Autor: Andreas Bruns

  • Vor­kaufs­recht des Mie­ters hinter ding­li­chem Vor­kaufs­recht

    Bei der Umwand­lung von Miet­woh­nungen in Eigen­tums­woh­nungen ist der Eigen­tümer i.d.R. gesetz­lich ver­pflichtet, dem jewei­ligen Mieter die Woh­nung zum Kauf anzu­bieten. Dieses Vor­recht wird als „Vor­kaufs­recht“ bezeichnet und kann auch ver­trag­lich im Miet­ver­trag fest­ge­legt werden. Alter­nativ dazu kann der Eigen­tümer auch anderen Per­sonen ein Vor­kaufs­recht gewähren, das dann im Grund­buch ver­merkt wird (ding­li­ches Vor­kaufs­recht). Im…

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  • Ord­nungs­mittel bei Kon­takt zum Kind außer­halb der gere­gelten Umgangs­zeiten

    Eine Ver­hän­gung von Ord­nungs­mit­teln wegen Kon­takt­auf­nahmen außer­halb der fest­ge­legten Umgangs­zeiten setzt voraus, dass sich die Unter­sa­gung einer sol­chen Kon­takt­auf­nahme ein­deutig aus dem Tenor der Umgangs­re­ge­lung ergibt. Ein Tun oder Unter­lassen kann nur dann sank­tio­niert werden, wenn die ent­spre­chenden Pflichten der betrof­fenen Person zwei­fels­frei aus dem Voll­stre­ckungs­titel her­vor­gehen. Soll also dem Umgangs­be­rech­tigten die Kon­takt­auf­nahme bzw. Nähe­rung…

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  • Prä­mi­en­an­pas­sung in der PKV

    Das Gesetz über den Ver­si­che­rungs­ver­trag (VVG) berech­tigt den Ver­si­cherer bei einer nicht nur als vor­über­ge­hend anzu­se­henden Ver­än­de­rung einer für die Prä­mi­en­kal­ku­la­tion maß­geb­li­chen Rech­nungs­grund­lage zur Neu­fest­set­zung der Prämie. Das Gesetz über die Beauf­sich­ti­gung der Ver­si­che­rungs­un­ter­nehmen (VAG) legt dazu den gesetz­li­chen Schwel­len­wert von 10 % fest, bei dessen Über­schrei­tung durch eine Abwei­chung der erfor­der­li­chen von den kal­ku­lierten…

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  • Frei­wil­lige Umsatz­steuer-Vor­aus­zah­lungen inner­halb des 10-Tages-Zeit­raums

    Erst im Februar 2022 fällte der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) ein Urteil über die Berück­sich­ti­gung von frei­wil­ligen Umsatz­steuer-Vor­aus­zah­lungen inner­halb des 10-Tages-Zeit­raums bei Ein­nahmen-Über­schuss-Rech­nungen. Am 13.12. folgte dann das nächste Urteil zu der The­matik. Ein Steu­er­pflich­tiger zahlte am 6.1. die Umsatz­steuer-Vor­aus­zah­lung für den ver­gan­genen Dezember. Da ihm eine Dau­er­frist­ver­län­ge­rung gewährt wurde, ver­schiebt sich die Fäl­lig­keit auf den 10.2.…

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  • Ent­nahme von Alt-Pho­to­vol­ta­ik­an­lagen

    Vor dem 1.1.2023 wurden Pho­to­vol­ta­ik­an­lagen, die sowohl für unter­neh­me­ri­sche als auch für pri­vate Zwecke genutzt wurden, regel­mäßig dem Unter­neh­mens­ver­mögen zuge­ordnet. Betreiber konnten die Vor­steuer aus dem Kauf der Anlage abziehen, mussten aber sowohl den ver­kauften Strom als auch den selbst genutzten Strom ver­steuern. Mit der Ein­füh­rung des Null­steu­er­satzes zum 1.1.2023 können Betreiber nun die Pho­to­vol­ta­ik­an­lage…

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  • Beginn der Gewer­be­steu­er­pflicht bei gewerb­li­chem Grund­stücks­handel

