Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Zwi­schen­lan­dung und Lan­dung in Dritt­staat – Aus­gleich bei Flug­ver­spä­tung

    In einem vom Euro­päi­schen Gerichtshof am 11.7.2019 ent­schie­denen Fall buchten Flug­gäste bei einem tsche­chi­schen Luft­fahrt­un­ter­nehmen einen Flug von Prag (Tsche­chi­sche Repu­blik) über Abu Dhabi (Ver­ei­nigte Ara­bi­sche Emi­rate) nach Bangkok (Thai­land). Der erste Teil­flug dieses Fluges mit Umsteigen, der von einer tsche­chi­schen Air­line durch­ge­führt wurde und von Prag nach Abu Dhabi ging, kam pünkt­lich in Abu…

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  • Aus­gleich nach der Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung – Erstat­tung von Anwalts­kosten

    Ein Flug­gast kann die Erstat­tung der Anwalts­kosten, die ihm durch die außer­ge­richt­liche Gel­tend­ma­chung eines Aus­gleichs­an­spruchs nach der Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung ent­standen sind, bean­spru­chen, wenn das aus­füh­rende Luft­ver­kehrs­un­ter­nehmen seine Ver­pflich­tung ver­letzt hat, den Flug­gast im Falle einer Annul­lie­rung, großen Ver­spä­tung oder Beför­de­rungs­ver­wei­ge­rung gemäß der Flug­gast­rech­teVO auf seine Rechte hin­zu­weisen, oder es sich bei der Beauf­tra­gung des Rechts­an­walts mit…

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  • „Gefällt mir”-Button von Face­book

    Der Betreiber einer Web­site, der den „Gefällt mir”-Button von Face­book so ein­ge­bettet hat, dass schon beim Auf­rufen der Seite die per­so­nen­be­zo­genen Daten des Besu­chers an Face­book über­tragen werden, ist gemeinsam mit Face­book für die Ein­hal­tung von daten­schutz­recht­li­chen Rege­lungen ver­ant­wort­lich. Die Ver­ant­wort­lich­keit für die Ver­ar­bei­tungs­vor­gänge bezieht sich auf die Seiten, auf die der Betreiber tat­säch­lich Ein­fluss…

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  • Online-Platt­formen müssen keine Tele­fon­nummer zur Ver­fü­gung stellen

    Eine Online-Platt­form wie Amazon ist nach einer Ent­schei­dung des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) vom 10.7.2019 nicht ver­pflichtet, dem Ver­brau­cher vor Ver­trags­ab­schluss stets eine Tele­fon­nummer zur Ver­fü­gung zu stellen. Sie muss dem Ver­brau­cher jedoch ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mittel bereit­stellen, über das er mit ihr schnell in Kon­takt treten und effi­zient kom­mu­ni­zieren kann. Der EuGH weist darauf hin, dass es…

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  • Ent­gelt­liche Über­las­sung von Gemein­schafts­räumen an Mit­ei­gen­tümer

    Über­lässt eine Mit­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft gemein­schaft­liche Räume einem ihrer Mit­glieder ver­trag­lich gegen Ent­gelt zur allei­nigen Nut­zung, kommt hier­durch regel­mäßig ein (Wohn­raum-) Miet­ver­hältnis zustande. Auf ein der­ar­tiges Miet­ver­hältnis sind die zum Schutz des Mie­ters vor­ge­se­henen gesetz­li­chen Bestim­mungen anzu­wenden. Dem wirk­samen Zustan­de­kommen eines sol­chen Miet­ver­trags steht nicht ent­gegen, dass der Mit­ei­gen­tümer hieran sowohl auf Mie­ter­seite als auch – neben…

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  • Unter­halts­an­spruch einer nicht ehe­li­chen Mutter bei neuer Part­ner­schaft

    Die nicht ehe­liche Mutter ver­liert nicht ihren Unter­halts­an­spruch gegen den Vater des Kindes, wenn sie mit einem neuen Partner eine feste Bezie­hung ein­geht und mit diesem einen gemein­samen Haus­stand unter­hält. Sie ist inso­weit nicht einer ehe­li­chen Mutter gleich­zu­stellen, bei der eine neue Part­ner­schaft zur Ver­wir­kung des Unter­halts­an­spruchs führt. Zu dieser Ent­schei­dung kamen die Richter des…

