Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Ver­jäh­rung von For­de­rungen

    Zah­lungs­an­sprüche des täg­li­chen Geschäfts­ver­kehrs, die der regel­mä­ßigen Ver­jäh­rungs­frist (drei Jahre) unter­liegen, ver­jähren mit Ablauf des 31.12. des Jahres. Dem­nach ver­jähren also die For­de­rungen, die 2014 ent­standen sind, am 31.12.2017. For­de­rungen auf den Kauf­preis oder den Werk­lohn ent­stehen, wenn der Unter­nehmer seine ver­trag­liche Leis­tung erbracht hat. Auf eine Rech­nungs­stel­lung kommt es nicht an. Ist die For­de­rung…

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  • Gebraucht­wa­gen­kauf – „gekauft wie gesehen”

    Bei einem Gebraucht­wa­gen­kauf nutzen die Betei­ligten häufig bestimmte For­mu­lie­rungen, um die Haf­tung des Ver­käu­fers für Mängel des Wagens aus­zu­schließen. Oft wird dabei die Wen­dung „gekauft wie gesehen” gewählt. In einer aktu­ellen Ent­schei­dung hat sich das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) damit aus­ein­an­der­ge­setzt, was dies im Ein­zel­fall bedeuten kann. Im ent­schie­denen Fall kaufte eine Frau einen gebrauchten Pkw…

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  • „Diesel-Abgas­skandal” – Ver­trags­händler haftet nicht für etwaige Täu­schungs­hand­lung des Her­stel­lers

    Das Ober­lan­des­ge­richt Koblenz (OLG) hat in seinem Urteil vom 28.9.2017 zum sog. „Diesel-Abgas­skandal” ent­schieden, dass dem Ver­trags­händler eine etwaige Täu­schung des Kunden durch den Fahr­zeug­her­steller nicht zuzu­rechnen ist. In dem ent­schie­denen Fall erwarb ein Käufer bei einem VW-Ver­trags­händler im Juli 2014 ein Die­sel­fahr­zeug, bei dem der darin ver­baute Motor vom sog. „Abgas­skandal” betroffen war. Der…

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  • Immo­bi­li­en­in­se­rate – Immo­bi­li­en­makler müssen Daten aus dem Ener­gie­aus­weis angeben

    Die Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung ver­pflichtet Ver­käufer und Ver­mieter vor dem Ver­kauf und der Ver­mie­tung einer Immo­bilie in einer Immo­bi­li­en­an­zeige in kom­mer­zi­ellen Medien zu Angaben über den Ener­gie­ver­brauch, wenn zu diesem Zeit­punkt ein Ener­gie­aus­weis vor­liegt. Der Immo­bi­li­en­makler ist nicht Adressat dieser Infor­ma­ti­ons­pflicht. Nach einer Ent­schei­dung des Bun­des­ge­richts­hofs hat ein Immo­bi­li­en­makler jedoch unter dem Gesichts­punkt einer Irre­füh­rung der Ver­brau­cher…

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  • Kom­bi­na­tion von Dauer- und Feri­en­woh­nungen im Son­der­ge­biet zulässig

    Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat am 18.10.2017 ent­schieden, dass Gemeinden Son­der­ge­biete fest­setzen dürfen, die als bau­liche Nut­zung eine stän­dige Wohn­nut­zung und Feri­en­woh­nungen in einem räum­lich-funk­tio­nalen Zusam­men­hang vor­sehen. Dau­er­wohnen und Feri­en­woh­nungen sind jeden­falls nicht unver­einbar, wenn diese Nut­zungen in einem räum­lich-funk­tio­nalen Zusam­men­hang stehen, etwa „unter einem Dach” aus­geübt werden. In der Bau­nut­zungs­ver­ord­nung heißt es bei „Son­der­ge­biete, die der…

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  • Fal­sche Angaben im Unter­halts­ver­fahren – Ver­lust des Unter­halts­an­spruchs

