Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Anspruch auf Betreu­ungs­platz im Kin­der­garten

    Aus den Rege­lungen des Achten Sozi­al­ge­setz­bu­ches ergibt sich, dass ein Kind, wel­ches das 3. Lebens­jahr voll­endet hat, bis zum Schul­ein­tritt Anspruch auf För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung in einem Umfang von min­des­tens 6 Stunden werk­täg­lich hat. Eine halb­tä­gige Betreuung im Umfang von min­des­tens 4 Stunden ist dem­nach nicht aus­rei­chend, um den bun­des­recht­lich begrün­deten Anspruch zu erfüllen. Welche Ent­fer­nung…

    Artikel lesen

  • Ände­rungen am Ganz­tags­för­de­rungs­ge­setz

    Der Bun­desrat hat am 10.9.2021 dem Ganz­tags­för­de­rungs­ge­setz zur Betreuung von Kin­dern im Grund­schul­alter zuge­stimmt. Kern des Gesetzes ist die Ein­füh­rung eines bedarfs­un­ab­hän­gigen Anspruchs auf För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung von min­des­tens 8 Stunden. Dieser gilt für jedes Kind ab der ersten Klas­sen­stufe bis zum Beginn der 5. Klas­sen­stufe. Anspruchs­be­rech­tigt sind Kinder, die ab dem Schul­jahr 2026/​2027 die…

    Artikel lesen

  • Insol­venz­an­trags­pflicht vor­über­ge­hend aus­ge­setzt

    Die Hoch­was­ser­ka­ta­strophe hat in den betrof­fenen Regionen auch zahl­reiche Betriebe und Unter­nehmen schwer getroffen. Mit der Aus­set­zung der Insol­venz­an­trags­pflicht sollen Betrof­fene mehr Zeit bekommen, ihre finan­zi­ellen Ver­hält­nisse zu klären. Eine mög­liche Insol­venz kann durch öffent­liche Hilfen, Ent­schä­di­gungs­leis­tungen, Ver­si­che­rungs­leis­tungen, Zins- und Til­gungs­mo­ra­to­rien oder auf andere Weise abge­wendet werden. Die Aus­set­zung der Antrags­pflicht soll rück­wir­kend ab dem…

    Artikel lesen

  • Neu­re­ge­lung der Insol­venz­si­che­rung bei Pau­schal­reisen

    Am 25.6.2021 hat der Bun­desrat dem vom Bun­des­mi­nis­te­rium der Justiz und für Ver­brau­cher­schutz vor­ge­legten Ent­wurf eines Gesetzes über die Insol­venz­si­che­rung durch Rei­se­si­che­rungs­fonds und zur Ände­rung rei­se­recht­li­cher Vor­schriften zuge­stimmt. Hier ein kurzer Über­blick: Insol­venz­si­che­rung über einen Rei­se­si­che­rungs­fonds: Die Insol­venz­si­che­rung bei Pau­schal­reisen soll künftig über einen Rei­se­si­che­rungs­fonds erfolgen. Ledig­lich für kleine Unter­nehmen mit einem jähr­li­chen Pau­schal­rei­se­um­satz von…

    Artikel lesen

  • Neue Gewähr­leis­tungs­rechte und neue Rechte beim Kauf digi­taler Pro­dukte

    Die Nut­zung digi­taler Pro­dukte wie Soft­ware, Apps und Strea­ming­dienste ist aus dem Alltag nicht mehr weg­zu­denken. Mit einem neuen Gesetz erhalten die Ver­brau­cher nun umfas­sende Gewähr­leis­tungs­rechte. Auch eine Update-Pflicht für die Unter­nehmen wird ein­ge­führt. Das Gesetz gilt ab dem 1.1.2022. Hier einige Kern­punkte:  Ver­brau­cher erhalten umfas­sende Gewähr­leis­tungs­rechte für digi­tale Inhalte (z. B. Musik- und Video­da­teien,…

    Artikel lesen

  • Kün­di­gung von Online-Ver­trägen auch per Brief

    Nach einem Urteil des Land­ge­richts Ham­burg vom 29.4.2021 dürfen Unter­nehmen ihren Kunden nicht vor­schreiben, dass sie bei Online-Ver­trägen aus­schließ­lich auf elek­tro­ni­schem Weg kom­mu­ni­zieren dürfen. Es ist unzu­lässig, eine Kün­di­gung oder einen Widerruf des Ver­trags per Brief aus­zu­schließen. Auch eine Ent­gelt­klausel für die Nut­zung des Post­weges ist dem­nach unwirksam.