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  • Bun­desrat bil­ligt Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz

    Das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz ermög­licht Fach­kräften auch aus Staaten außer­halb der EU künftig eine leich­tere Ein­wan­de­rung. Das soll den Fach­kräf­te­mangel in Deutsch­land lin­dern. Nach dem Gesetz darf jede Person in Deutsch­land arbeiten, die einen Arbeits­ver­trag und eine aner­kannte Qua­li­fi­ka­tion vor­weisen kann. Die Beschrän­kung auf sog. Eng­pass­be­rufe ent­fällt. Auch auf die bis­lang ver­pflich­tende Vor­rang­prü­fung, ob nicht auch Deut­sche…

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  • Gesetz gegen ille­gale Beschäf­ti­gung und Sozi­al­leis­tungs­miss­brauch

    Mit dem Gesetz gegen ille­gale Beschäf­ti­gung und Sozi­al­leis­tungs­miss­brauch soll die wir­kungs­volle und effek­tive Ver­hin­de­rung von ille­galer Beschäf­ti­gung und Schwarz­ar­beit erreicht werden. Dafür erhält die „Finanz­kon­trolle Schwarz­ar­beit” wei­tere Befug­nisse im Kampf gegen ille­gale Beschäf­ti­gung, Steu­er­hin­ter­zie­hung und Sozi­al­leis­tungs­miss­brauch. Der Bun­desrat stimmte einem ent­spre­chenden Geset­zes­be­schluss des Bun­des­tages am 28.6.2019 zu. Die „Finanz­kon­trolle Schwarz­ar­beit”, die beim Zoll ange­sie­delt ist,…

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  • Aus­kunfts­pflichten des Arbeit­ge­bers

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Baden-Würt­tem­berg (LAG) ent­schie­denen Fall wurde einem Arbeit­nehmer nach meh­reren Abmah­nungen wegen Min­der­leis­tung gekün­digt. Gegen den betrof­fenen Mit­ar­beiter führte das Unter­nehmen vorher interne Com­pli­ance-Ermitt­lungen durch. Der Arbeit­nehmer ver­langte Aus­kunft über alle Daten, die der Arbeit­geber über ihn gespei­chert hatte. Dieser wei­gerte sich. Die LAG-Richter ver­pflich­teten den Arbeit­geber jedoch die gesam­melten Infor­ma­tionen her­aus­zu­geben…

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  • Erhö­hung der Arbeits­zeit bei Teil­zeit­be­schäf­tigten

    Nach dem Teil­zeit- und Befris­tungs­ge­setz hat der Arbeit­geber einen teil­zeit­be­schäf­tigten Arbeit­nehmer, der ihm den Wunsch nach einer Ver­län­ge­rung seiner ver­trag­lich ver­ein­barten Arbeits­zeit ange­zeigt hat, bei der Beset­zung eines ent­spre­chenden freien Arbeits­platzes bei glei­cher Eig­nung bevor­zugt zu berück­sich­tigen. Eine Aus­nahme gilt nur, wenn drin­gende betrieb­liche Gründe oder Arbeits­zeit­wün­sche anderer teil­zeit­be­schäf­tigter Arbeit­nehmer dem ent­ge­gen­stehen. Ein ihm ange­zeigter…

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  • Ent­gelte für Barein- und Bar­aus­zah­lungen am Bank­schalter

    In seinem Urteil vom 18.6.2019 kam der Bun­des­ge­richtshof (BGH) zu der Ent­schei­dung, dass Banken seit dem Inkraft­treten des Zah­lungs­dienste­rechts im Jahr 2009 in ihren Preis- und Leis­tungs­ver­zeich­nissen dem Grunde nach Ent­gelte für Bar­ein­zah­lungen und Bar­aus­zah­lungen auf oder von einem Giro­konto am Bank­schalter vor­sehen dürfen. Dem Kunden muss auch keine bestimmte Anzahl von unent­gelt­li­chen Barein- und…