    Am 1.9.2022 erließ der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) ein Urteil zum Beginn der sach­li­chen Gewer­be­steu­er­pflicht bei gewerb­li­chen Grund­stücks­händ­lern. In dem Fall, den der BFH ent­schied, ging es um eine KG, deren Gesell­schafts­zweck der Erwerb, die Ver­wal­tung und die Ver­äu­ße­rung von Immo­bi­lien, Grund­stü­cken und grund­stücks­glei­chen Rechten im eigenen Namen und auf eigene Rech­nung ist. Für das erste Wirt­schafts­jahr…

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  • Besteue­rung der Rück­zah­lung einer Kapi­tal­for­de­rung

    Im Urteil vom 25.10.2022 ent­schied der Bun­des­fi­nanzhof (BFH), ob und in wel­cher Höhe die Rück­zah­lung eines unter dem Nomi­nal­wert erwor­benen Anspruchs auf Aus­zah­lung eines Kör­per­schaft­steu­er­gut­ha­bens zu Ein­künften aus Kapi­tal­ver­mögen führt. Ein Ehe­paar wurde gemeinsam zur Ein­kom­men­steuer ver­an­lagt. Der Ehe­mann schloss mit einer GmbH, an der er nicht betei­ligt war, einen Kauf­ver­trag. Es wurden drei Ansprüche…

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  • Erb­fall­kos­ten­pau­schale für Nach­erben

    Das Erb­schaft­steu­er­ge­setz hat für die anfal­lenden Kosten einer Bestat­tung und ähn­liche Kosten sowie Auf­wen­dungen zur Abwick­lung, Rege­lung und Ver­tei­lung des Nach­lasses eine sog. Erb­fall­kos­ten­pau­schale geschaffen. Diese kann bei der Berech­nung der Erb­schaft­steuer ohne Nach­weis steu­er­min­dernd abge­zogen werden. Inwie­fern der Betrag durch einen Nach­erben ange­setzt werden kann, hat der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) am 1.2.2023 ent­schieden. In dem…

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  • Steu­er­liche Begüns­ti­gung durch Fünf­tel­re­ge­lung ent­fällt bei gestaf­felter Aus­zah­lung

    Die Bestim­mung der „Fünf­tel­re­ge­lung“ dient der steu­er­li­chen Ent­las­tung, wenn außer­or­dent­liche Ein­künfte für eine mehr­jäh­rige Tätig­keit erzielt werden, bei­spiels­weise eine Abfin­dung oder eine nen­nens­werte Lohn­nach­zah­lung. Durch die Anwen­dung dieser Rege­lung erfolgt eine Glät­tung der Steu­er­last, die ver­hin­dert, dass der eigene Steu­er­satz durch die außer­or­dent­li­chen Ein­künfte unver­hält­nis­mäßig in die Höhe schnellt. Der Bun­des­fi­nanzhof (BFH) hat jedoch Ein­schrän­kungen…

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  • Auf­wen­dungen für ein Haus­not­ruf­system

    Bei der Berech­nung der Ein­kom­men­steuer können Steu­er­pflich­tige Auf­wen­dungen für haus­halts­nahe Beschäf­ti­gungen, haus­halts­nahe Dienst­leis­tungen und Hand­wer­kerleis­tungen steu­er­min­dernd gel­tend machen. Ob zu diesen Auf­wen­dungen auch ein Haus­not­ruf­system gehört, ent­schied am 15.2.2023 der Bun­des­fi­nanzhof. Eine Steu­er­pflich­tige erwarb ein sog. Haus­not­ruf­system. Dazu gehörte die Gerä­te­be­reit­stel­lung und eine 24-Stunden-Ser­vice­zen­trale, nicht aber Pflege- und Grund­ver­sor­gung, sowie der Sofort-Helfer-Ein­satz. Die Kosten dafür…

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  • Aner­ken­nung einer Fett­ab­sau­gung (Lipo­suk­tion) als außer­ge­wöhn­liche Belas­tung

