Nun hatten die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Celle über die Berech­ti­gung des Kin­der­geld­be­zugs in einem sol­chen Wech­sel­mo­dell zu ent­scheiden. Sie kamen zu dem Urteil, dass hier das Kin­des­wohl ent­schei­dend…

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  • Tat­säch­lich erzieltes Arbeits­ent­gelt für Ver­letz­ten­geld ent­schei­dend

    Ver­letz­ten­geld wird durch die Berufs­ge­nos­sen­schaften nach Ablauf der Ent­gelt­fort­zah­lung gezahlt, wenn die Arbeits­un­fä­hig­keit z. B. durch einen Arbeits­un­fall ver­ur­sacht wurde. Berechnet wird es nach dem wäh­rend der letzten vier Wochen abge­rech­neten Arbeits­ent­gelt. Nicht zu berück­sich­tigen sind Ein­nahmen, die nicht nach­ge­wiesen werden können (z. B. Schwarz­ar­beit). Es gilt das Zufluss­prinzip, außer wenn dem Ver­si­cherten für den…

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  • Neu­re­ge­lungen für Paket­boten und Pfle­ge­kräfte

    Der Bun­desrat hat in seiner Sit­zung am 8.11.2019 neben anderen Gesetzen und Geset­zes­än­de­rungen auch dem Paket­boten-Schutz­ge­setz und dem Gesetz für bes­sere Pfle­ge­löhne zuge­stimmt. Paket­boten-Schutz­ge­setz: Das Gesetz führt in der Ver­sand­branche die sog. Nach­un­ter­neh­mer­haf­tung ein. Wer einen Auf­trag annimmt und an einen Nach­un­ter­nehmer weiter ver­gibt, haftet für die Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­träge, die sein Sub­un­ter­nehmer abführen muss, wie ein…

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