Kategorie: Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht

  • Ver­ein­ba­rung über die Kosten des Ver­fah­rens bei einer Schei­dung

    Haben die Betei­ligten in einer Schei­dungs- oder Fol­ge­sache eine Ver­ein­ba­rung über die Kosten des Ver­fah­rens getroffen, so hat das Fami­li­en­ge­richt diese Ver­ein­ba­rung in seiner Kos­ten­ent­schei­dung im Regel­fall zugrunde zu legen und darf hiervon nur abwei­chen, wenn schwer­wie­gende Gründe vor­liegen, die es recht­fer­tigen, die Kosten gegen den Willen der Betei­ligten auf andere Weise als ver­ein­bart zu…

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  • Erb­schaft – Aus­kunfts­an­spruch beinhaltet keinen Anspruch auf Beleg­vor­lage

    Der Pflicht­teils­be­rech­tigte hat im Rahmen des Aus­kunfts­an­spruchs zu Pflicht­teils- und Pflicht­teils­er­gän­zungs­an­sprü­chen grund­sätz­lich keinen Anspruch auf Vor­lage von Belegen. Eine Pflicht zur Vor­le­gung von Belegen besteht aus­nahms­weise dann, wenn ein Unter­nehmen zum Nach­lass gehört und die Beur­tei­lung seines Wertes ohne Kenntnis ins­be­son­dere der Bilanzen und ähn­li­cher Unter­lagen dem Pflicht­teils­be­rech­tigten nicht mög­lich wäre. Des Wei­teren kann eine…

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  • Kenn­zeich­nung von Insta­gram-Bei­trägen als Wer­bung

    Der Bun­des­ge­richtshof hat am 9.9.2021 ent­schieden, dass Influencer, die mit­tels eines sozialen Mediums wie Insta­gram Waren ver­treiben, Dienst­leis­tungen anbieten oder das eigene Image ver­markten, ein Unter­nehmen betreiben. Die Ver­öf­fent­li­chung von Bei­trägen dieser Influencer in dem sozialen Medium ist geeignet, ihre Bekannt­heit und ihren Wer­be­wert zu stei­gern und damit ihr eigenes Unter­nehmen zu för­dern. Eine geschäft­liche…

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  • Angabe der Zins­sätze für Dis­po­kre­dite müssen her­vor­ge­hoben werden

    In 2 Urteilen hat der Bun­des­ge­richtshof (BGH) am 29.6.2021 klar­ge­stellt, dass Banken ihre Zins­sätze für Dis­po­kre­dite in der Wer­bung und im Preis­ver­zeichnis deut­lich her­vor­heben müssen. Gelten dif­fe­ren­zierte Zins­sätze für ver­schie­dene Kun­den­gruppen darf die Angabe nicht mit „Aktuell bis zu 10,90 % p.a. Zinsen“ erfolgen. Nach den gesetz­li­chen Rege­lungen ist der Soll­zins­satz, der für die Über­zie­hungs­mög­lich­keit berechnet…

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  • Kün­di­gung eines Prä­mi­en­spar­ver­trages nach Errei­chen der
    höchsten Prä­mi­en­stufe

    In einem vom Ober­lan­des­ge­richt Celle (OLG) am 3.6.2020 ent­schie­denen Fall hatte ein Bank­kunde mit einer Spar­kasse im Jahr 1994 einen sog. Prä­mi­en­spar­ver­trag abge­schlossen. Die monat­li­chen Raten betrugen ab dem 15.3.1995 200 DM und später 102,26 €. Das Gut­haben sollte von der Spar­kasse mit „dem jeweils gül­tigen Zins­satz, z. Zt. 3 %,“ ver­zinst werden. Ferner ver­pflich­tete…

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  • Arbeit­geber darf Rück­kehr aus Home­of­fice anordnen

    Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Mün­chen hat am 26.8.2021 ent­schieden, dass ein Arbeit­geber, der seinem Arbeit­nehmer gestattet hatte, seine Tätig­keit als Gra­fiker von zuhause aus zu erbringen, grund­sätz­lich berech­tigt ist, seine Wei­sung zu ändern, wenn sich später betrieb­liche Gründe her­aus­stellen, die gegen eine Erle­di­gung von Arbeiten im Home­of­fice spre­chen. Der Arbeit­geber durfte unter Wah­rung bil­ligen Ermes­sens den Arbeitsort…