    Im einem vom Bun­des­fi­nanzhof am 23.3.2023 ent­schie­denen Fall litt eine Frau an einem Lipödem und wurde einer sog. Lipo­suk­tion unter­zogen. Die Kosten für die Behand­lung wurden nicht von ihrer Kran­ken­kasse erstattet und sie machte diese Auf­wen­dungen steu­er­lich als außer­ge­wöhn­liche Belas­tungen gel­tend. Das Finanzamt lehnte dies zunächst ab mit der Begrün­dung, die Frau habe vor der…

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  • Fäl­lig­keits­ter­mine – August 2023

    Umsatz­steuer (mtl.), Lohn- u. Kir­chen­lohn­steuer, Soli.-Zuschlag (mtl.): 10.8.2023 Gewer­be­steuer, Grund­steuer: 15.8.2023 Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­träge: 29.8.2023

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  • Basis­zins /​ Ver­zugs­zins

    Ver­zugs­zins­satz seit 1.1.2002: (§ 288 BGB) Rechts­ge­schäfte mit Ver­brau­chern: Basis­zins­satz + 5-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen bis 28.7.2014): Basis­zins­satz + 8-%-Punkte Rechts­ge­schäfte mit Nicht­ver­brau­chern (abge­schlossen ab 29.7.2014): Basis­zins­satz + 9-%-Punktezzgl. 40 € Pau­schale Basis­zins­satz nach § 247 Abs. 1 BGB maß­geb­lich für die Berech­nung von Ver­zugs­zinsen seit 01.07.2023 = 3,12 % 01.01.2023 – 30.06.2023 = 1,62…

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  • Ver­brau­cher­preis­index

    Ver­brau­cher­preis­index (2020 = 100) 2023 116,8  Juni 116,5  Mai 116,6  April 116,1  März 115,2  Februar 114,3  Januar 2022 113,2  Dezember 113,7  November 113,5  Oktober 112,7  Sep­tember 110,7  August 110,3  Juli Ältere Ver­brau­cher­preis­in­dizes finden Sie im Internet unter: http://www.destatis.de – Kon­junk­tur­in­di­ka­toren – Ver­brau­cher­preise

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  • Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung – kein Anspruch bei feh­ler­hafter Angabe zur Berech­nungs­me­thode

    Der Dar­le­hens­geber kann im Fall der vor­zei­tigen Rück­zah­lung eine ange­mes­sene Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung für den unmit­telbar mit der vor­zei­tigen Rück­zah­lung zusam­men­hän­genden Schaden ver­langen, wenn der Dar­le­hens­nehmer zum Zeit­punkt der Rück­zah­lung Zinsen zu einem gebun­denen Soll­zins­satz schuldet. Ein All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag muss u.a. klar und ver­ständ­lich for­mu­lierte Angaben über die Berech­nungs­me­thode des Anspruchs auf Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung beinhalten, soweit der Dar­le­hens­geber beab­sich­tigt,…

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  • „Fahrt ins Blaue“ – Bestim­mungs­recht des Rei­se­ver­an­stal­ters

    Bei einer Über­ra­schungs­reise (z.B. „Fahrt ins Blaue“) ohne vor­he­rige Kenntnis von Rei­se­ziel und Rei­se­pro­gramm kann der Rei­se­ver­an­stalter über die von ihm zu erbrin­genden Leis­tungen bestimmen. Sobald er jedoch den Rei­senden ein Rei­se­pro­gramm aus­hän­digt, sind die darin genannten Leis­tungen für ihn ver­bind­lich. Sein Bestim­mungs­recht übt der Rei­se­ver­an­stalter also nicht erst mit der tat­säch­li­chen Leis­tungs­er­brin­gung aus, son­dern…

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  • Keine Pan­ora­ma­frei­heit für Droh­nen­auf­nahmen

    Nach dem Gesetz über Urhe­ber­recht und ver­wandte Schutz­rechte ist es zulässig, Werke, die sich blei­bend an öffent­li­chen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, z.B. durch Licht­bild oder durch Film zu ver­viel­fäl­tigen, zu ver­breiten und öffent­lich wie­der­zu­geben. Bei Bau­werken erstre­cken sich diese Befug­nisse nur auf die äußere Ansicht. Die Ein­schrän­kung des Urhe­ber­rechts durch die Pan­ora­ma­frei­heit, die eine…

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  • End­ge­halts­be­zo­gene Betriebs­rente und Teil­zeit

