Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Erb­fall bei Unver­hei­ra­teten mit gemein­samer Immo­bilie

    Immer mehr Paare, sowohl junge als auch ältere, ent­scheiden sich heut­zu­tage dazu, ohne Trau­schein zusam­men­zu­leben und gemeinsam Wohn­ei­gentum zu erwerben, bedenken dabei aber häufig nicht, was pas­siert, wenn einer der Partner stirbt. Häufig haben die Partner nicht daran gedacht, für einen sol­chen Fall Vor­keh­rungen zu treffen, z. B. in Form eines Tes­ta­ments. Liegt ein sol­ches…

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  • Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tigter nicht zur per­sön­li­chen Betreuung ver­pflichtet

    Die Aus­wahl des Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tigten obliegt allein der Ent­schei­dung des Voll­macht­ge­bers. Ein Bevoll­mäch­tigter kann nur dann als unge­eignet ange­sehen werden, wenn trag­fä­hige Gründe dafür fest­ge­stellt werden können, dass er die Voll­macht nicht zu dessen Wohl aus­üben kann oder will. Ein Vor­sor­ge­be­voll­mäch­tigter ist zu einem regel­mä­ßigen per­sön­li­chen Kon­takt zum Voll­macht­geber ver­pflichtet – schon um die Infor­ma­tionen zu…

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  • Beson­dere Sorg­falts­pflicht bei Aus­fahrt von einem Park­platz

    Wer z. B. aus einem Grund­stück, aus einer Fuß­gän­ger­zone auf die Straße oder von anderen Stra­ßen­teilen oder über einen abge­senkten Bord­stein hinweg auf die Fahr­bahn ein­fahren oder vom Fahr­bahn­rand anfahren will, hat sich dabei so zu ver­halten, dass eine Gefähr­dung anderer Ver­kehrs­teil­nehmer aus­ge­schlossen ist. Nach einem Urteil des Schleswig-Hol­stei­ni­schen Ober­lan­des­ge­richts v. 14.2.2023 muss der­je­nige, der…

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  • Ver­wah­rent­gelte für Gut­haben auf Giro­konten

    Das Ober­lan­des­ge­richt Dresden (OLG) hatte die Frage zu ent­scheiden, ob eine Bank mit­tels All­ge­meiner Geschäfts­bedingungen mit Ver­brau­chern ver­ein­baren kann, dass ihr für die Guthaben­verwahrung auf dem Giro­konto von Ver­brau­chern Ent­gelte zustehen. Das OLG kam zu der Ent­schei­dung, dass eine Bank berech­tigt ist, auf­grund einer Ver­ein­ba­rung mit Kunden für die Ver­wah­rung von Gut­haben auf dem Giro­konto…

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  • Stor­no­kosten ent­fallen bei abseh­baren Rück­rei­se­pro­blemen

    Vor Rei­se­be­ginn kann der Rei­sende jeder­zeit vom Ver­trag zurück­treten. Tritt der Rei­sende vom Ver­trag zurück, ver­liert der Rei­se­ver­an­stalter den Anspruch auf den ver­ein­barten Rei­se­preis. Er kann jedoch eine ange­mes­sene Ent­schä­di­gung ver­langen. Ein sol­cher Ent­schä­di­gungs­an­spruch ent­fällt jedoch, wenn am Bestim­mungsort oder in dessen unmit­tel­barer Nähe unver­meid­bare, außer­ge­wöhn­liche Umstände auf­treten, die die Durch­füh­rung der Pau­schal­reise oder die…

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  • Ent­las­tung eines GmbH-Geschäfts­füh­rers

    Mit der nach dem GmbH-Gesetz zu beschlie­ßenden Ent­las­tung spre­chen die Gesell­schafter dem Geschäfts­führer einer­seits Ver­trauen für seine bis­he­rige Geschäfts­füh­rung aus, ande­rer­seits schließen sie auch Scha­dens­er­satz­an­sprüche und Abbe­ru­fungs­gründe aus. Die Ent­las­tung setzt voraus, dass der Geschäfts­führer zuvor Rech­nung über seine Geschäfts­füh­rung gelegt hat. Die Ent­las­tung erstreckt sich zeit­lich auf den Zeit­raum der Periode, für die die…