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  • Ent­gelt­klausel für Bank­aus­künfte

    Eine Ent­gelt­klausel für Bank­aus­künfte in Höhe eines Betrages von 25 € ist unbe­denk­lich, ent­schied das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main (OLG) in seinem Urteil vom 24.5.2019. In ihrer Begrün­dung führten die OLG-Richter aus, dass es sich bei der Aus­kunfts­er­tei­lung durch die Bank um eine zusätz­liche Leis­tung han­delt, die von sons­tigen Gebühren für Kon­to­füh­rung etc. nicht abge­deckt…

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  • Ver­si­che­rung – Beleh­rung über Folgen einer Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung

    Eine Ver­si­che­rung muss über die Folgen einer Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung in Text­form auf­klären. Dabei genügt es, wenn der Ver­si­cherer diese Beleh­rung des Ver­si­che­rungs­neh­mers in einem Scha­dens­mel­dungs­fra­ge­bogen oder einem sons­tigen Schreiben auf­nimmt, in wel­chem dem Ver­si­che­rungs­nehmer Fragen zur Auf­klä­rung des Ver­si­che­rungs­falles gestellt werden. Die Beleh­rung muss sich jedoch durch ihre Plat­zie­rung in unmit­tel­barer Nähe zu den gestellten Gesund­heits­fragen…

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  • Irr­tüm­liche Instand­set­zung des Gemein­schafts­ei­gen­tums (Fenster)

    Die Richter des Bun­des­ge­richts­hofs (BGH) ent­schieden am 14.6.2019, dass ein Woh­nungs­ei­gen­tümer, der die Fenster seiner Woh­nung in der irrigen Annahme erneuert hat, dies ist seine Auf­gabe und nicht gemein­schaft­liche Auf­gabe der Woh­nungs­ei­gen­tümer, keinen Anspruch auf Kos­ten­er­satz hat. Der BGH führte aus, dass Woh­nungs­ei­gen­tümer zwar stets damit rechnen müssen, dass es durch Mängel des Gemein­schafts­ei­gen­tums zu…

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  • Weg­fall der Geschäfts­grund­lage bei einer Schen­kung

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof am 18.6.2019 ent­schie­denen Fall schenkte ein Ehe­paar seiner Tochter und deren Lebens­ge­fährten (die Bezie­hung bestand seit 2002) im Jahr 2011 Beträge in einer Gesamt­höhe von ca. 104.000 € für den Erwerb einer Immo­bilie. 2013 trennte sich das Paar. Die Eltern ver­langten von ihm die Hälfte der zuge­wandten Beträge zurück. Bei der…

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  • Infor­ma­ti­ons­pflicht eines Mak­lers

    Grund­sätz­lich kommt einem Makler inso­weit eine Auf­klä­rungs­pflicht zu, als er seinem Auf­trag­geber alle ihm bekannten tat­säch­li­chen und recht­li­chen Umstände mit­zu­teilen hat, die sich auf den Geschäfts­ab­schluss beziehen und die für den Wil­lens­ent­schluss des Auf­trag­ge­bers von Bedeu­tung sein können. Der Makler darf dem Auf­trag­geber keine fal­schen Vor­stel­lungen ver­mit­teln. Die für den Kauf­ab­schluss wesent­li­chen Aus­künfte betref­fend das…

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  • Zahn­ersatz im Aus­land muss vorher geneh­migt werden

    Aus Kos­ten­gründen lassen einige Pati­enten ihren Zahn­ersatz im Aus­land fer­tigen. Dabei reicht nicht aus, dass sie sich den Heil- und Kos­ten­plan ihres inlän­di­schen Zahn­arztes von ihrer Kran­ken­kasse bewil­ligen lassen. In einem vom Lan­des­so­zi­al­ge­richt Nie­der­sachsen-Bremen (LSG) am 14.5.2019 ent­schie­denen Fall belief sich der Heil- und Kos­ten­plan des Zahn­arztes auf 5.000 €. Die Kasse bewil­ligte einen Zuschuss…

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  • Mehr Trans­pa­renz im Online­handel durch neue EU-Richt­linie