    Artikel lesen

  • Andro­hung einer Krank­schrei­bung recht­fer­tigt Kün­di­gung

    Die Pflicht­wid­rig­keit der Ankün­di­gung einer Krank­schrei­bung bei objektiv nicht bestehender Erkran­kung im Zeit­punkt der Ankün­di­gung liegt in erster Linie darin, dass der Arbeit­nehmer mit einer sol­chen Erklä­rung zum Aus­druck bringt, dass er not­falls bereit ist, seine Rechte aus dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­recht zu miss­brau­chen, um sich einen unbe­rech­tigten Vor­teil zu ver­schaffen. Durch die Pflicht­ver­let­zung wird das Ver­trauen…

    Artikel lesen

  • COVID-19 – ggf. Arbeits­un­fall oder Berufs­krank­heit

    Grund­sätz­lich kann eine COVID-19-Erkran­kung einen Ver­si­che­rungs­fall der gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung dar­stellen. Nach­fol­gend einmal auf­ge­führt die jewei­ligen Vor­aus­set­zungen, ob die Erkran­kung als Berufs­krank­heit oder als Arbeits­un­fall zu werten ist. Für die Mel­dung von Arbeits­un­fällen bei dem jeweils zustän­digen Ver­si­che­rungs­träger ist der Arbeit­geber ver­ant­wort­lich. Han­delt es sich dabei um beson­ders schwere oder gar töd­liche Arbeits- oder Wege­un­fälle, muss…

    Artikel lesen

  • Scha­dens­er­satz wegen nicht recht­zeitig nach­ge­wie­senem Betreu­ungs­platz

    Kinder haben ab Voll­endung des ersten Lebens­jahres Anspruch auf früh­kind­liche För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung oder Kin­der­ta­ges­pflege. Daraus ergibt sich die Amts­pflicht des Trä­gers der Jugend­hilfe, jedem anspruchs­be­rech­tigten Kind, für wel­ches recht­zeitig Bedarf ange­meldet wurde, einen ange­mes­senen Platz nach­zu­weisen. Wegen ver­spä­teter Zur­ver­fü­gung­stel­lung eines sol­chen Platzes hat das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main (OLG) mit Urteil vom 28.5.2021…

    Artikel lesen

  • Schen­kung von den Schwie­ger­el­tern bei einer Schei­dung

    Viele Eltern schenken ihrem Kind und dessen Ehe­partner Geld oder über­tragen ihnen Grund­be­sitz. Aber was pas­siert, wenn die Ehe aus­ein­an­der­geht? Darf dann der geschie­dene Ehe­partner das „Geschenk“ behalten? In einem sol­chen Fall hatte das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) am 14.10.2020 zu ent­scheiden: Eine Frau hatte ihrer Tochter und deren Mann 2013 eine Eigen­tums­woh­nung geschenkt. Die Beiden…

    Artikel lesen

  • Wohl des Kindes bei Umgangs­re­ge­lung maß­geb­lich

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch hat ein Kind das Recht auf Umgang mit jedem Eltern­teil und jeder Eltern­teil ist zum Umgang mit seinem Kind ver­pflichtet und berech­tigt. Das Gericht kann hierbei über den Umfang des Umgangs­rechts ent­scheiden und seine Aus­übung näher regeln. Ent­schei­dender Maß­stab ist das Kin­des­wohl. So gehört zum Wohl des Kindes in der Regel…

    Artikel lesen

  • Ver­brau­cher­schüt­zende Ände­rungen im Dar­le­hens­recht

    Die Rechte von Ver­brau­chern werden beim Abschluss von Dar­le­hens­ver­trägen und bei der vor­zei­tigen Rück­zah­lung von Kre­diten gestärkt. Eine ent­spre­chende Ände­rung des Ver­brau­cher­dar­le­hens­rechts ist zum 15.6.2021 in Kraft getreten. Nach­fol­gend die wich­tigsten Ände­rungen: Vor­zei­tige Erfül­lung von Dar­le­hens­ver­bind­lich­keiten: Soweit Ver­brau­cher ihre Dar­le­hens­ver­bind­lich­keiten vor­zeitig erfüllen, haben sie künftig ein Recht auf Ermä­ßi­gung aller – lauf­zeit­ab­hän­giger und lauf­zeit­un­ab­hän­giger –…

