Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Beweis­last für recht­zei­tige Unter­rich­tung bei Flug­an­nul­lie­rung

    In einem vom Euro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) ent­schie­denen Fall buchte ein Flug­gast über einen Online-Rei­se­ver­mittler einen Hin- und Rück­flug mit einer Suri­na­mi­schen Luft­fahrt­ge­sell­schaft. Der Hin­flug war für den 14.11.2014 vor­ge­sehen. Am 9.10.2014 unter­rich­tete die Gesell­schaft den Rei­se­ver­mittler über die Annul­lie­rung dieses Flugs. Am 4.11.2014 wurde der Kunde mit einer E‑Mail des Rei­se­ver­mitt­lers dar­über unter­richtet. Unter Beru­fung…

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  • Kün­di­gung des Rei­se­ver­trags wegen höherer Gewalt – hier ungül­tige Rei­se­pa­piere

    Ein Rei­se­ver­trag kann sowohl vom Rei­se­ver­an­stalter als auch vom Rei­senden gekün­digt werden, wenn die Reise infolge bei Ver­trags­ab­schluss nicht vor­aus­seh­barer höherer Gewalt erheb­lich erschwert, gefährdet oder beein­träch­tigt wird. Unter höherer Gewalt wird ein von außen kom­mendes, keinen betrieb­li­chen Zusam­men­hang auf­wei­sendes und auch durch die äußerste ver­nünf­ti­ger­weise zu erwar­tende Sorg­falt nicht abwend­bares Ereignis ver­standen. In einem…

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  • Miet­ver­trag – indi­vi­du­elle Ver­trags­ab­reden haben Vor­rang vor All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen

    Eine in einem Miet­ver­trag über Gewer­be­räume ent­hal­tene sog. dop­pelte Schrift­form­klausel kann im Falle ihrer for­mu­lar­mä­ßigen Ver­ein­ba­rung wegen des Vor­rangs der Indi­vi­du­al­ver­ein­ba­rung eine münd­liche oder auch kon­klu­dente Ände­rung der Ver­trags­ab­reden nicht aus­schließen. Den Vor­rang gegen­über All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gungen haben indi­vi­du­elle Ver­trags­ab­reden ohne Rück­sicht auf die Form, in der sie getroffen worden sind, und somit auch wenn sie…

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  • Grobe Belei­di­gung recht­fer­tigt frist­lose Kün­di­gung

    Grund­sätz­lich kann ein Arbeits­ver­hältnis aus wich­tigem Grund ohne Ein­hal­tung einer Kün­di­gungs­frist gekün­digt werden, wenn Tat­sa­chen vor­liegen, auf­grund derer dem Kün­di­genden unter Berück­sich­ti­gung aller Umstände des Ein­zel­falles und unter Abwä­gung der Inter­essen beider Ver­trags­teile die Fort­set­zung des Arbeits­ver­hält­nisses bis zum Ablauf der Kün­di­gungs­frist nicht zuge­mutet werden kann. Grobe Belei­di­gungen können eine frist­lose Kün­di­gung recht­fer­tigen. Die straf­recht­liche…

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  • Ver­ken­nung eines akuten medi­zi­ni­schen Not­falls im Rahmen eines Haus­not­ruf­ver­trags

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) am 11.5.2017 ent­schie­denen Fall schloss ein Mann mit einem Unter­nehmen einen „Dienst­leis­tungs­ver­trag zur Teil­nahme am Haus­notruf” ab. Der Ver­trag lautet u. a. wie folgt: „Das Haus­not­ruf­gerät wird an eine ständig besetzte Zen­trale ange­schlossen. Von dieser Zen­trale wird im Fall eines Not­rufs unver­züg­lich eine ange­mes­sene Hil­fe­leis­tung ver­mit­telt (z. B. durch ver­ein­barte…

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  • Anmel­de­pflicht von Bar­mittel bei Ein­reise bzw. Aus­reise aus der EU

    Jede natür­liche Person, die in die EU ein­reist oder aus ihr aus­reist, unter­liegt der Anmel­de­pflicht, wenn sie Bar­mittel in Höhe von 10.000 € oder mehr bei sich führt. Der Euro­päi­sche Gerichtshof (EuGH) hatte zu ent­scheiden, ob die Anmel­de­pflicht auch besteht, wenn ein Rei­sender auf dem Weg von einem Nicht-EU-Staat in einen anderen Nicht-EU-Staat in der…

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  • Keine Haf­tung bei nicht auto­ri­sierter Nut­zung des Tele­fon­an­schlusses für ein „Pay by Call-Ver­fahren”

    In einem vom Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schie­denen Fall machte ein Unter­nehmen gegen die Inha­berin eines Fest­netz­te­le­fon­an­schlusses einen Ent­gelt­an­spruch für die Nut­zung im Rahmen des „Pay by Call-Ver­fah­rens” über eine Pre­mi­um­diens­te­nummer (0900) gel­tend. Die ent­spre­chenden ins­ge­samt 21 Anrufe wurden von dem damals 13-jäh­rigen Sohn der Frau getä­tigt. Das Kind nahm an einem zunächst kos­ten­losen Com­pu­ter­spiel teil, in…

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  • Infor­ma­ti­ons­pflichten eines Preis­ver­gleichs­por­tals im Internet über Pro­vi­si­ons­zah­lungen

