Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Urlaubs­tage wäh­rend Qua­ran­täne

    Bisher war nicht klar, ob es auf den Jah­res­ur­laub ange­rechnet wird, wenn Mit­ar­beiter im Urlaub in Qua­ran­täne müssen. Nun hat der Gesetz­geber mit dem Gesetz zur Stär­kung des Schutzes der Bevöl­ke­rung und ins­be­son­dere vul­nerabler Per­so­nen­gruppen vor COVID-19 und der damit ver­bun­denen Ände­rungen des Infek­ti­ons­schutz­ge­setzes für Klä­rung gesorgt. Muss ein Beschäf­tigter wäh­rend seines Urlaubs in Qua­ran­täne,…

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  • Gesell­schafts­recht – Treue­pflicht eines aus­ge­schie­denen Gesell­schaf­ters

    Im Gesell­schafts­recht ist eine mit­glied­schaft­liche Treue­pflicht als eine Haupt­ver­pflich­tung eines Gesell­schaf­ters gegen­über der Gesell­schaft all­ge­mein aner­kannt. Diese Treue­pflicht knüpft dog­ma­tisch daran an, dass ein Gesell­schafter wäh­rend seiner Mit­glied­schaft in der Gesell­schaft auch ohne aus­drück­liche gesell­schafts­ver­trag­liche Rege­lung deren Belangen Vor­rang ein­zu­räumen hat. Die Treue­pflicht dauert zwar grund­sätz­lich nur bis zum Aus­scheiden des Gesell­schaf­ters, jedoch kommen dar­über…

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  • Kein Unfall­ver­si­che­rungs­schutz bei fami­liärer Hilfe

    Nach dem Sozi­al­ge­setz­buch sind auch Per­sonen in der gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung ver­si­chert, die wie Beschäf­tigte in einem Unter­nehmen (sog. Wie-Beschäf­ti­gung) tätig werden. Eine ver­si­cherte Wie-Beschäf­ti­gung setzt des­halb voraus, dass hin­sicht­lich der Hand­lung die Merk­male einer abhän­gigen Beschäf­ti­gung anstatt der Merk­male einer unter­neh­me­ri­schen, selbst­stän­digen Tätig­keit über­wiegen und keine Son­der­be­zie­hung besteht, die der wesent­liche Grund für die Hand­lung…

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  • Son­der­kün­di­gungs­recht in einem Gewer­be­raum­miet­ver­trag

    Räumt der Ver­mieter dem Mieter in einem gewerb­li­chen Miet­ver­trag ein Son­der­kün­di­gungs­recht bei Nicht­er­rei­chen eines bestimmten Umsatzes in einem bestimmten Miet­jahr ein, ohne dass inso­weit Ein­schrän­kungen hin­sicht­lich des Grundes des Nicht­er­rei­chens des Umsatzes ver­ab­redet sind, berech­tigt dies den Mieter auch dann zur Kün­di­gung, wenn er den Umsatz ledig­lich pan­de­mie­be­dingt ver­fehlt, in den Vor­jahren hin­gegen erzielt hat.…

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  • Kin­des­wohl ent­schei­dend für Umgangs­recht der Groß­el­tern

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch (BGB) haben Groß­el­tern und Geschwister ein Recht auf Umgang mit dem Kind, wenn dieser dem Wohl des Kindes dient. Die im BGB erfolgte Erwei­te­rung des Kreises der Umgangs­be­rech­tigten steht unter dem Vor­be­halt des posi­tiven Nach­weises, dass der Umgang mit den Ver­wandten dem Kin­des­wohl för­der­lich ist. Dies ist allein aus dem Blick­winkel…

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  • Keine Über­le­gungs­frist bei Bil­dung einer Ret­tungs­gasse

    Wenn auf der Auto­bahn der Ver­kehr zum Still­stand kommt, muss man eine Ret­tungs­gasse bilden (linke Spur nach links, alle anderen nach rechts). Eine Ret­tungs­gasse muss nach der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung gebildet werden, sobald Fahr­zeuge mit Schritt­ge­schwin­dig­keit fahren oder zum Still­stand kommen. Schritt­ge­schwin­dig­keit oder Still­stand müssen nicht erst über eine gewisse Zeit andauern. Die Ret­tungs­gasse muss viel­mehr sofort…