    Nach einer Tren­nung kann der bedürf­tige Ehe­gatte Unter­halt vom ehe­ma­ligen Partner ver­langen, wenn dieser über mehr Ein­kommen als der andere ver­fügt. Kommt es zu Streit hier­über, ent­scheidet das Fami­li­en­ge­richt. Das Gericht kann aber auch einem eigent­lich Berech­tigten Unter­halt ver­sagen, wenn er im Pro­zess nicht die Wahr­heit sagt und eigenes Ein­kommen ver­schweigt. Über einen sol­chen Fall…

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  • Schen­kungen nach Erb­ein­set­zung im gemein­schaft­li­chen Ehe­gat­ten­tes­ta­ment

    Ehe­gatten bestimmen in einem gemein­schaft­li­chen Ehe­gat­ten­tes­ta­ment ihr gemein­sames Kind zum Schluss­erben des Längst­le­benden. Nach dem Tode eines Ehe­gatten ver­schenkt der Über­le­bende einen Groß­teil des Ver­mö­gens an einen Dritten und ver­min­dert so das Erbe. Kann das erbende Kind von dem Dritten die Geschenke nach dem Tode des über­le­benden Eltern­teils her­aus­ver­langen? Das Ober­lan­des­ge­richt Hamm (OLG) hat die…

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  • Son­der­kün­di­gungs­schutz – Schwer­be­hin­de­rung

    In einem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Rhein­land-Pfalz (LAG) ent­schie­denen Fall ent­schloss sich ein Unter­nehmen seinen Betrieb zum 30.4.2014 still­zu­legen. Mit Schreiben vom 28.4.2014 wurden die Arbeits­ver­träge gekün­digt. Einem Arbeit­nehmer war ein Grad der Behin­de­rung (GdB) von 40 zuer­kannt worden. Er war daher der Ansicht, die Kün­di­gung sei schon man­gels vor­he­riger Zustim­mung des Inte­gra­ti­ons­amts unwirksam. Mit Bescheid vom…

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  • Das neue Trans­pa­renz­re­gister

    Durch eine Ände­rung im Geld­wä­sche­ge­setz wurde das sog. Trans­pa­renz­re­gister ein­ge­führt. Das Register ist eine rein elek­tro­ni­sche Platt­form, die Angaben über die hinter einem Unter­nehmen ste­henden wirt­schaft­lich berech­tigten Per­sonen ent­hält. Als wirt­schaft­lich berech­tigte Per­sonen sind natür­liche Per­sonen zu ver­stehen, die an einer juris­ti­schen Person oder ein­ge­tra­genen Per­so­nen­ge­sell­schaft mehr als 25 % der Kapi­tal­an­teile oder der Stimm­rechte…

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  • Fort­bil­dungs­pflicht für Makler

    Nach der Zustim­mung des Bun­des­rates vom 22.9.2017 zum Gesetz zur Ein­füh­rung einer Berufs­zu­las­sungs­re­ge­lung für gewerb­liche Immo­bi­li­en­makler und Wohn­im­mo­bi­li­en­ver­walter sind Makler und Ver­walter künftig ver­pflichtet, sich inner­halb von drei Jahren ins­ge­samt 20 Stunden fort­zu­bilden. Eben­falls fort­bilden müssen sich Ver­walter von Miet­im­mo­bi­lien. Ledig­lich Makler und Ver­walter, die einen staat­lich aner­kannten Aus- oder Fort­bil­dungs­ab­schluss wie Immo­bi­li­en­kauf­mann oder Immo­bi­li­en­fach­wirt…

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  • Aus­gleich bei Annul­lie­rung oder großer Ver­spä­tung eines Fluges

    Die Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung unter­scheidet im Rahmen des Aus­gleichs­an­spruchs nicht danach, ob die betrof­fenen Flug­gäste ihr End­ziel mit­tels eines Direkt­flugs oder eines Flugs mit Anschluss­flug errei­chen. Die Richter des Euro­päi­schen Gerichts­hofs kamen daher in ihrer Ent­schei­dung vom 7.9.2017 zu dem Ent­schluss, dass der Aus­gleich, der Flug­gästen im Fall der Annul­lie­rung oder einer großen Ver­spä­tung eines Flugs mit…

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  • Unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung keine Flug­an­nul­lie­rung