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  • Frei­stel­lung des Arbeit­neh­mers nach ordent­li­cher Kün­di­gung

    Ein Arbeit­nehmer hat einen Anspruch auf tat­säch­liche Beschäf­ti­gung. Dieser ver­pflichtet den Arbeit­geber nicht nur dazu, die ver­ein­barte Ver­gü­tung zu zahlen, son­dern auch dazu, das ideelle Beschäf­ti­gungs­in­ter­esse des Arbeit­neh­mers durch tat­säch­liche Beschäf­ti­gung zu befrie­digen. Eine ein­sei­tige Sus­pen­die­rung des Arbeit­neh­mers ist grund­sätz­lich nicht zulässig. Der Beschäf­ti­gungs­an­spruch muss nur dann zurück­treten, wenn über­wie­gende schutz­werte Inter­essen des Arbeit­ge­bers ent­ge­gen­stehen.…

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  • Miet­kau­tion – keine Ver­rech­nung mit Miete

    Ein bestehendes Miet­ver­hältnis kann vom Ver­mieter und vom Mieter gekün­digt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Ver­pflich­tung zur Zah­lung der Miete plus der ver­ein­barten Neben­kosten bis zum Ende des Miet­ver­hält­nisses besteht. Eine Ver­rech­nung mit einer gezahlten Kau­tion ist nicht erlaubt, da diese dem Ver­mieter als Sicher­heit für Ansprüche aus dem Miet­ver­hältnis dient. Wird also…

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  • Been­di­gung des Miet­ver­hält­nisses bei Ver­sterben des Mie­ters

    Mit dem Tod eines Mie­ters endet nicht auto­ma­tisch das Miet­ver­hältnis. Sofern der Mieter allein wohnte, geht das Miet­ver­hältnis auf die Erben über. In der Praxis gibt es aber natür­lich auch Fälle, in denen die Erben unbe­kannt sind und sich für den Ver­mieter die Frage stellt, wem er die Kün­di­gung des Miet­ver­trags aus­spre­chen kann. Das Ober­lan­des­ge­richt…

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  • Unfall bei Aus­ritt

    Eine Mutter hatte für ihre fünf­jäh­rige Tochter auf einem Ponyhof für einen Aus­ritt ein Pony gemietet. Das Mäd­chen stieg auf, die Mutter führte das Tier in ein nahe­ge­le­genes Wald­stück. Zwei andere Kinder ritten mit ihren Pferden voraus. Als die beiden Kinder schneller wei­ter­ritten, riss sich das Pony los und stürmte hin­terher. Das Mäd­chen fiel herab,…

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  • Anspruch auf Betreu­ungs­platz im Kin­der­garten

    Aus den Rege­lungen des Achten Sozi­al­ge­setz­bu­ches ergibt sich, dass ein Kind, wel­ches das 3. Lebens­jahr voll­endet hat, bis zum Schul­ein­tritt Anspruch auf För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung in einem Umfang von min­des­tens 6 Stunden werk­täg­lich hat. Eine halb­tä­gige Betreuung im Umfang von min­des­tens 4 Stunden ist dem­nach nicht aus­rei­chend, um den bun­des­recht­lich begrün­deten Anspruch zu erfüllen. Welche Ent­fer­nung…

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  • Ände­rungen am Ganz­tags­för­de­rungs­ge­setz

    Der Bun­desrat hat am 10.9.2021 dem Ganz­tags­för­de­rungs­ge­setz zur Betreuung von Kin­dern im Grund­schul­alter zuge­stimmt. Kern des Gesetzes ist die Ein­füh­rung eines bedarfs­un­ab­hän­gigen Anspruchs auf För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung von min­des­tens 8 Stunden. Dieser gilt für jedes Kind ab der ersten Klas­sen­stufe bis zum Beginn der 5. Klas­sen­stufe. Anspruchs­be­rech­tigt sind Kinder, die ab dem Schul­jahr 2026/​2027 die…

