Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Kein Anspruch an Ver­si­che­rung infolge Betriebs­schlie­ßung im Zuge der Corona-Pan­demie

    Ver­spricht eine Betriebs­schlie­ßungs­ver­si­che­rung Deckungs­schutz für „nur die im Fol­genden auf­ge­führten” Krank­heiten und Krank­heits­er­reger, wobei Covid-19 und Sars-Cov‑2 (auch sinn­gemäß) nicht genannt sind, besteht kein Ver­si­che­rungs­schutz bei Betriebs­schlie­ßungen wegen des neu­ar­tigen Corona-Virus. Zu dieser Ent­schei­dung kamen die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Hamm (OLG) in einem einst­wei­ligen Rechts­schutz­ver­fahren am 15.7.2020. Das Ober­lan­des­ge­richt Stutt­gart (OLG) hat am 18.2.2021 zwei…

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  • Bun­desrat bil­ligt Ver­brau­cher­ent­las­tung bei Inkas­so­kosten

    Das Gesetz zur Ver­bes­se­rung des Ver­brau­cher­schutzes im Inkas­so­recht und zur Ände­rung wei­terer Vor­schriften wurde im Bun­des­ge­setz­blatt ver­kündet und trat am 1.1.2021 in Kraft. Gebüh­ren­sen­kung: Schuldner werden künftig dann ent­lastet, wenn sie die For­de­rung direkt nach einem ersten Mahn­schreiben beglei­chen oder nur mit klei­neren Beträgen von bis zu 50 € im Verzug sind. Eine Kos­ten­be­gren­zung gibt…

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  • Gesetze zur Reform des Insol­venz­rechts in Kraft getreten

    Zum Anfang des IV. Quar­tals 2020 bzw. zum Jah­res­an­fang sind zwei wich­tige Gesetze zur Reform des Insol­venz­rechts in Kraft getreten. Das Gesetz zur wei­teren Ver­kür­zung des Rest­schuld­be­frei­ungs­ver­fah­rens trat mit Wir­kung vom 1.10.2020 in Kraft und das Gesetz zur Fort­ent­wick­lung des Sanie­rungs- und Insol­venz­rechts trat am 1.1.2021.

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  • Ver­let­zung der Insol­venz­an­trags­pflicht

    Die Insol­venz­an­trags­pflicht soll den Ver­trags­partner einer Gesell­schaft unter anderem davor schützen, dass er sich vor Pro­zess­füh­rung mit der uner­kannt insol­venz­reifen Gesell­schaft mit Kosten belastet, die er bei der Gesell­schaft als Kos­ten­schuld­nerin nicht mehr rea­li­sieren kann. Nach den gesetz­li­chen Bestim­mungen kann der Ersatz frei­wil­liger Auf­wen­dungen ver­langt werden, die nach Ver­let­zung der Insol­venz­an­trags­pflicht in dem Ver­trauen auf…

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  • Geschäfts­füh­rer­ver­trag – freies Dienst­ver­hältnis

    Der Geschäfts­führer einer GmbH wird für diese in aller Regel auf der Grund­lage eines freien Dienst­ver­trags, nicht eines Arbeits­ver­trags, tätig. Auch gegen­über einem Geschäfts­führer als freien Dienst­nehmer steht der Gesell­schaft ein unter­neh­me­ri­sches Wei­sungs­recht zu. Eine Wei­sungs­ge­bun­den­heit des GmbH-Geschäfts­füh­rers, die so stark ist, dass sie auf einen Status als Arbeit­nehmer schließen lässt, kommt allen­falls in extremen…

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  • Ver­gleichs­ent­gelt – Ver­mu­tung der Benach­tei­li­gung wegen des Geschlechts

    Nach dem Ent­gelt­trans­pa­renz­ge­setz (Entg­TranspG) haben Beschäf­tigte zur Über­prü­fung der Ein­hal­tung des Ent­gelt­gleich­heits­ge­bots einen Aus­kunfts­an­spruch gegen­über dem Arbeit­geber zur Ent­loh­nung anderer Arbeit­nehmer mit der glei­chen oder einer gleich­wer­tigen Tätig­keit. Der Anspruch bezieht sich auf das durch­schnitt­liche monat­liche Brut­to­ent­gelt und auf bis zu zwei ein­zelne Ent­gelt­be­stand­teile. Klagt eine Frau auf glei­ches Ent­gelt für gleiche oder gleich­wer­tige Arbeit,…