    Die Tat­sache, dass bei einem Flug eine unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung erfolgt, kann nicht als Annul­lie­rung des Fluges ange­sehen werden. Das hat der Euro­päi­sche Gerichtshof am 5.10.2016 ent­schieden. Eine unplan­mä­ßige Zwi­schen­lan­dung stellt kei­nes­wegs eine Situa­tion dar, die als solche für die Flug­gäste ein Ärgernis ist und ihnen große Unan­nehm­lich­keiten ver­ur­sacht, wie sie sich aus einer Nicht­be­för­de­rung, Annul­lie­rung…

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  • Flug­gast­rechte bei „Wet Lease”

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte am 12.9.2017 zu ent­scheiden, gegen wen der Anspruch einer Aus­gleichs­leis­tung nach der Flug­gast­rech­te­ver­ord­nung gel­tend gemacht werden kann, wenn das Flug­zeug im Zuge einer sog. „Wet-Lease-Ver­ein­ba­rung” ein­ge­setzt wurde. Bei sog. „Wet Lease” wird ein Flug­zeug ver­mietet und der „Ver­mieter” stellt auch die Flug­zeug­be­sat­zung. Die Richter des BGH kamen zu dem Ent­schluss, dass…

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  • Hin­weis­pflicht des Rei­se­ver­an­stal­ters gegen­über den Rei­senden zur Män­gel­an­zeige

    Nach den gesetz­li­chen Rege­lungen ist der Rei­se­ver­an­stalter ver­pflichtet, die Reise so zu erbringen, dass sie die zuge­si­cherten Eigen­schaften hat und nicht mit Feh­lern behaftet ist, die den Wert oder die Taug­lich­keit zu dem gewöhn­li­chen oder nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setzten Nutzen auf­heben oder min­dern. Ist die Reise in diesem Sinne man­gel­haft, min­dert sich für die Dauer…

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  • Höhere Buß­gelder für Han­dy­nut­zung am Steuer und bei Behin­dern von Ret­tungs­kräften

    Auto­fahrer, die für Polizei- und Hilfs­kräfte keine Ret­tungs­gasse bilden, müssen künftig mit einem Buß­geld bis zu 200 € rechnen. Kommt es dar­über hinaus zu einer wei­teren Behin­de­rung, Gefähr­dung oder Sach­be­schä­di­gung, kann es bis zu 120 € teurer werden. Außerdem droht ein ein­mo­na­tiges Fahr­verbot. Das sieht die Ver­ord­nung zur Ände­rung stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­cher Vor­schriften vor, der der Bun­desrat…

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  • Min­dest­lohn – Fei­er­tags­ver­gü­tung – Nacht­ar­beits­zu­schlag

    Die Höhe der Ent­gelt­fort­zah­lung an Fei­er­tagen bestimmt sich – soweit kein höherer tarif­li­cher oder ver­trag­li­cher Ver­gü­tungs­an­spruch besteht – nach dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­ge­setz (EFZG) und dem Min­dest­lohn­ge­setz (MiLoG). Sieht ein Tarif­ver­trag einen Nacht­ar­beits­zu­schlag vor, der auf den tat­säch­li­chen Stun­den­ver­dienst zu zahlen ist, ist auch dieser min­des­tens aus dem gesetz­li­chen Min­dest­lohn zu berechnen. Zwar gewährt das MiLoG nur…

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  • Wer bekommt die Ehe­woh­nung?

    Wenn sich Ehe­leute trennen, kann es auch Streit um die Woh­nung geben. Wenn sie sich nicht einigen können, kann ein Gericht die Woh­nung einem der beiden zuspre­chen, wenn dies nötig ist, um eine „unbil­lige Härte” zu ver­hin­dern. Das kommt ins­be­son­dere dann in Betracht, wenn sonst das Wohl von im Haus­halt lebenden Kin­dern beein­träch­tigt ist. Aber…

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  • Rund­funk­bei­trags­pflicht für Hotel- und Gäs­te­zimmer sowie Feri­en­woh­nungen