    Artikel lesen

  • Bun­desrat bil­ligt Gesetz für faire Ver­brau­cher­ver­träge

    Der Bun­desrat hat am 25.6.2021 ein Gesetz gebil­ligt, das die Posi­tion von Ver­brau­chern gegen­über Unter­nehmen beim Ver­trags­ab­schluss als auch bei den Ver­trags­in­halten ver­bes­sern soll. Dabei geht es z. B. um Ver­träge mit Fit­ness­stu­dios, Online-Part­ner­börsen, Gas- und Strom­lie­fe­ranten oder Zei­tungs-Abos. Regeln für still­schwei­gende Ver­trags­ver­län­ge­rungen: Ver­träge müssen nach Ablauf der Min­dest­lauf­zeit monat­lich kündbar sein. Eine still­schwei­gende Ver­trags­ver­län­ge­rung ist…

    Artikel lesen

  • Mehr Schutz auf Online-Markt­plätzen

    Die Ver­brau­cher­infor­ma­tion bei Online-Ein­käufen wird ver­bes­sert. Betreiber von digi­talen Markt­plätzen wie Amazon oder eBay sind künftig ver­pflichtet, vor Ver­trags­schluss über wesent­liche Umstände, die die Ent­schei­dung des Kunden beein­flussen können, auf­zu­klären. Erfasst werden Ver­träge über den Kauf von Waren, Dienst­leis­tungen (außer z. B. Ver­träge über Finanz­dienst­leis­tungen) und digi­talen Pro­dukten, die über einen Online-Markt­platz abge­schlossen werden. Dabei…

    Artikel lesen

  • Gesetz­li­cher Min­dest­lohn für ent­sandte aus­län­di­sche Pfle­ge­kräfte

    Nach Deutsch­land in einen Pri­vat­haus­halt ent­sandte aus­län­di­sche Betreu­ungs­kräfte haben Anspruch auf den gesetz­li­chen Min­dest­lohn für geleis­tete Arbeits­stunden. Dazu gehört auch Bereit­schafts­dienst. Ein sol­cher kann darin bestehen, dass die Betreu­ungs­kraft im Haus­halt der zu betreu­enden Person wohnen muss und grund­sätz­lich ver­pflichtet ist, zu allen Tag- und Nacht­stunden bei Bedarf Arbeit zu leisten.

    Artikel lesen

  • Kün­di­gungs­schutz bei geteilter Eltern­zeit

    Nach dem Gesetz zum Eltern­geld und zur Eltern­zeit kann jeder Eltern­teil seine Eltern­zeit auf drei Zeit­ab­schnitte ver­teilen. Eine Ver­tei­lung auf wei­tere Zeit­ab­schnitte ist nur mit der Zustim­mung des Arbeit­ge­bers mög­lich. Der Arbeit­geber darf das Arbeits­ver­hältnis ab dem Zeit­punkt, von dem an Eltern­zeit ver­langt worden ist, nicht kün­digen. Der Kün­di­gungs­schutz beginnt frü­hes­tens 8 Wochen vor Beginn einer…

    Artikel lesen

  • Kün­di­gung wegen einer Covid-19-Qua­ran­täne

    Eine Kün­di­gung durch den Arbeit­geber auf­grund einer behörd­lich ange­ord­neten Qua­ran­täne gegen­über einem Arbeit­nehmer ist unwirksam. In einem Fall aus der Praxis befand sich ein Arbeit­nehmer auf tele­fo­ni­sche Anord­nung des Gesund­heits­amtes im Oktober 2020 in häus­li­cher Qua­ran­täne. Hier­über infor­mierte er seinen Arbeit­geber, einen kleinen Dach­de­cker­be­trieb. Der Arbeit­geber bezwei­felte die Qua­ran­tä­ne­a­n­ord­nung und ver­mu­tete, der Arbeit­nehmer wolle sich…