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  • Über­schreiten der Höchst­ar­beits­zeit durch zweite Arbeits­stelle

    Arbeits­zeit im Sinne des Arbeits­zeit­ge­setzes (ArbZG) ist die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhe­pausen. Arbeits­zeiten bei meh­reren Arbeit­ge­bern sind zusam­men­zu­rechnen. Die werk­täg­liche Arbeits­zeit der Arbeit­nehmer darf 8 Stunden nicht über­schreiten. Sie kann auf bis zu 10 Stunden nur ver­län­gert werden, wenn inner­halb von 6 Kalen­der­mo­naten oder inner­halb von 24 Wochen im Durch­schnitt…

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  • Dar­le­gungs­last bei Über­stun­den­ver­gü­tung

    Die Ver­gü­tung von Über­stunden setzt zum einen voraus, dass der Arbeit­nehmer diese tat­säch­lich geleistet hat, und zum anderen, dass die Über­stunden vom Arbeit­geber ange­ordnet, gebil­ligt oder geduldet worden oder jeden­falls zur Erle­di­gung der geschul­deten Arbeit not­wendig gewesen sind. Für beide Vor­aus­set­zungen – ein­schließ­lich der Anzahl geleis­teter Über­stunden – trägt der Arbeit­nehmer die Dar­le­gungs- und Beweis­last.…

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  • Keine recht­zei­tige Fer­tig­stel­lung bei Angabe des Her­stel­lungs­ter­mins im Ver­trag

    Auf­grund der zur Zeit nied­rigen Dar­lehns­zinsen lieb­äu­geln viele mit dem Erwerb eines eigenen Hauses oder einer eigenen Woh­nung. Die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Olden­burg (OLG) hatten in einem Fall aus der Praxis zu ent­scheiden, in dem die beiden Ver­trags­partner über eine im nota­ri­ellen Kauf­ver­trag fest­ge­hal­tene Frist, bis zu der das Objekt her­ge­stellt werden sollte, unter­schied­li­cher Mei­nung…

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  • Kün­di­gung wegen Eigen­be­darfs des Ex-Ehe­part­ners

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall war eine Immo­bilie seit Sommer 2001 ver­mietet. 2015 ver­kaufte der Haus­ei­gen­tümer das Ein­fa­mi­li­en­haus an seinen Sohn und dessen Ehe­frau, die zu dem Zeit­punkt getrennt lebten und die Schei­dung bean­tragt war. Im Mai 2017 kün­digte das mitt­ler­weile geschie­dene Ehe­paar den Mie­tern wegen Eigen­be­darfs. Die Ex-Frau wollte mit den gemein­samen…

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  • Aus­kunfts­an­spruch eines Kindes auch bei unbe­grenzter Leis­tungs­fä­hig­keit des Unter­halts­pflich­tigen

    Ver­wandte in gerader Linie sind nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch ein­ander ver­pflichtet auf Ver­langen über ihre Ein­künfte und ihr Ver­mögen Aus­kunft zu erteilen, soweit dies zur Fest­stel­lung eines Unter­halts­an­spruchs oder einer Unter­halts­ver­pflich­tung erfor­der­lich ist. Für einen Aus­kunfts­an­spruch genügt die Mög­lich­keit, dass die Aus­kunft Ein­fluss auf den Unter­halt hat. Ein Aus­kunfts­an­spruch des Kindes gegen den bar­un­ter­halts­pflich­tigen Eltern­teil…

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  • Bür­ger­freund­li­cheres Mel­de­wesen