    Eine Betriebs­ren­ten­zu­sage kann zulässig auf das im letzten Kalen­der­jahr vor dem Aus­scheiden durch­schnitt­lich bezo­gene Monats­ge­halt abstellen, um die Betriebs­ren­ten­leis­tungen zu berechnen, und dieses im Fall von Teil­zeit­be­schäf­ti­gung inner­halb der letzten zehn Jahre vor dem Aus­scheiden mit einem Faktor für den durch­schnitt­li­chen Beschäf­ti­gungs­um­fang in diesem Zeit­raum modi­fi­zieren. Zu dieser Ent­schei­dung kam das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) in seinem…

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  • AU bei Erkran­kung im Aus­land

    Nach dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­ge­setz ist ein Arbeit­nehmer, der sich bei Beginn der Arbeits­un­fä­hig­keit (AU) im Aus­land auf­hält, ver­pflichtet, dem Arbeit­geber die AU, deren vor­aus­sicht­liche Dauer und die Adresse am Auf­ent­haltsort in der schnellst­mög­li­chen Art der Über­mitt­lung mit­zu­teilen. Die durch die Mit­tei­lung ent­ste­henden Kosten hat der Arbeit­geber zu tragen. Dar­über hinaus ist ein Arbeit­nehmer, wenn er Mit­glied…

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  • Offene Video­über­wa­chung – Ver­wer­tungs­verbot

    Einem Arbeit­nehmer wurde vor­ge­worfen, eine sog. Mehr­ar­beits­schicht absicht­lich nicht zu leisten, aber bezahlt zu bekommen. Nach seinen Angaben hatte er zwar an dem Tag zunächst das Werks­ge­lände betreten. Die auf einen anonymen Hin­weis hin erfolgte Aus­wer­tung der Auf­zeich­nungen einer durch ein Pik­to­gramm aus­ge­wie­senen und auch sonst nicht zu über­se­henden Video­ka­mera an einem Tor zum Werks­ge­lände…

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  • Erneue­rung von Rauch­warn­mel­dern

    Die Erneue­rung von Rauch­warn­mel­dern stellt anders als deren erst­ma­liger Einbau grund­sätz­lich keine Moder­ni­sie­rung dar, wenn mit ihr eine tech­ni­sche Ver­bes­se­rung oder sons­tige Auf­wer­tung nicht ver­bunden ist. Der Ver­mieter ist auf­grund einer sol­chen Erneue­rungs­maß­nahme des­halb auch dann nicht zu einer Erhö­hung der Miete berech­tigt, wenn die zu einem frü­heren Zeit­punkt erfolgte erst­ma­lige Aus­stat­tung der Miet­woh­nung mit…

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  • Behörd­liche Nut­zungs­un­ter­sa­gung – außer­or­dent­liche Kün­di­gung eines Miet­ver­trags

    Nach den Bestim­mungen des Bür­ger­li­chen Gesetz­buchs (BGB) kann jede Ver­trags­partei das Miet­ver­hältnis aus wich­tigem Grund außer­or­dent­lich fristlos kün­digen. Ein wich­tiger Grund liegt u.a. dann vor, wenn dem Mieter der ver­trags­ge­mäße Gebrauch der Miet­sache ganz oder zum Teil nicht recht­zeitig gewährt oder wieder ent­zogen wird. Dies ist ins­be­son­dere beim Auf­treten eines Man­gels der Fall, wel­cher dem…

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  • Miet­ver­trag – Schrift­form­erfor­dernis bei Ver­schie­bung von Fäl­lig­keits­ter­minen

    Gemäß dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch ist es erfor­der­lich, dass ein Miet­ver­trag, der länger als ein Jahr dauern soll, schrift­lich abge­schlossen wird. Wenn dies nicht der Fall ist, gilt er für unbe­stimmte Zeit. Zur Wah­rung der Schrift­form ist es grund­sätz­lich erfor­der­lich, dass sich die wesent­li­chen Ver­trags­be­din­gungen – ins­be­son­dere Miet­ge­gen­stand, Miet­zins sowie Dauer und Par­teien des Miet­ver­hält­nisses –…

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