    Artikel lesen

  • Pauschalpreis­vereinbarung ist nicht gleich Fest­preis­ver­ein­ba­rung

    Die Ver­ein­ba­rung einer Pau­schal­ver­gü­tung ist nicht mit der Ver­ein­ba­rung einer Fest­ver­gü­tung gleich­zu­setzen. So kann eine Fest­ver­gü­tung auch so ver­standen werden, dass der Auf­trag­nehmer selbst bei uner­war­teten Preis­stei­ge­rungen an die ver­ein­barten Ein­heits­preise gebunden ist. Rechnet der Auf­trag­nehmer seine Leis­tung nach Ein­heits­preisen ab und beruft sich der Auf­trag­geber auf die Ver­ein­ba­rung einer gerin­geren Pau­schal­ver­gü­tung, muss der Auf­trag­nehmer…

    Artikel lesen

  • Abschneiden über­hän­gender Äste

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch kann der Eigen­tümer eines Grund­stücks Wur­zeln eines Baumes oder eines Strau­ches, die von einem Nach­bar­grund­stück ein­ge­drungen sind, nach Ein­räu­mung einer ange­mes­senen Frist, abschneiden und behalten. Mit seinem Urteil vom 11.6.2021 hat der Bun­des­ge­richtshof (BGH) ent­schieden, dass ein Grund­stücks­nachbar – vor­be­halt­lich natur­schutz­recht­li­cher Beschrän­kungen – von dem oben beschrie­benem Selbst­hil­fe­recht auch dann Gebrauch…

    Artikel lesen

  • Gemein­samer Miet­ver­trag und Schei­dung

    Paare mieten eine gemein­same Woh­nung meis­tens zu zweit, indem beide Partner den Miet­ver­trag unter­schreiben. Sie sind durch den Ver­trag gemeinsam berech­tigt und ver­pflichtet. Hier stellt sich die Frage, was pas­siert, wenn ein Partner aus­zieht? Diese hatte das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) am 29.3.2021 zu klären. In dem vor­lie­genden Fall war der Ehe­mann im Zuge der Tren­nung…

    Artikel lesen

  • Unfall­ver­si­che­rungs­schutz auf dem Weg zur Arbeit – aus­ge­hend von einem sog. dritten Ort

    In 2 Urteilen hat das Bun­des­so­zi­al­ge­richt (BSG) ent­schieden, dass für die Bewer­tung des Schutzes in der Gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung im Fall der Wege­un­fälle von einem sog. dritten Ort keine ein­schrän­kenden Kri­te­rien mehr gelten. Ein dritter Ort liegt dann vor, wenn der Arbeitsweg nicht von der Woh­nung aus ange­treten wird, son­dern von einem anderen Ort, oder wenn der…

    Artikel lesen

  • Novelle des Kli­ma­schutz­ge­setzes

    Mit Beschluss vom 29.4.2021 hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ent­schieden, dass die Rege­lungen des Kli­ma­schutz­ge­setzes vom 12.12.2019 über die natio­nalen Kli­ma­schutz­ziele und die bis zum Jahr 2030 zuläs­sigen Jah­res­e­mis­si­ons­mengen mit den Grund­rechten unver­einbar sind. Der Grund: Es fehlen hin­rei­chende Maß­gaben für die wei­tere Emis­si­ons­re­duk­tion ab dem Jahr 2031. Die Bun­des­re­gie­rung war daher gezwungen, beim Gesetz nach­zu­bes­sern. Mit…

    Artikel lesen

  • Neue EU-Regeln zur Ein- und Aus­fuhr von Bar­geld

    Im Rahmen der neuen – seit dem 3.6.2021 gel­tenden – Regeln erwei­tert sich die Defi­ni­tion des Begriffs „Bar­geld“ um Bank­noten und Münzen, ein­schließ­lich Wäh­rungen, die nicht mehr im Umlauf sind, aber noch bei Finanz­in­sti­tuten umge­tauscht werden können. Des Wei­teren zählen ab sofort auch Gold­münzen sowie Gold in Form z. B. von Barren oder Nug­gets mit…

    Artikel lesen