    Seit Jah­res­be­ginn sollen Bürger Melde-beschei­ni­gungen und andere Ver­wal­tungs­leis­tungen elek­tro­nisch bean­tragen können. Mel­de­daten können über ein Ver­wal­tungs­portal selbst aus dem Mel­de­re­gister abge­rufen und wei­ter­ge­nutzt werden. Statt einer schrift­li­chen kann nun eine elek­tro­ni­sche Mel­de­be­schei­ni­gung bean­tragt und nach einem Woh­nungs­umzug eine Anmel­dung in der neuen Stadt elek­tro­nisch durch­ge­führt werden. Auch eine Neben­woh­nung kann am Ort der Neben­woh­nung abge­meldet…

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  • Ände­rungen seit 1.1.2021 bzw. in 2021 im Bereich Arbeit und Soziales

    Für 2021 ergeben sich im Bereich Arbeit und Soziales diverse Ände­rungen. Hier ein Auszug über die wesent­li­chen Neu­re­ge­lungen, die zum Jah­res­be­ginn und im Laufe des Jahres 2021 wirksam wurden bzw. werden. Kurz­ar­bei­ter­geld: Die Rege­lung zur Erhö­hung des Kurz­ar­bei­ter­geldes (ab dem 4. Monat auf 70 % bzw. 77 % bei min­des­tens einem Kind und auf 80%…

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  • Update-Pflichten für Ver­käufer von digi­talen Geräten

    Mit dem Gesetz zur Umset­zung der Waren­kauf­richt­linie soll eine Update-Pflicht für Ver­käufer von digi­talen Pro­dukten ein­ge­führt werden, die diese Pro­dukte an Ver­brau­cher ver­kaufen. Ziel ist eine dau­er­hafte Funk­ti­ons­tüch­tig­keit und IT-Sicher­heit von digi­talen Gütern zu gewähr­leisten. Der Ent­wurf sieht ins­be­son­dere fol­gende Ände­rungen vor: Für Pro­dukte mit digi­talen Ele­menten, die ein Ver­brau­cher von einem Händler erwirbt, wird…

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  • Über­prü­fung von Prä­mi­en­spar­ver­trägen

    Bei Prä­mi­en­spar­ver­trägen han­delt es sich um eine lang­fris­tige Spar­form mit gleich­blei­bender Spar­leis­tung, aber einem varia­blen Zins­satz. Je nach Ver­trags­lauf­zeit erhalten die Ver­brau­cher neben dem Zins oft­mals noch eine zusätz­liche Prämie. Die meisten Kre­dit­in­sti­tute ver­wenden in ihren All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen (AGB) eine sog. „Zins­an­pas­sungs­klausel”. Diese erlaubt es ihnen, über Ände­rungen bei der Ver­zin­sung unbe­grenzt ein­seitig ent­scheiden zu…

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  • Keine Haf­tungs­er­leich­te­rung für Bank beim kon­takt­losen Zahlen

    Neu aus­ge­ge­bene Bank­karten sind häufig mit einer Nah­feld­kom­mu­ni­ka­ti­ons­funk­tion (NFC-Funk­tion) – „kon­takt­lose Zah­lungs­funk­tion” – aus­ge­stattet. Diese Funk­tion wird i. d. R. bei der ersten Benut­zung der Karte durch den Kunden auto­ma­tisch akti­viert und ermög­licht die kon­takt­lose Bezah­lung von Klein­be­trägen ohne die Karte in ein Zah­lungs­ter­minal ein­führen und einen PIN-Code ein­geben zu müssen. Bei der Bezah­lung von…

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  • Ange­drohte Erkran­kung als Kün­di­gungs­grund

    Ein wich­tiger Kün­di­gungs­grund an sich – eine Ver­let­zung arbeits­ver­trag­li­cher Pflichten – liegt unter anderem vor, wenn der Arbeit­nehmer seine Inter­essen im Arbeits­ver­hältnis durch die rechts­wid­rige Dro­hung mit einem emp­find­li­chen Übel gegen­über dem Arbeit­geber durch­zu­setzen ver­sucht. Vor diesem Hin­ter­grund ent­schied das Lan­des­ar­beits­ge­richt Rhein­land-Pfalz mit seinem Urteil v. 21.7.2020 Fol­gendes: Tritt der Arbeit­nehmer einer Wei­sung des Arbeit­ge­bers…

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  • Recht­liche Ver­bin­dung zwi­schen Miet­ver­hältnis über Wohn­raum und Geschäfts­räume