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  • Insol­venz­an­trags­pflicht vor­über­ge­hend aus­ge­setzt

    Die Hoch­was­ser­ka­ta­strophe hat in den betrof­fenen Regionen auch zahl­reiche Betriebe und Unter­nehmen schwer getroffen. Mit der Aus­set­zung der Insol­venz­an­trags­pflicht sollen Betrof­fene mehr Zeit bekommen, ihre finan­zi­ellen Ver­hält­nisse zu klären. Eine mög­liche Insol­venz kann durch öffent­liche Hilfen, Ent­schä­di­gungs­leis­tungen, Ver­si­che­rungs­leis­tungen, Zins- und Til­gungs­mo­ra­to­rien oder auf andere Weise abge­wendet werden. Die Aus­set­zung der Antrags­pflicht soll rück­wir­kend ab dem…

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  • Neu­re­ge­lung der Insol­venz­si­che­rung bei Pau­schal­reisen

    Am 25.6.2021 hat der Bun­desrat dem vom Bun­des­mi­nis­te­rium der Justiz und für Ver­brau­cher­schutz vor­ge­legten Ent­wurf eines Gesetzes über die Insol­venz­si­che­rung durch Rei­se­si­che­rungs­fonds und zur Ände­rung rei­se­recht­li­cher Vor­schriften zuge­stimmt. Hier ein kurzer Über­blick: Insol­venz­si­che­rung über einen Rei­se­si­che­rungs­fonds: Die Insol­venz­si­che­rung bei Pau­schal­reisen soll künftig über einen Rei­se­si­che­rungs­fonds erfolgen. Ledig­lich für kleine Unter­nehmen mit einem jähr­li­chen Pau­schal­rei­se­um­satz von…

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  • Neue Gewähr­leis­tungs­rechte und neue Rechte beim Kauf digi­taler Pro­dukte

    Die Nut­zung digi­taler Pro­dukte wie Soft­ware, Apps und Strea­ming­dienste ist aus dem Alltag nicht mehr weg­zu­denken. Mit einem neuen Gesetz erhalten die Ver­brau­cher nun umfas­sende Gewähr­leis­tungs­rechte. Auch eine Update-Pflicht für die Unter­nehmen wird ein­ge­führt. Das Gesetz gilt ab dem 1.1.2022. Hier einige Kern­punkte:  Ver­brau­cher erhalten umfas­sende Gewähr­leis­tungs­rechte für digi­tale Inhalte (z. B. Musik- und Video­da­teien,…

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  • Kün­di­gung von Online-Ver­trägen auch per Brief

    Nach einem Urteil des Land­ge­richts Ham­burg vom 29.4.2021 dürfen Unter­nehmen ihren Kunden nicht vor­schreiben, dass sie bei Online-Ver­trägen aus­schließ­lich auf elek­tro­ni­schem Weg kom­mu­ni­zieren dürfen. Es ist unzu­lässig, eine Kün­di­gung oder einen Widerruf des Ver­trags per Brief aus­zu­schließen. Auch eine Ent­gelt­klausel für die Nut­zung des Post­weges ist dem­nach unwirksam.

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  • Andro­hung einer Krank­schrei­bung recht­fer­tigt Kün­di­gung

    Die Pflicht­wid­rig­keit der Ankün­di­gung einer Krank­schrei­bung bei objektiv nicht bestehender Erkran­kung im Zeit­punkt der Ankün­di­gung liegt in erster Linie darin, dass der Arbeit­nehmer mit einer sol­chen Erklä­rung zum Aus­druck bringt, dass er not­falls bereit ist, seine Rechte aus dem Ent­gelt­fort­zah­lungs­recht zu miss­brau­chen, um sich einen unbe­rech­tigten Vor­teil zu ver­schaffen. Durch die Pflicht­ver­let­zung wird das Ver­trauen…

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  • COVID-19 – ggf. Arbeits­un­fall oder Berufs­krank­heit