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  • Eigen­tums­ver­hält­nisse nach dem Tod eines GbR-Gesell­schaf­ters

    Ein Ehe­paar grün­dete eine GbR. In der nota­ri­ellen Urkunde heißt es unter dem Punkt „Tod eines Gesell­schaf­ters“: „Stirbt ein Gesell­schafter, so wächst dessen Geschäfts­an­teil dem ver­blei­benden Gesell­schafter an. Beim Tode des längst­le­benden Gesell­schaf­ters oder im Falle des gleich­zei­tigen Ver­ster­bens geht der Anteil auf den jewei­ligen Erben bzw. den vom jewei­ligen Gesell­schafter genannten Ver­mächt­nis­nehmer über. Die…

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  • Täg­liche Ruhe­zeit und wöchent­liche Ruhe­zeit bei Arbeit­neh­mern

    Die täg­liche Ruhe­zeit kommt zur wöchent­li­chen Ruhe­zeit hinzu, auch wenn sie dieser unmit­telbar vor­aus­geht. Dies ist auch dann der Fall, wenn die natio­nalen Rechts­vor­schriften den Arbeit­neh­mern eine wöchent­liche Ruhe­zeit gewähren, die länger ist als uni­ons­recht­lich vor­ge­geben. Die täg­liche Ruhe­zeit ermög­licht es dem Arbeit­nehmer, sich für eine bestimmte Anzahl von Stunden, die nicht nur zusam­men­hängen, son­dern…

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  • Kün­di­gung wegen feh­lender Corona-Imp­fung

    Ent­spre­chend dem Maßregelungs­verbot darf der Arbeit­geber einen Arbeit­nehmer bei einer Ver­ein­ba­rung oder einer Maß­nahme nicht benach­tei­ligen, weil dieser in zuläs­siger Weise seine Rechte ausübt. Nach einem Urteil des Bun­des­ar­beits­ge­richts v. 30.3.2023 ver­stößt die Kün­di­gung des Arbeits­ver­hält­nisses einer nicht gegen das Coro­na­virus SARS-CoV‑2 geimpften medi­zi­ni­schen Fach­an­ge­stellten zum Schutz von Pati­enten und der übrigen Beleg­schaft vor einer…

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  • Kün­di­gung bei mehr­fa­chem Zuspät­kommen

    Nicht sozial unge­recht­fer­tigt ist eine Kün­di­gung u. a. dann, wenn sie durch Gründe, die in der Person oder in dem Ver­halten des Arbeit­neh­mers liegen, bedingt ist. Eine wie­der­holt ver­spä­tete Arbeits­auf­nahme trotz ein­schlä­giger Abmah­nungen kann geeignet sein, eine ver­hal­tens­be­dingte Kün­di­gung zu recht­fer­tigen, ent­schieden die Richter des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln in ihrem Urteil v. 20.10.2022. In bestimmten Fällen…

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  • Kein Anspruch des Nach­barn auf Sonne und Licht

    Das Prinzip der Rück­sicht­nahme erfor­dert nicht, dass alle Fenster eines Hauses oder das gesamte Grund­stück das ganze Jahr über optimal belichtet oder besonnt werden. Wenn Fenster, Bal­kone oder Ter­rassen eines neuen Gebäudes den Blick auf ein Nach­bar­grund­stück ermög­li­chen, ist ihre Aus­rich­tung nicht auto­ma­tisch rück­sichtslos, auch wenn der Blick in einen ruhigen Bereich des Nach­bar­grund­stücks fällt.…

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  • Ent­fer­nung von Sicht­schutz­he­cken

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Zwei­brü­cken ent­schie­denen Fall stand im Grenz­be­reich zweier Grund­stücke eine sehr große Thu­ja­hecke, die einen erheb­li­chen Sicht­schutz bot. Mit ihren Ästen ragte sie deut­lich auf das Nach­bar­grund­stück hin­über. Die Grund­stücks- bzw. Hecken­ei­gen­tü­merin ließ sämt­liche Stämme der ganzen Hecke ober­halb des Bodens von einem Gar­ten­bau­un­ter­nehmen absägen. Dar­aufhin ver­langte der Nachbar von ihr Ersatz…