    In einem Fall aus der Praxis wurden von einem Mieter mit einem „Woh­nungs-Ein­heits­miet­ver­trag” Räum­lich­keiten im 1. Ober­ge­schoss zu Wohn­zwe­cken und die im Erd­ge­schoss vor­han­denen Räume mit einem „Miet­ver­trag für gewerb­liche Räume” zur Nut­zung als Kanzlei ange­mietet. Beide Ver­träge ent­hielten eine Klausel, wonach die Miet­ver­träge jeweils anein­ander gebunden waren. Das Gewer­be­miet­ver­hältnis wurde im Juli 2017 vom…

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  • Umgangs­pflicht des Vaters

    Ein getrennt lebender Kin­des­vater ist auch gegen seinen aus­drück­lich erklärten Willen zum Umgang mit seinen Kin­dern ver­pflichtet, wenn der Umgang dem Kin­des­wohl dient. Kinder haben ein Recht auf Umgang mit ihren Eltern und Eltern eine gesetz­liche Ver­pflich­tung zum Umgang mit ihren Kin­dern. Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt a. M. (OLG) wies des­halb mit seinem Beschluss v. 11.11.2020…

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  • Recht auf Zugang zu außer­halb der Buß­geld­akte befind­li­chen Infor­ma­tionen

    Ein Auto­fahrer wurde vom Amts­ge­richt wegen Über­schrei­tung der zuläs­sigen Höchst­ge­schwin­dig­keit außer­halb geschlos­sener Ort­schaften um 30 km/​h zu einer Geld­buße und einem ein­mo­na­tigen Fahr­verbot ver­ur­teilt. Im Rahmen des behörd­li­chen Buß­geld­ver­fah­rens ver­langte er erfolglos Zugang zu Infor­ma­tionen, unter anderem der Lebens­akte des ver­wen­deten Mess­ge­räts, dem Eich­schein und den soge­nannten Roh­mess­daten, die sich nicht in der Buß­geld­akte befanden.…

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  • Phis­hing-E-Mails über angeb­liche Corona-Hilfen der EU

    Zur­zeit kur­sieren u. a. Phis­hing-E-Mails mit einem fal­schen Antrags­for­mular für Corona-Über­brü­ckungs­hilfen für kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­nehmen, die angeb­lich vom Euro­päi­schen Rat und vom Bund gemeinsam ange­boten werden. Diese betrü­ge­ri­schen E‑Mails, z. B. mit dem Absender deutschland@ec.europa.eu, stammen nicht von der Euro­päi­schen Kom­mis­sion. Reagieren Sie nicht auf solche Phis­hing-E-Mails und öffnen Sie nicht den Anhang. Über­brü­ckungs­hilfen…

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  • Corona-Über­brü­ckungs­hilfe unpfändbar

    Die sog. Corona-Über­brü­ckungs­hilfe, die nach den Richt­li­nien des Landes NRW für kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­nehmen gezahlt wird, ist jeden­falls bei sum­ma­ri­scher Prü­fung unpfändbar. Die zur Corona-Sofort­hilfe in einst­wei­ligen Rechts­schutz­ver­fahren ergan­gene Recht­spre­chung ist auch auf die Corona-Über­brü­ckungs­hilfe über­tragbar, so das Finanz­ge­richt Münster in einem Beschluss vom 22.10.2020.

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  • Bun­des­re­gie­rung beschließt ver­brau­cher­schüt­zende Ände­rungen im Dar­le­hens­recht

    Die Bun­des­re­gie­rung hat am 18.11.2020 den vom Jus­tiz­mi­nis­te­rium vor­ge­legten Ent­wurf eines Gesetzes zur Ände­rung des Ver­brau­cher­dar­le­hens­rechts zur Umset­zung der Vor­gaben aus zwei Urteilen des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) beschlossen. Nach den Ände­rungen soll ein Dar­le­hens­nehmer bei vor­zei­tiger Rück­zah­lung ein Recht auf Ermä­ßi­gung der Gesamt­kosten des Dar­le­hens ent­spre­chend der ver­blei­benden Lauf­zeit des Ver­trages haben. Der EuGH hatte…

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