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  • Ver­tei­lung des im Gebäu­de­ver­si­che­rungs­ver­trag ver­ein­barten Selbst­be­halts

    Tritt in einer Woh­nungs­ei­gen­tums­an­lage auf­grund einer defekten Was­ser­lei­tung ein Schaden ein, ist ein von der Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft in der ver­bun­denen Gebäu­de­ver­si­che­rung ver­ein­barter Selbst­be­halt wie die Ver­si­che­rungs­prämie nach dem gesetz­li­chen bzw. ver­ein­barten Ver­tei­lungs­schlüssel zu ver­teilen. Dies gilt unab­hängig davon, ob der Lei­tungs­was­ser­schaden an dem Gemein­schafts­ei­gentum oder – aus­schließ­lich oder teil­weise – an dem Son­der­ei­gentum ent­standen ist. Zwar…

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  • Bun­desrat stimmt Covid-19-Schutz­ge­setz zu

    Am 16.9.2022 hat der Bun­desrat dem Gesetz zur Stär­kung des Schutzes der Bevöl­ke­rung vor Covid-19 zuge­stimmt. Es ent­hält zahl­reiche Neu­re­ge­lungen im Infek­ti­ons­schutz­ge­setz und anderen Gesetzen, die ins­be­son­dere den Corona-Schutz vul­nerabler Gruppen im Herbst und Winter ver­bes­sern sollen. Die Länder erhalten eine Ermäch­ti­gungs­grund­lage, um auch in der Pflege Rege­lungen zur Hygiene und zum Infek­ti­ons­schutz zu treffen.…

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  • Corona-Arbeits­schutz­ver­ord­nung

    Die künf­tige SARS-CoV-2-Arbeits­schutz­ver­ord­nung gilt vom 1.10.2022 bis ein­schließ­lich 7.4.2023. Nach der Ver­ord­nung sind Arbeit­geber ver­pflichtet auf Grund­lage der Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung des Arbeits­schutz­ge­setzes in einem betrieb­li­chen Hygie­ne­kon­zept die erfor­der­li­chen Schutz­maß­nahmen zum betrieb­li­chen Infek­ti­ons­schutz fest­zu­legen und umzu­setzen. Dabei sind ins­be­son­dere die fol­genden Maß­nahmen zu prüfen: Umset­zung der AHA+L‑Regel (Abstand, Hygiene, All­tags­maske, Lüften) an den Arbeits­plätzen Ver­min­de­rung der betriebs­be­dingten…

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  • BGH urteilt zur Zuläs­sig­keit einer nega­tiven Bewer­tung bei eBay

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) am 28.9.2022 ent­schie­denen Fall erwarb ein Käufer über die Inter­net­platt­form eBay vier Gelenk­bol­zen­schellen für 19,26 € brutto. Davon ent­fielen 4,90 € auf die in Rech­nung gestellten Ver­sand­kosten. Der Ver­kauf erfolgte auf der Grund­lage der zu diesem Zeit­punkt maß­geb­li­chen All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen (AGB) von eBay, denen beide vor dem Geschäft zuge­stimmt hatten.…

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  • Keine Pflicht zur Beschäf­ti­gung von unge­impftem Pfle­ge­per­sonal im Senio­ren­heim

    Seit 15.3.2022 müssen nach dem Infek­ti­ons­schutz­ge­setz Per­sonen, die in Ein­rich­tungen zur Unter­brin­gung älterer, behin­derter oder pfle­ge­be­dürf­tiger Men­schen arbeiten, über einen Impf­nach­weis oder z. B. einen Gene­se­nen­nach­weis ver­fügen. Das Hes­si­sche Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) hatte in zwei Fällen ent­schieden, in denen ein Senio­ren­heim zwei Pfle­ge­kräfte seit dem 16.3.2022 von der Arbeit frei­stellte, weil diese nicht gegen SARS-CoV‑2 geimpft…

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  • Min­dest­lohn bei häus­li­cher Betreuung (24-Stunden-Pflege)

    Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Berlin-Bran­den­burg (LAG) hatte in einem Fall zu ent­scheiden, in dem eine bul­ga­ri­sche Staats­an­ge­hö­rige auf Ver­mitt­lung einer deut­schen Agentur, die mit dem Angebot „24 Stunden Pflege zu Hause“ wirbt, von ihrem Arbeit­geber nach Deutsch­land ent­sandt wurde, um eine über 90 Jahre alte Dame zu betreuen. In dem Arbeits­ver­trag war eine Arbeits­zeit von 30 Std./Woche…