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  • Wohnungs­eigentümer­gemeinschaft – „Beschluss­zwang“ für bau­liche Ver­än­de­rungen

    Nach dem Wohnungs­eigentums­moderni­sierungs­gesetz bedarf jede von einem ein­zelnen Woh­nungs­ei­gen­tümer beab­sich­tigte bau­liche Ver­än­de­rung des gemein­schaft­li­chen Eigen­tums eines legi­ti­mie­renden Beschlusses, auch wenn kein Woh­nungs­ei­gen­tümer in recht­lich rele­vanter Weise beein­träch­tigt wird. Es ist Sache des bau­wil­ligen Woh­nungs­ei­gen­tü­mers, einen Gestat­tungs­be­schluss gege­be­nen­falls im Wege der Beschluss­erset­zungs­klage her­bei­zu­führen, ehe mit der Bau­maß­nahme begonnen wird. Han­delt er dem zuwider, haben die übrigen…

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  • Scha­dens­min­de­rungs­pflicht bei Pkw-Schaden

    Unter dem Gesichts­punkt der Schadens­minderungs­pflicht ist der Geschä­digte gehalten, seine Abrech­nung auf die Kosten einer mühelos und ohne Wei­teres zugäng­li­chen güns­ti­geren und gleich­wer­tigen Reparatur­möglichkeit zu beschränken. Um zu beur­teilen, ob eine solche Instand­set­zung ohne Schwie­rig­keiten durch­ge­führt werden kann, müssen ver­schie­dene Fak­toren berück­sich­tigt werden. Dazu gehören unter anderem die Ent­fer­nung zum Wohnort, der zusätz­liche Zeit­auf­wand für…

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  • Kos­ten­er­mä­ßi­gung bei vor­zei­tiger Rück­zah­lung eines Kre­dits

    Das Recht des Ver­brau­chers auf Ermä­ßi­gung der Gesamt­kosten seines Immo­bi­li­en­kre­dits bei vor­zei­tiger Rück­zah­lung des Kre­dits umfasst nicht die lauf­zeit­un­ab­hän­gigen Kosten. Der Ver­brau­cher kann somit nur eine Ermä­ßi­gung der Zinsen und der lauf­zeit­ab­hän­gigen Kosten ver­langen. Zu dieser Ent­schei­dung kamen die Richter des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) in ihrem Urteil v. 9.2.2023. Das Recht auf Ermä­ßi­gung zielt dem…

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  • Haf­tung eines GmbH-Geschäfts­füh­rers wegen Über­wei­sung auf­grund einer Phis­hing-Mail

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch haften Geschäfts­führer, welche ihre Oblie­gen­heiten ver­letzen, der Gesell­schaft soli­da­risch für den ent­stan­denen Schaden. Was unter den „Pflichten“ im Sinne dieser Rege­lung im Ein­zelnen zu ver­stehen ist, wird in der Recht­spre­chung unter­schied­lich beur­teilt. In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Zwei­brü­cken (OLG) ent­schie­denen Fall hatte eine GmbH-Geschäfts­füh­rerin eine Über­wei­sung zulasten der GmbH ver­an­lasst und damit…

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  • Wer­bung mit dem Logo „kli­ma­neu­tral“

    Die Wer­bung mit dem Logo „kli­ma­neu­tral“ kann erheb­li­chen Ein­fluss auf die Kauf­ent­schei­dung der Ver­brau­cher haben.  So gehen Ver­brau­cher i. d. R. bei einem „klimaneutral“-Logo davon aus, dass grund­sätz­lich alle wesent­li­chen Emis­sionen des Unter­neh­mens ver­mieden oder kom­pen­siert werden. Eine Aus­klam­me­rung bestimmter Emis­si­ons­arten nimmt er nicht ohne Wei­teres an. Des­halb ist ein Unter­nehmen ver­pflichtet, über grund­le­gende Umstände…

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  • Glei­ches Ent­gelt für Männer und Frauen