    Die neue euro­päi­sche Richt­linie über die bes­sere Durch­set­zung und Moder­ni­sie­rung des EU-Ver­brau­cher­rechts soll helfen, sich beim Online­shop­ping künftig besser zu ori­en­tieren. Hier die wich­tigsten Rege­lungen: Klare Infor­ma­tion an den Ver­brau­cher, ob er Waren oder Dienst­leis­tungen von einem Unter­nehmer oder einer Pri­vat­person erwirbt und welche Rechte er im Falle von Pro­blemen hat. Ver­brau­cher müssen beim Ran­king…

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  • Ver­gleichs­por­tale – nicht immer ver­brau­cher­freund­lich

    Die Markt­ab­de­ckung der Ver­gleichs­por­tale ist sehr hoch, sodass viele Ver­brau­cher diese für ihre Kauf- oder Buchungs­ent­schei­dung immer häu­figer nutzen. Das Bun­des­kar­tellamt hat nun einige Por­tale unter die Lupe genommen und ist dabei auch auf ver­brau­cher­un­freund­liche Tricks gestoßen. In den Berei­chen Ver­si­che­rungen und Hotels werden teil­weise wich­tige Anbieter nicht mit ein­be­zogen und die ange­zeigte Rei­hen­folge wird…

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  • Eigen­be­darfs­kün­di­gung – Sach­ver­halts­auf­klä­rung bei Här­te­fall­klausel

    Im Falle einer Eigen­be­darfs­kün­di­gung sind sowohl auf Seiten des Ver­mie­ters wie auf Seiten des Mie­ters grund­recht­lich geschützte Belange (Eigentum, Gesund­heit) betroffen. Daher sind eine umfas­sende Sach­ver­halts­auf­klä­rung sowie eine beson­ders sorg­fäl­tige Abwä­gung erfor­der­lich, ob im jewei­ligen Ein­zel­fall die Inter­essen des Mie­ters an der Fort­set­zung des Miet­ver­hält­nisses die­je­nigen des Ver­mie­ters an dessen Been­di­gung über­wiegen. Nach dem Bür­ger­li­chen…

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  • Miet­kosten bei Auf­lö­sung einer Woh­nung wegen Tren­nung

    Nutzt ein Ehe­gatte nach der Tren­nung eine gemeinsam ange­mie­tete Woh­nung allein weiter, trägt er im Innen­ver­hältnis die Miete allein, denn es han­delt sich um ein Dau­er­schuld­ver­hältnis, aus dem regel­mäßig wie­der­keh­rend Nut­zungen gezogen werden. Diese Nut­zungen zieht nach der Tren­nung nur noch der in der Ehe­woh­nung ver­blie­bene Partner. Da dieser die Mög­lich­keit hätte, eine andere Woh­nung…

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  • Anrecht auf Miet­min­de­rung – keine Aus­wir­kung bei Kap­pungs­grenze

    Der Ver­mieter kann die Zustim­mung zu einer Erhö­hung der Miete bis zur orts­üb­li­chen Ver­gleichs­miete ver­langen, wenn die Miete in dem Zeit­punkt, zu dem die Erhö­hung ein­treten soll, seit 15 Monaten unver­än­dert ist. Inner­halb von drei Jahren darf die Miete jedoch nicht um mehr als 20 % erhöht werden (sog. Kap­pungs­grenze). Nach einem Urteil des Bun­des­ge­richts­hofs…

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  • „Diesel-Skandal” – betrof­fene Fahr­zeuge sind man­gel­haft

    Fahr­zeuge, die mit einem Die­sel­motor aus­ge­rüstet sind, der nach der Bewer­tung des Kraft­fahrt­bun­des­amtes über eine unzu­läs­sige Abschalt­ein­rich­tung ver­fügt, sind man­gel­haft, weil die Gefahr der Betriebs­un­ter­sa­gung durch die Kfz-Zulas­sungs­be­hörde besteht. Hieraus resul­tie­rende Gewähr­leis­tungs­an­sprüche ver­jähren – unab­hängig von der Kenntnis des Man­gels – inner­halb von zwei Jahren ab Über­gabe des Fahr­zeugs. Soweit das Gesetz für den Fall,…

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