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  • Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflicht eines Gesell­schafter-Geschäfts­füh­rers

    Bei der Beur­tei­lung, ob bei einem GmbH-Geschäfts­führer Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflicht vor­liegt, wird nicht allein auf die Bestim­mungen im Geschäfts­füh­rer­ver­trag abge­stellt. Ist ein GmbH-Geschäfts­führer zugleich als Gesell­schafter am Kapital der Gesell­schaft betei­ligt, sind der Umfang der Kapi­tal­be­tei­li­gung und das Ausmaß des sich daraus für ihn erge­benden Ein­flusses auf die Gesell­schaft ein wesent­li­ches Merkmal bei der Abgren­zung von abhän­giger…

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  • Arbeits­platz­be­werber bei Betriebs­be­sich­ti­gung gesetz­lich unfall­ver­si­chert

    Eine Arbeits­platz­be­wer­berin steht bei der Besich­ti­gung des Unter­neh­mens im Rahmen eines ein­tä­gigen unent­gelt­li­chen „Ken­nen­lern-Prak­ti­kums“ unter dem Schutz der gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung. Das eigene – unver­si­cherte – Inter­esse der Bewer­berin am Ken­nen­lernen des poten­zi­ellen zukünf­tigen Arbeit­ge­bers steht dem Unfall­ver­si­che­rungs­schutz kraft Sat­zung hier nicht ent­gegen. Bitte beachten Sie! Nicht bei jeder Berufs­ge­nos­sen­schaft sind Teil­nehmer einer Unter­neh­mens­be­sich­ti­gung unfall­ver­si­chert.

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  • Miete für Rauch­melder sind keine umla­ge­fä­higen Betriebs­kosten

    Betriebs­kosten sind die Kosten, die dem Eigen­tümer durch das Eigentum am Grund­stück oder durch den bestim­mungs­ge­mäßen Gebrauch des Gebäudes oder der Wirt­schafts­ein­heit, der Neben­ge­bäude, Anlagen, Ein­rich­tungen und des Grund­stücks lau­fend ent­stehen. Neben den in der Ver­ord­nung über die Auf­stel­lung von Betriebs­kosten (BetrKV) aus­drück­lich aus­ge­nom­menen Instandsetzungs‑, Instand­hal­tungs- und Ver­wal­tungs­kosten gehören auch etwaige Kapital- und Finan­zie­rungs­kosten für…

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  • Keine Eini­gung der Eltern über die Belange des Kindes nach der Tren­nung

    In Gerichts­ver­fahren sind nach der Tren­nung der Eltern neben der Frage, wo ein Kind leben soll, viel­fach auch Mei­nungs­ver­schie­den­heiten über den Schul­be­such, gesund­heit­liche oder ver­mö­gens­recht­liche Belange zu klären. Das Fami­li­en­ge­richt hat dann auf ent­spre­chenden Antrag der Eltern zu ent­scheiden, wer zukünftig das Sor­ge­recht oder Teile des Sor­ge­rechts, wie bei­spiels­weise die Gesund­heits­sorge oder das Recht zur…

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  • Bezahlte Pro­dukt­re­zen­sionen auf Ver­kaufs­platt­formen

    Fließen in das Gesamt­be­wer­tungs­er­gebnis für Pro­dukte, die auf einer Ver­kaufs­platt­form ange­boten werden, auch Rezen­sionen ein, für die an den Rezen­senten ein – wenn auch geringes – Ent­gelt gezahlt wird, liegt unlau­tere getarnte Wer­bung vor, sofern die Berück­sich­ti­gung dieser bezahlten Rezen­sionen nicht kennt­lich gemacht wird. Zu dieser Ent­schei­dung kamen die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Frank­furt a. M.…

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  • Über­prü­fungs­pflicht von Hotel-Bewer­tungen durch Rei­se­portal