    Grund­sätz­lich kann eine COVID-19-Erkran­kung einen Ver­si­che­rungs­fall der gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung dar­stellen. Nach­fol­gend einmal auf­ge­führt die jewei­ligen Vor­aus­set­zungen, ob die Erkran­kung als Berufs­krank­heit oder als Arbeits­un­fall zu werten ist. Für die Mel­dung von Arbeits­un­fällen bei dem jeweils zustän­digen Ver­si­che­rungs­träger ist der Arbeit­geber ver­ant­wort­lich. Han­delt es sich dabei um beson­ders schwere oder gar töd­liche Arbeits- oder Wege­un­fälle, muss…

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  • Scha­dens­er­satz wegen nicht recht­zeitig nach­ge­wie­senem Betreu­ungs­platz

    Kinder haben ab Voll­endung des ersten Lebens­jahres Anspruch auf früh­kind­liche För­de­rung in einer Tages­ein­rich­tung oder Kin­der­ta­ges­pflege. Daraus ergibt sich die Amts­pflicht des Trä­gers der Jugend­hilfe, jedem anspruchs­be­rech­tigten Kind, für wel­ches recht­zeitig Bedarf ange­meldet wurde, einen ange­mes­senen Platz nach­zu­weisen. Wegen ver­spä­teter Zur­ver­fü­gung­stel­lung eines sol­chen Platzes hat das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main (OLG) mit Urteil vom 28.5.2021…

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  • Schen­kung von den Schwie­ger­el­tern bei einer Schei­dung

    Viele Eltern schenken ihrem Kind und dessen Ehe­partner Geld oder über­tragen ihnen Grund­be­sitz. Aber was pas­siert, wenn die Ehe aus­ein­an­der­geht? Darf dann der geschie­dene Ehe­partner das „Geschenk“ behalten? In einem sol­chen Fall hatte das Ober­lan­des­ge­richt Olden­burg (OLG) am 14.10.2020 zu ent­scheiden: Eine Frau hatte ihrer Tochter und deren Mann 2013 eine Eigen­tums­woh­nung geschenkt. Die Beiden…

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  • Wohl des Kindes bei Umgangs­re­ge­lung maß­geb­lich

    Nach dem Bür­ger­li­chen Gesetz­buch hat ein Kind das Recht auf Umgang mit jedem Eltern­teil und jeder Eltern­teil ist zum Umgang mit seinem Kind ver­pflichtet und berech­tigt. Das Gericht kann hierbei über den Umfang des Umgangs­rechts ent­scheiden und seine Aus­übung näher regeln. Ent­schei­dender Maß­stab ist das Kin­des­wohl. So gehört zum Wohl des Kindes in der Regel…

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  • Ver­brau­cher­schüt­zende Ände­rungen im Dar­le­hens­recht

    Die Rechte von Ver­brau­chern werden beim Abschluss von Dar­le­hens­ver­trägen und bei der vor­zei­tigen Rück­zah­lung von Kre­diten gestärkt. Eine ent­spre­chende Ände­rung des Ver­brau­cher­dar­le­hens­rechts ist zum 15.6.2021 in Kraft getreten. Nach­fol­gend die wich­tigsten Ände­rungen: Vor­zei­tige Erfül­lung von Dar­le­hens­ver­bind­lich­keiten: Soweit Ver­brau­cher ihre Dar­le­hens­ver­bind­lich­keiten vor­zeitig erfüllen, haben sie künftig ein Recht auf Ermä­ßi­gung aller – lauf­zeit­ab­hän­giger und lauf­zeit­un­ab­hän­giger –…

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  • Bun­desrat bil­ligt Gesetz für faire Ver­brau­cher­ver­träge

    Der Bun­desrat hat am 25.6.2021 ein Gesetz gebil­ligt, das die Posi­tion von Ver­brau­chern gegen­über Unter­nehmen beim Ver­trags­ab­schluss als auch bei den Ver­trags­in­halten ver­bes­sern soll. Dabei geht es z. B. um Ver­träge mit Fit­ness­stu­dios, Online-Part­ner­börsen, Gas- und Strom­lie­fe­ranten oder Zei­tungs-Abos. Regeln für still­schwei­gende Ver­trags­ver­län­ge­rungen: Ver­träge müssen nach Ablauf der Min­dest­lauf­zeit monat­lich kündbar sein. Eine still­schwei­gende Ver­trags­ver­län­ge­rung ist…

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