    Nach dem Gesetz gegen den unlau­teren Wett­be­werb (UWG) han­delt unlauter, wer im kon­kreten Fall unter Berück­sich­ti­gung aller Umstände dem Ver­brau­cher eine wesent­liche Infor­ma­tion vor­ent­hält, die der Ver­brau­cher je nach den Umständen benö­tigt, um eine infor­mierte geschäft­liche Ent­schei­dung zu treffen, und deren Vor­ent­halten geeignet ist, den Ver­brau­cher zu einer geschäft­li­chen Ent­schei­dung zu ver­an­lassen, die er andern­falls…

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  • „Kon­to­ge­bühr” bei Gewäh­rung eines Bau­spar­dar­le­hens

    Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hat mit seinem Urteil vom 9.5.2017 ent­schieden, dass eine vor­for­mu­lierte Bestim­mung über eine bei Gewäh­rung eines Bau­spar­dar­le­hens vom Ver­brau­cher in der Dar­le­hens­phase zu zah­lende "Kontogebühr" unwirksam ist. Die BGH-Richter führten aus, dass die Erhe­bung einer "Kontogebühr" in der Dar­le­hens-phase eine soge­nannte Preis­ne­ben­ab­rede dar­stellt. In der Dar­le­hens­phase ist mit den Tätig­keiten der "bauspartechnische[n]…

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  • Pau­schale Ent­gelte für gedul­dete Über­zie­hungen

    Der Bun­des­ge­richtshof hat am 25.10.2016 in zwei Ver­fahren ent­schieden, dass vor­for­mu­lierte Bestim­mungen über ein pau­schales „Min­dest­ent­gelt” für gedul­dete Über­zie­hungen zwi­schen einem Kre­dit­in­stitut und einem Ver­brau­cher unwirksam sind. Es han­delt sich um Preis­ne­ben­ab­reden, die einer Inhalts­kon­trolle unter­liegen. Denn in den Fällen, in denen das Min­dest­ent­gelt erhoben wird, wird unab­hängig von der Lauf­zeit des Dar­le­hens ein Bear­bei­tungs­auf­wand…

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  • „Gesamt­preis” muss aus­ge­zeichnet werden

    In Geschäfts­räumen prä­sen­tierte Aus­stel­lungs­stücke müssen mit dem Gesamt­preis aus­ge­zeichnet werden. Die Angabe eines Teil­preises genügt auch dann nicht, wenn der Kunde auf der Rück­seite des Preis­schildes wei­tere Infor­ma­tionen erhält, mit denen er den Gesamt­preis errechnen kann. Diesem Urteil des Ober­lan­des­ge­richts Hamm (OLG) lag der nach­fol­gende Sach­ver­halt zugrunde: Ein Möbel­haus bot in seiner Aus­stel­lung eine Leder­run­decke…

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  • Keine Preis­an­ga­be­pflicht für Waren im Schau­fenster

    Nach der Preis­an­ga­ben­ver­ord­nung sind Waren, die in Schau­fens­tern, Schau­kästen, inner­halb oder außer­halb des Ver­kaufs­raumes auf Ver­kaufs­ständen oder in sons­tiger Weise sichtbar aus­ge­stellt werden, und Waren, die vom Ver­brau­cher unmit­telbar ent­nommen werden können, durch Preis­schilder oder Beschrif­tung der Ware aus­zu­zeichnen. Die Preise sind ein­schließ­lich der Umsatz­steuer und sons­tiger Preis­be­stand­teile, die zu zahlen sind, anzu­geben (Gesamt­preise). Der…

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  • Kün­di­gung des Arbeits­ver­hält­nisses – Ein­zie­hung eines Geschäfts­an­teils

    Eine Sat­zungs­be­stim­mung, nach der die Ein­zie­hung eines GmbH-Gesell­schafts­an­teils, der maß­geb­lich im Hin­blick auf die part­ner­schaft­liche Mit­ar­beit des Gesell­schaf­ters in der Gesell­schaft (hier: einer Unter­neh­mens­be­ra­tungs­ge­sell­schaft) ein­ge­räumt wurde, an die Been­di­gung der Mit­ar­beit geknüpft ist, ist grund­sätz­lich wirksam. Eine Sat­zungs­be­stim­mung, wonach im Falle eines Streits über die Wirk­sam­keit der Kün­di­gung des Ver­trags­ver­hält­nisses zwi­schen dem Gesell­schafter und der…

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  • Gesell­schafts­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­verbot bei Betei­li­gung an Kon­kur­renz­ge­sell­schaft

    Grund­sätz­lich können Wett­be­werbs­ver­bote für Gesell­schafter einer GmbH ohne Wei­teres in der Sat­zung einer Gesell­schaft ver­ein­bart werden. Zum anderen müssen sich gesell­schafts­ver­trag­liche Wett­be­werbs­ver­bote am Grund­ge­setz messen lassen, weil sie regel­mäßig die grund­ge­setz­lich geschützte Berufs­aus­übungs­frei­heit des betrof­fenen Gesell­schaf­ters berühren. Eine gesell­schafts­ver­trag­liche Rege­lung oder eine Rege­lung im Anstel­lungs­ver­trag, die ein Wett­be­werbs­verbot des Gesell­schafter-Geschäfts­füh­rers vor­sieht, erfasst ihrem recht­lich unbe­denk­li­chen…

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