    Bei einem Bewer­tungs­portal (hier: Hotel­be­wer­tungs­portal) reicht die Rüge des Bewer­teten, einer Bewer­tung liege kein Gäs­te­kon­takt zugrunde, grund­sätz­lich aus, um Prüf­pflichten des Bewer­tungs­por­tals aus­zu­lösen. Zu wei­teren Dar­le­gungen, ins­be­son­dere einer näheren Begrün­dung seiner Behaup­tung des feh­lenden Gäs­te­kon­takts, ist der Bewer­tete gegen­über dem Bewer­tungs­portal grund­sätz­lich nicht ver­pflichtet. Dies gilt nicht nur in dem Fall, dass die Bewer­tung kei­nerlei…

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  • Unlau­terer Wett­be­werb bei Wer­bung auf Insta­gram

    Ein ohne finan­zi­elle Gegen­leis­tung erfolgter Bei­trag eines Influen­cers auf Insta­gram ist als Wer­bung zu kenn­zeichnen, wenn er kos­tenlos über­las­sene E‑Books anpreist und jeweils mit sog. Tap-Tags zu den Unter­nehmen der Bücher ver­linkt. Auf­grund der Ver­mi­schung von pri­vaten und kom­mer­zi­ellen Dar­stel­lungen ist es für den Durch­schnitts­ver­brau­cher ohne diese Kenn­zeich­nung nicht erkennbar, ob es sich um Wer­bung…

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  • Rück­tritt von Pau­schal­reise wegen COVID-19

    Vor Rei­se­be­ginn kann der Rei­sende jeder­zeit vom Ver­trag zurück­treten. Tritt der Rei­sende vom Ver­trag zurück, ver­liert der Rei­se­ver­an­stalter den Anspruch auf den ver­ein­barten Rei­se­preis. Er kann jedoch eine ange­mes­sene Ent­schä­di­gung ver­langen. Ein Ent­schä­di­gungs­an­spruch besteht aller­dings nicht, wenn am Bestim­mungsort oder in dessen unmit­tel­barer Nähe unver­meid­bare, außer­ge­wöhn­liche Umstände auf­treten, die die Durch­füh­rung der Pau­schal­reise oder die…

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  • Sach­be­züge – keine Anrech­nung auf gesetz­li­chen Min­dest­lohn

    Sach­be­züge sind bei der Berech­nung des Min­dest­lohnes nicht zu berück­sich­tigen. Das Min­dest­lohn­ge­setz bestimmt, dass jeder Arbeit­nehmer Anspruch auf Zah­lung eines Arbeits­ent­gelts min­des­tens in Höhe des Min­dest­lohns hat. Den For­mu­lie­rungen dieser Vor­schrift „gezahlt“ und „je Zeit­stunde“ ist zu ent­nehmen, dass der Min­dest­lohn­an­spruch auf die Zah­lung einer Geld­leis­tung gerichtet ist. Dem­entspre­chend hatte bereits das Bun­des­ar­beits­ge­richt mit seinem…

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  • Ver­gü­tung bei Betre­tungs­verbot trotz nega­tivem Corona-Test

    Ein Unter­nehmen erstellte zum Infek­ti­ons­schutz ein Hygie­ne­kon­zept, das für Arbeit­nehmer, die aus einem vom RKI aus­ge­wie­senen Risi­ko­ge­biet zurück­kehren, eine 14-tägige Qua­ran­täne mit Betre­tungs­verbot des Betriebs ohne Ent­gelt­an­spruch anord­nete. Die SARS-CoV-2-Ein­däm­mungs­maß­nah­men­ver­ord­nung des Landes Berlin vom 16.6.2020 sah nach Ein­reise aus einem Risi­ko­ge­biet grund­sätz­lich eine Qua­ran­tä­ne­pflicht für einen Zeit­raum von 14 Tagen vor. Diese sollte jedoch nicht…

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  • Kein Anspruch auf Dankes- und Wunsch­formel im Arbeits­zeugnis

    Der Arbeit­nehmer hat bei Been­di­gung eines Arbeits­ver­hält­nisses Anspruch auf ein schrift­li­ches Zeugnis. Das Zeugnis muss min­des­tens Angaben zu Art und Dauer der Tätig­keit (ein­fa­ches Zeugnis) ent­halten. Der Arbeit­nehmer kann ver­langen, dass sich die Angaben dar­über hinaus auf Leis­tung und Ver­halten im Arbeits­ver­hältnis (qua­li­fi­ziertes Zeugnis) erstre­cken. Daraus kann der Arbeit­nehmer aber unmit­telbar keinen Anspruch auf eine…

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