    Eine Frau hat Anspruch auf glei­ches Ent­gelt für gleiche oder gleich­wer­tige Arbeit, wenn der Arbeit­geber männ­li­chen Kol­legen auf­grund des Geschlechts ein höheres Ent­gelt zahlt. Daran ändert nichts, wenn der männ­liche Kol­lege ein höheres Ent­gelt for­dert und der Arbeit­geber dieser For­de­rung nach­gibt. Ferner konnte im ent­schie­denen Fall die Ver­mu­tung einer Ent­gelt­be­n­ach­tei­li­gung auf­grund des Geschlechts nicht mit…

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  • Unter­schied­liche Zuschläge bei regel­mä­ßiger und unre­gel­mä­ßiger Nacht­schicht

    Die Richter des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) hatten in einem Fall zu klären, ob eine Rege­lung in einem Man­tel­ta­rif­ver­trag (MTV), die einen Zuschlag zum Stun­den­ent­gelt für regel­mä­ßige Nacht­ar­beit von 20 % und für unre­gel­mä­ßige Nacht­ar­beit von 50 % vor­sieht, gegen den all­ge­meinen Gleich­heits­grund­satz ver­stößt. Sie kamen zu der Ent­schei­dung, dass eine Rege­lung in einem Tarif­ver­trag, die für…

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  • Arbeit auf Abruf – Wochen­ar­beits­zeit bei Fehlen einer Ver­ein­ba­rung

    Fehlt in einem Abruf­ar­beits­ver­hältnis eine Ver­ein­ba­rung über die Dauer der wöchent­li­chen Arbeits­zeit, gilt nach dem Gesetz über Teil­zeit­ar­beit und befris­tete Arbeits­ver­träge eine Arbeits­zeit von 20 Wochen­stunden als ver­ein­bart. Bei einem nicht gleich­för­migen Abruf jeden­falls, begründet allein das tat­säch­liche Abruf­ver­halten des Arbeit­ge­bers weder eine kon­klu­dente ver­trag­liche Ver­ein­ba­rung noch ist eine ergän­zende Ver­trags­aus­le­gung mög­lich. Schließ­lich wäre die…

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  • Kosten für die Kon­trolle von Müll­be­häl­tern umla­ge­fähig

    Die rich­tige Müll­tren­nung ist in Deutsch­land ver­pflich­tend und gesetz­lich vor­ge­schrieben. Es gilt also Pappe, Kunst­stoff, Bio­ab­fall, Glas usw. kor­rekt zu trennen. Das geschieht jedoch nicht immer, sodass u. U. Rest­müll­be­hälter von externen Dienst­leis­tern kon­trol­liert werden. Der Bun­des­ge­richtshof (BGH) hatte nun zu klären, ob die dafür anfal­lenden Kosten umleg­bare Betriebs­kosten sind. „Die Kosten eines externen Dienst­leis­ters…

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  • Weg­fall öffent­li­cher Park­plätze vor einem Grund­stück

    Ein Anlieger kann regel­mäßig nicht bean­spru­chen, dass Park­mög­lich­keiten auf öffent­li­chen Straßen und Plätzen unmit­telbar an seinem Grund­stück ein­ge­richtet werden oder erhalten bleiben. So führte das Saar­län­di­sche Ober­ver­wal­tungs­ge­richt aus, dass sich der gestei­gerte Schutz des Anlie­ger­ge­brauchs gegen­über dem Gemein­ge­brauch nur auf einen not­wen­digen Zugang zum Grund­stück durch eine Ver­bin­dung mit dem öffent­li­chen Stra­ßen­netz und nicht auf…

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  • Schei­dung – Zuwei­sung der ehe­li­chen Woh­nung

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch kann der andere Ehe­gatte von dem Ehe­gatten, der Allein­ei­gen­tümer der Ehe­woh­nung ist, deren Über­las­sung nur ver­langen, wenn dies not­wendig ist, um eine unbil­lige Härte zu ver­meiden. Bis zur Ehe­schei­dung hat der Ehe­gatte, der Nicht­ei­gen­tümer ist, noch ein Besitz­recht. Nach der Ehe­schei­dung sind grund­sätz­lich die Eigen­tums­ver­hält­nisse zu beachten. Die Zuwei­sung an den…

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