    Nach dem gel­tenden Rund­funk­bei­trags­staats­ver­trag der Länder sind Inhaber von Betriebs­stätten für die darin vor­han­denen Hotel- und Gäs­te­zimmer sowie Feri­en­woh­nungen zur Zah­lung eines zusätz­li­chen Rund­funk­bei­trags ver­pflichtet, der neben ihrer all­ge­meinen Bei­trags­pflicht erhoben wird. Für jedes Zimmer bzw. jede Feri­en­woh­nung muss der Inhaber ein Drittel des Rund­funk­bei­trags ent­richten, wobei die erste Raum­ein­heit bei­trags­frei ist. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat…

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  • Gewerb­liche eBay-Ange­bote – Link zur OS-Platt­form ist Pflicht

    Gewerb­liche Ange­bote auf der Inter­net­platt­form eBay müssen einen „klick­baren” Link zur OS-Platt­form – dem Online­portal der Euro­päi­schen Union zur Unter­stüt­zung einer außer­ge­richt­li­chen Streit­bei­le­gung zwi­schen Ver­brau­chern und Unter­neh­mern (http://ec.europa.eu/consumers/odr) – ent­halten. Hierauf hat das Ober­lan­des­ge­richt Hamm mit Beschluss vom 3.8.2017 hin­ge­wiesen. Das bean­stan­dete Inter­net­an­gebot ent­hielt eine bloße text­liche Wie­der­gabe der Inter­net­adresse (URL) der OS-Platt­form (ohne eine…

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  • Anspruch auf Lie­fe­rung einer man­gel­freien Sache trotz Man­gel­be­sei­ti­gung

    In einem Fall aus der Praxis hatte ein Käufer einen Pkw erworben. Nach seinen Angaben erschien häufig im Dis­play des Fahr­zeugs eine Text­mel­dung, die zum vor­sich­tigen Anhalten des Fahr­zeugs zum Zwecke der Abküh­lung der Kupp­lung auf­for­derte, was bis zu 45 Minuten dauern konnte. Der Käufer ver­langte einen Umtausch des Fahr­zeugs. Dazu ent­schied das Ober­lan­des­ge­richt Nürn­berg…

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  • „Schlem­mer­block” – Ver­trags­strafe für Gast­wirt?

    Der Bun­des­ge­richtshof hat mit seinem Urteil vom 31.8.2017 ent­schieden, dass in All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen des Her­aus­ge­bers des Gut­schein­heftes „Schlem­mer­block” eine Ver­trags­strafe von 2.500 € für jeden vor­sätz­li­chen Ver­trags­ver­stoß des Gast­wirts nicht wirksam ver­ein­bart werden kann. Eine solche Ver­ein­ba­rung, die ohne Dif­fe­ren­zie­rung nach dem Gewicht der Ver­trags­ver­stöße einen pau­schalen Betrag von 2.500 € vor­sieht, benach­tei­ligt den Ver­trags­partner…

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  • Zuschlag für Schön­heits­re­pa­ra­turen neben Grund­miete

    Beinhaltet ein Miet­ver­trag neben der „Grund­miete” auch einen „Zuschlag Schön­heits­re­pa­ra­turen”, so han­delt es sich hier um eine Preis(haupt)abrede, die nicht der Kon­trolle auf ihre inhalt­liche Ange­mes­sen­heit unter­liegt. Dieser Zuschlag stellt unge­achtet des geson­derten Aus­weises neben der „Grund­miete” ein Ent­gelt für die Haupt­leis­tungs­pflicht (Gebrauchs­ge­wäh­rungs- und Gebrauchs­er­hal­tungs­pflicht) des Ver­mie­ters dar. Der Mieter hat den Gesamt­wert zu ent­richten,…

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  • Kün­di­gung eines GmbH-Geschäfts­füh­rers aus Alters­gründen

    Das Errei­chen eines Alters von 60 Jahren kann im Dienst­ver­trag mit einem GmbH-Geschäfts­führer als Alters­grenze ver­ein­bart werden, die eine ordent­liche Kün­di­gung recht­fer­tigt. Wenn gewähr­leistet ist, dass dem Geschäfts­führer nach seinem Aus­scheiden aus dem Unter­nehmen eine betrieb­liche Alters­ver­sor­gung zusteht, ver­stößt eine der­ar­tige Rege­lung nicht gegen das All­ge­meine Gleich­be­hand­lungs­ge­setz. Das haben die Richter des Ober­lan­des­ge­richts Hamm am…

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